❄ 8. Kapitel ❄

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Unruhig war die Nacht für Eissplitter gewesen. Ständig hatte er sich in seinem Nest hin und her gewälzt und über die Geschichte seiner Mutter nachgedacht. Ein Dämon, der die Kälte bringt? Katzen mit Kräften, um den Dämon aufzuhalten? Was hatte das alles zu bedeuten? Auch seine Träume waren wirr gewesen und hatten ihm die Nacht über die Energie geraubt.
»Eissplitter! Hey, wach auf!«
Als der Kater blinzelte, sah er in das Gesicht von Blätterrose.
»Wir haben bald schon Sonnenhoch. Sichelstern ruft gleich den Clan zusammen«, sagte sie sanft zu ihm, während sich der Kater aufraffte.
»Was? Wir haben schon so spät? Wieso hat mich denn niemand geweckt? Ich war doch für eine Jagdpatrouille eingeteilt«, murmelte er und streckte sich ausgiebig.
Sofort fühlte er sich wacher und ein bisschen Energie kehrte in seinen Körper zurück.
»Du warst heute Nacht im Schlaf sehr unruhig, das hat fast jeder Krieger mitbekommen. Rotfeder hat deinen Platz mit dem von Platzregen getauscht. Du bist dann später bei der Jagdpatrouille dabei«, erklärte ihm die Kätzin freundlich.

»Daunenschweifs Geschichte hat sich verbreitet wie ein Lauffeuer. Jede Katze ist schon ganz heiß auf die Versammlung, die jeden Moment startet«, fuhr die Rote fort, als sie aus dem Kriegerbau traten.
Viele Katzen waren schon auf der Lichtung versammelt und unruhiges Gemurmel erfüllte das Lager.
Die Schüler waren allesamt vor dem Schülerbau versammelt. Pfützenpfote und Milanpfote kämpften ein wenig, während die anderen Schüler zusahen. Wellenpfote, Salbeipfote und Narzissenpfote feuerten die beiden an, während Rehpfote dem jüngeren der Kontrahenten einige Tipps gab. Ampferpfote, Akazienpfote, Schafgarbenpfote und Pinienpfote beobachteten den Trainingskampf schweigend. Der ganze Tumult brachte so eine Unruhe, die Eissplitter kaum aussieht. Das Ganze schien sich erst zu beruhigen, als Sichelstern gefolgt von Daunenschweif und Rotfeder aus seinem Bau trat und geradewegs auf den Versammlungsbaumstumpf zu. Zusammenrufen musste er den Clan ja nicht mehr.

»Ihr alle wisst, was letzte Nacht auf der großen Versammlung los war«, begann der Anführer und fast augenblicklich verstummten auch die letzten Gespräche.
»Daunenschweif hat uns von den Hütern des Polarnebels erzählt. Jene Katzen, die einen uralten mächtigen Dämon der Kälte in Schach halten müssen. Doch ihre Kräfte schwinden und immer mehr bekommen wir das durch die extreme Kälte zu spüren. Jetzt ist es an der Frage, ob sich die Clans in diese Angelegenheit einmischen sollten. Narbenstern und Bernsteinstern haben bereits abgelehnt, von daher wäre es eine Mission unseres Clans die Hüter aufzusuchen und ihnen, wenn möglich, zu helfen. Doch zuerst möchte ich die Meinung von euch Kriegern hören. Schließlich müssten welche von euch zu dieser Mission aufbrechen.«

»Ich bin dagegen. Es ist nicht unsere Aufgabe. Warum sollten wir uns einmischen? Sie haben uns ja nicht gefragt«, kam es zuerst kritisch von Finsterlicht.
»Nun ja, das Schicksal dieser Katzen bestimmt unser Schicksal hier«, überlegte Anisduft.
»Auch wenn sie uns nicht nach Hilfe gefragt haben, sollten wir ihnen nicht zumindest Hilfe anbieten? Mehr als Nein sagen können sie doch gar nicht.«
»Aber haben wir denn die nötigen Krieger dafür? Wir haben ganze 10 Schüler, drei Älteste und zwei Königinnen, wovon eine Junge erwartet. Die Schüler brauchen ihre Mentoren, und der ganze Clan muss versorgt werden. Können wir es uns leisten eine Gruppe Krieger los zu schicken? Was wenn Katzen krank werden? Dann müssen die gesunden umso mehr Beute fangen, damit alle satt werden«, überlegte Dohlenschrei.
»Wenn wir jetzt vier Katzen los schicken würden, wären es zwar auch vier Jäger weniger, aber genauso auch vier Mäuler, die nicht gestopft werden müssen«, wandte Platzregen ein.

