❄ 17. Kapitel ❄

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Während die Wächter sie nach draußen auf eine Anhöhe brachten, nahm der  Wind aus der Höhle stark zu. Mittlerweile flogen auch Schneeflocken mit aus der Höhle heraus. Der Himmel zog sich mehr und mehr mit Wolken zu und ein unheilvolles Grollen erschütterte die Katzen bis ins Mark.
»Hüter! Bereit machen! Es kommt!«, hörten sie das Rufen von Polar aus der Höhle heraus.
Nur wenige Augenblicke später, begleitet von einem weiteren Grollen, stürmte es wilde Böen mit eisigem Schneegestöber aus der Dunkelheit der Höhle heraus.
Die Katzen, die sich in einer Reihe vor den Eingang gestellt hatten, reckten alle ihren Kopf mutig dem Sturm entgegen und wie von einem Zauber beeinflusst wehte der Schneesturm wie gegen eine unsichtbare Wand. Beeindruckt sah Eissplitter zu den Katzen, die sichtlich angestrengt dem Sturm trotzten. Der Wind pfiff nur so durch die Höhle und leichter Frost begann sich an dem Stein abzusetzen.
»Machen sie das mit ihrer Gabe?«, fragte Blätterrose fast schon flüsternd.
»Ja, wie ich es schon heute erklärt habe. Die Hüter haben die Gabe die Kälte des Winterdämons zu manipulieren. Es ist eine Gabe, für die sie ihre Mentale Kraft nutzen. Es erfordert viel Konzentration. Wir haben daher alle großen Respekt vor den Hütern. Ohne sie will ich mir nicht vorstellen, wie verschneit und vereist die Welt mittlerweile wäre«, antwortete ihr Kristall.

Einige Zeit sahen sie diesem Kampf weiterhin zu, als Eissplitter etwas im Sturm auffiel. Wie eine Pranke aus Schnee formte sich im Schneesturm und schmetterte auf Lumi nieder, die daraufhin zusammensackte.
»Was...?!«, entwich es dem Kater gerade, als Kristall und Schneeball schon los stürmten und die Kätzin von den anderen weg zogen.
»Weg! Wir können es nicht mehr halten!«, rief Polar angestrengt und man merkte, dass alle anderen Hüter Lumis Verlust auszugleichen versuchten.
Doch fast im selben Moment nahm der Wind plötzlich ab und auch der Schnee wirbelte nicht mehr wild umher, sondern begann schon fast schwerelos zu Boden zu sinken.
Die anderen Hüter sanken daraufhin auch erschöpft zu Boden.
»Bringt Lumi sofort zu mir!«, rief Glacier und stürmte voran zurück in die Höhle. Kristall und Schneeball trugen ihr die Kätzin hinterher.
»Was ist da gerade mit ihr passiert?«, wollte Eissplitter wissen.
»Der Winterdämon hat Lumi angegriffen«, erklärte ihm Firn schon fast gelassen.
»Wenn sie Pech hat, hat er ihr ihre Gabe genommen. Aber das werden wir herausfinden, wenn sie wieder zu sich kommt.«
»Wie kannst du da so gelassen bleiben? Machst du dir keine Sorgen um sie?«, fragte der Kater ihn weiter.
»Ich habe das jetzt schon viele Male gesehen. Wir können nichts dagegen tun und wenn wir nur panisch im Kreis rennen, hilft das Lumi auch nicht weiter. Sie wird sich erholen, der Körper wird vom Dämon nicht verletzt. Diese riesige Pranke sieht zwar bedrohlich aus, sein Angriff ist aber Mental. Daher haben wir auch kein Merkmal, wo wir erkennen, dass Lumi ihre Gabe verloren hat. Wir müssen auf das warten, was sie sagt. Wir gehen erst mal wieder zurück und warten ab.«

Mit einem leicht mulmigen Gefühl ging Eissplitter mit den anderen zurück. Er machte sich schon ein wenig Sorgen um die junge Kätzin, doch mehr als Warten konnte er nicht tun.
Es war schon fast Mondhoch, als Lumi mit Glacier wieder erschien. Die Hüterin wirkte erschöpft und auch ein wenig ängstlich.
»Lumi, wie geht es dir?«, fragte Polar sie ohne Umschweife.
»Ich bin noch sehr erschöpft, Polar. Aber es geht mir soweit gut«, antwortete sie matt.
»Hast du deine Gabe noch?«, fragte die Anführerin weiter.
Lumi schluckte kurz ängstlich und sah dabei zu Boden.
»Ja, ich habe meine Gabe nicht mehr, Polar. Und ich weiß, was die Folgen sind. Ich werde die Hüter freiwillig verlassen.«
»Dann musst du dich jetzt auf den Weg machen«, sprach Polar hart.
Erschrocken wollte Eissplitter aufspringen und widersprechen, jedoch sah Schnee ihn mahnend an, sich aus der Sache heraus zu halten.
»Polar, bei allem Respekt. Als Seherin muss ich sagen, dass Lumi in diesem Zustand nicht gehen kann. Sie würde es kaum schaffen zu Jagen und bei der Kälte verhungern«, sprach Glacier die Gedanken des Katers aus.
»Du kennst unsere Gesetze, Glacier«, knurrte die weiße Kätzin mit langem Fell.
»Lumi geht freiwillig, oder ich werde nachhelfen!«
»Ich zweifle die Gesetze der Hüter auch nicht an. Ich bitte dich lediglich darum Lumi noch ein paar Tage hier bleiben zu lassen, damit sie sich erholen kann.«
Die Kätzinen starrten sich eine Weile an, bis Polar die Augen verdrehte und sich abwandte.
»Du sorgst für sie, wenn sie es nicht selbst tut. Du bist alleine für sie verantwortlich, Glacier. Aber sobald sie bereit ist zu gehen, geht sie auch. Komm gleich noch einmal zu mir, Glacier. Ich möchte dich unter 4 Augen sprechen.«
Die Seherin nickt und Lumi schenkte ihr einen dankbaren Blick. Danach brachte sie die erschöpfte Kätzin wieder in ihren Bau.

»Findet ihr nicht, das Polar zu hart ist?«, fragte Eissplitter Schnee vorsichtig.
»Sie setzt die Gesetze der Hüter durch und duldet eigentlich keine Ausnahmen, auch wenn viele Katzen wie Glacier denken. Auch ich würde Lumi Genesungszeit geben, aber eine Aufgabe unseres Anführers ist es nun mal, dass die Gesetze durchzusetzen. Das wird im Angesicht unserer Ahnen geschworen. Denkt nicht, Polar wäre eine schlechte Katze, nur weil sie die Gesetze durchsetzt. Es ist ihre Aufgabe so zu Handeln und wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich wahrscheinlich das Selbe tun, auch wenn es völlig gegen meinen Verstand ist«, erklärte die Kätzin ihnen.
Im Augenwinkel sah Eissplitter Glacier auf ihrem Weg zu Polar, und er wandte sich von Schnee ab und folgte der Seherin zu Polar auf einen höher gelegenen Felsen.

»Geh, Eissplitter. Lumi ist eine Angelegenheit zwischen mir und Glacier. Misch dich nicht ein«, sprach die Anführerin schroff und mit zugekniffenen Augen.
»Ich bin nicht wegen Lumi hier«, erklärte der weißgrau getigerte Kater.
»Ich möchte euch etwas über den Winterdämon und Glaciers Traum fragen.«
»Dann frag.«
»Ich würde gerne wissen, was das für ein Traum war und warum ich den Winterdämon besiegen werde.«
»Nun, in  meinem Traum hast du den großen Eiskristall zerstört, in dem der Dämon gefangen ist«, erklärte die Seherin.
»Und warum und wie lange ist der Dämon denn da schon eingesperrt?«, fragte der Kater weiter.
Auf diese Frage hin sahen sich die Kätzinen nur fragend an.
»Nun, das können wir dir nicht beantworten«, gestand Polar.
»Aber vielleicht können wir unsere Ahnen fragen«, meinte Glacier.

Juhu! Heute hab ich es wieder früher geschafft! ^^Was denkt ihr? Ist Polar zu hart und zu fixiert auf die Gesetze der Hüter? Kleiner Spoiler für das Zusatzkapitel am Sonntag: Es wird ein Special zu den Hütern, wo ich auch ihre Gesetze offen lege

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Juhu! Heute hab ich es wieder früher geschafft! ^^
Was denkt ihr? Ist Polar zu hart und zu fixiert auf die Gesetze der Hüter? Kleiner Spoiler für das Zusatzkapitel am Sonntag: Es wird ein Special zu den Hütern, wo ich auch ihre Gesetze offen lege.
Schönen Tag noch euch allen ^^

Warrior Cats - Eiseskälte [Adventskalender 2020]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt