❄ 19. Kapitel ❄

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Über den Tag hatte sich herum gesprochen, dass Eissplitter dem Winterdämon entgegen treten würde. Der Kater hatte es auch bald nicht mehr im Lager ausgehalten und war mit Akazienpfote, Yuki und Schneeball jagen gegangen. Akazienpfote hatte es sogar geschafft ein Eichhörnchen zu erlegen, ohne auf die Hilfe einer der Wächter angewiesen zu sein. Der Mentor war sehr stolz auf seine Schülerin, die schon in kurzer Zeit gelernt hatte so gut zu jagen. Am Mittag hatten er und Blätterrose noch weiter mit Pinienpfote und Akazienpfote trainiert. Kristall hatte ihnen dabei zugesehen und ihnen den Lernenden Verschneiter Wald hinzu gegeben. Gemeinsam hatten sie verschiedene Kampftechniken geübt und voneinander gelernt. Der stämmige und defensive Kampfstil der Hüter des Polarnebels erinnerte Eissplitter sehr an die starre, felsige Umgebung in der sie lebten. Jetzt, wo es Abend war, kehrte allmählich Ruhe ein im Lager, aber eine unruhige Anspannung breitete sich aus. Glacier war es, die zu dem Kater kam, als er fertig gegessen hatte.
»Du musst einfach diesem Pfad folgen. Bald wirst du nichts mehr sehen können, aber du musst einfach weiter laufen. Der Pfad wird sich irgendwann weiten und du wirst eine Kammer aus Eis betreten. Im Eiskristall, den du nicht übersehen kannst, ist der Winterdämon eingesperrt. Wir wünschen dir alle viel Glück, Eissplitter. Mögen die Geister über dich wachen.«

Als er sich abwandte blickte ihn Blätterrose mit großen Augen an.
»Pass bitte auf dich auf, ja? Komm mir ja in einem Stück wieder«, sagte sie mit einem besorgten Unterton.
»Keine Sorge. Ich habe nicht vor zu sterben«, schnurrte er mit einem leichten Lachen.
Ein wenig unwohl war ihm aber schon. Schließlich würde er alleine einer uralten Macht gegenüber stehen. Noch war diese eingesperrt und würde ihm keinen Schaden zufügen können, aber wenn er wirklich das Gefängnis zerstören sollte und der Dämon frei war, würde ihn nichts daran hindern Eissplitter auch zu töten.
Sie sahen noch kurz einander tief in die Augen, ehe sich Eissplitter von der Kätzin abwandte und seinen Weg in das Innere der Höhle antrat.
»Möge dich der SternenClan beschützen«, hörte er noch die Stimme von Blätterrose, ehe er in der Dunkelheit des Ganges verschwand. Mit jedem Schritt drang weniger Licht zu ihm durch und bald schon musste er sich auf seine Schnurrhaare verlassen, die an der kalten Höhlenwand entlang glitten.
Je länger er voran ging, desdo mehr Zweifel breiteten sich in ihm aus. Doch er war fest entschlossen nicht umzukehren. Alle zählten auf ihn, dass er den Winterdämon besiegen würde. Wenn er es nicht zumindest versuchen würde, könnte er Polar und den anderen Hütern, geschweige denn seinem Clan unter die Augen treten.

Gerade als er dachte, der Gang könne doch bald nicht mehr länger werden, merkte er, dass sich die Höhlenwand mehr und mehr von seinen Tasthaaren entfernte und der Gang sich weitete. Vor ihm konnte er ein leichtes bläuliches Schimmern wahr nehmen. Kurz darauf offenbarte sich auch die Kammer, von der Glacier gesprochen hatte. Der riesige Eiskristall leuchtete in einem leichten hellblau und die ganze Kammer war durchzogen von einer leichten Eisschicht. In dem Kristall konnte Eissplitter einen Schatten einer Katze wahr nehmen und er spürte ihren Blick zu ihm gleiten.
Einige Zeit geschah nichts, bis aus dem Kristall eine Stimme hallte.
»Du bist der Erste seit Langem, der hierher gekommen ist. Du bist aber keine Katze von ihnen. Sag, wer bist du?«
Der Kater zögerte kurz.
»Mein Name ist Eissplitter. Ich wurde hier geboren, lebe aber weit entfernt an einem See bei einem Clan.«
»Wenn du nicht hier lebst, ist das hier doch nicht deine Sache. Warum bist du dann hier?«, fragte die Stimme im Eiskristall weiter.
»Es ist sehr wohl auch meine Sache, wenn mein Clan durch die Kälte und den Schnee bedroht wird«, gab Eissplitter zurück.

»Also willst du mich auch tot sehen«, schloss der Dämon und trat näher an die fast schon hauchdünne, aber äußerst stabile Wand des Eiskristalls, sodass Eissplitter deutlich seine glänzenden dunkelblauen Augen sehen konnte.
»Lass dir mal von mir was sagen, Eissplitter. Selbst wenn ich sterbe, werde ich irgendwann wiedergeboren. Jahreszeitengeister werden nie wirklich sterben. Was meinst du, warum mich Frühling, Sommer und Herbst nicht getötet haben? Sie haben mich eingesperrt, weil ich früher oder später wieder existieren würde. Sie hielten meine Kräfte für zu stark und zu gefährlich, aber mich einzusperren war ein Fehler.«
Der Krieger sagte dazu nichts, sondern ließ sich die Worte des Winterdämons noch einmal durch den Kopf gehen.
»Na? Immer noch so versessen darauf mich umzubringen?«, fragte der Winter ihn.
»Ich wüsste nichtmal wie ich dich aus deinem Gefängnis holen sollte. Außerdem hast du Kräfte, gegen die ich nie ankommen würde. Eher würde ich drauf gehen«, sagte er daraufhin.
»Und was wirst du nun tun? Mich in meinem Gefängnis lassen?«
»Das kann ich nicht! Alle verlassen sich darauf, dass das alles bald ein Ende hat!«

Unruhig lief Eissplitter hin und her und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Wenn ich ihn nicht töte, dann habe ich sie alle enttäuscht und früher oder später wird es keine Hüter mehr geben, die ihn am Ausbrechen hindern.
»Und wenn du mich einfach frei lässt?«, fragte der Winter ihn, worauf ihn Eissplitter ungläubig ansah.
»Nein! Das kann ich nicht tun! Entweder ich töte dich oder lasse dich da drinnen. Freilassen kommt nicht in Frage!«, fauchte er entschlossen.
»Wolltest du nicht, dass ich nicht in meinem Gefängnis bleibe?«, fragte ihn der Dämon sichtlich erstaunt über seine Reaktion.
»Ich kann dich nicht freilassen. Und drinnen lassen kann ich dich auch nicht, weil du sonst früher oder später ausbrichst. Und selbst wenn ich es schaffen würde dich zu töten, irgendwann wirst du wiedergeboren«, stellte Eissplitter klar.
»Tja, dann hast du ja nur die Wahl zwischen dem kleineren Übel«, lachte der Winter und Eissplitter sah ihn mit einem wütenden Blick an.
»Dann weißt du ja in welcher Zwickmühle ich mich befinde!«, zischte der Krieger.
Durch das Eis konnte der Kater erkennen, dass ihn der Winter immer noch beobachtete.
»Wenn es doch sowieso früher oder später darauf hinaus läuft, dann lass mich doch einfach frei. Das ist die einfachste Lösung für dich zum Wohle aller.«

So, jetzt passt wieder alles! Morgen hat mein Freund Geburtstag, ich hoffe, ich packe es noch das Kapitel vorzuschreiben

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So, jetzt passt wieder alles! Morgen hat mein Freund Geburtstag, ich hoffe, ich packe es noch das Kapitel vorzuschreiben. Im schlimmsten Fall rechnet mit einem späten oder nachträglichen Upload. Ansonsten noch ein schönes Wochenende!

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