»Welche Katzen sollen denn gehen? Wir haben so viele Schüler, die einzigen, die keinen Schüler haben, wären Feuerblüte, Zedernhimmel, Rotfeder, Sichelstern und Aschenbrand. Und von ihnen könnte nur Aschenbrand weg. Nicht um jetzt Feuerblüte und Zedernhimmel zu benachteiligten, aber sie haben die letzten sechs Monde ihre Jungen in der Kinderstube versorgt und kommen jetzt erst wieder in den Alltag eines Kriegers hinein. Es wäre nicht wirklich klug sie auf eine Mission zu schicken«, warf Finsterlicht weiter ein.
»Und genauso wäre es blöd jetzt Mentoren von Schülern zu trennen. Rehpfote und Milanpfote sind kurz vor dem Beenden ihrer Ausbildung und der Rest der Schüler ist noch sehr jung und muss noch viel lernen. Sie sind auf die Mentoren angewiesen«, schloss sich Dohlenschrei ihm an.
»Schüler und Mentor könnten doch zusammen gehen«, schlug Heidebach vor.

»Ich wäre bereit die Reise anzutreten!«
Selbstbewusst und stark hatte Eissplitter seine Stimme erhoben.
»Das Schicksal der Hüter ist vielleicht stärker mit dem der Clans verknüpft, als wir jetzt gerade denken. Ich wäre für eine Reise zum Verschneiten Berg bereit, wenn der Clan einverstanden ist.«
»Du hast gerade erst eine Schülerin bekommen, Eissplitter. Sei nicht dumm«, mahnte ihn Rabenflug.
»Dem muss ich auch zustimmen. Ich schätze es sehr, dass du freiwillig diese Reise antreten würdest, aber ich würde es nicht wirklich begrüßen, wenn du gehst. Akazienpfote ist erst Schülerin geworden und braucht die Sicherheit hier. Und dich als Mentor«, stimmte Sichelstern der Kritik des schwarzen Katers zu.
»Würde denn sonst niemand gehen?«, fragte Eissplitter den Clan, doch er bekam nur ein betretenes Schweigen.
»Ich würde Eissplitter begleiten...«, murmelte da Blätterrose plötzlich.
»Aber ich kann mir vorstellen, dass das Probleme macht, weil ich Pinienpfotes Mentorin bin.«

»Warum sollte es denn falsch sein, die Schüler mit zu nehmen?«, fragte da der ältere Kater Windläufer.
»Sie können auch außerhalb des Territoriums jagen und sicherlich werden sie mit der Reise wachsen.«
»Aber wäre es da nicht logischer dich und Platzregen mit den Schülern zu schicken? Schließlich sind Wellenpfote und Pfützenpfote schon größer als die beiden«, hinterfragte Federherz den Vorschlag.
»Ich bin schon zu alt dafür. Wenn ich mit der Ausbildung meines Schülers fertig bin, ist es Zeit für mich in den Ältestenbau zu gehen«, antwortete der Kater darauf.
»Und ich möchte ehrlich gesagt nicht vom Clan weg«, gab Platzregen zu.
»Ich finde es gut, dass Eissplitter sich dafür freiwillig meldet. Er kommt ja auch von dort, auch wenn er keine Erinnerung mehr daran hat. Vielleicht setzt es ja auch ein gutes Zeichen, wenn ein ehemaliges Mitglied der Hüter mit einem Krieger und jeweils einem Schüler dort auftaucht. Die Gruppe wirkt auch weniger bedrohlich als vier ausgebildete, junge, starke Krieger«, meinte Rotfeder mit einem Blick zu Sichelstern.
»Ich würde es befürworten.«

Der Anführer ließ seinen Blick nachdenklich über den Clan streifen. Kurz herrschte eine bedrückende Stille.
»Eissplitter und Blätterrose, ihr seid bereit die Reise in unbekanntes Gebiet aufzunehmen und dabei gut acht auf eure Schüler zu geben?«
Sofort nickten die beiden Katzen.
»Pinienpfote und Akazienpfote. Seid ihr auch bereit mit euren Mentoren zum Verschneiten Berg zu reisen?«
Auch die beiden jungen Katzen nickten.
»Dann ist es entschieden«, seufzte Sichelstern und atmete noch einmal tief ein und aus.
»Eissplitter und Blätterrose werden mit ihren Schülern die Reise machen. Wir sprechen uns jetzt sofort in meinem Bau um die Einzelheiten zu klären.«

Huiuiui, schon so schnell ist eine Woche rum xDUnd so wird die Reise von Eissplitter und seinen Gefährten beginnen

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Huiuiui, schon so schnell ist eine Woche rum xD
Und so wird die Reise von Eissplitter und seinen Gefährten beginnen. Seid ihr schon gespannt?

Warrior Cats - Eiseskälte [Adventskalender 2020]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt