»Das klingt ja nach einer großen Aufgabe«, miaute Meg erstaunt.
Es war ein neuer Tag angebrochen und Eissplitter lag zusammen mit ihr und ihrem Gefährten Damian im Heu und sie haben sich die Zunge. Blätterrose trainierte zusammen mit Pinienpfote und Akazienpfote ein paar Verteidigungstechniken, damit sich die Schüler im Fall der Fälle einmal wehren könnten. Draußen war es sehr kalt und es schneite dichte Flocken.
»Ich habe auch schon von Einzelläufern und auch aus Jacks Erzählungen ein bisschen was über die Katzen auf dem Berg gehört«, sprach darauf Damian mit einem grübelnden Unterton.
»Sie sollen alle weiße Pelze haben und feindselig gegenüber Außenseitern sein. Bemerkenswert sind jedoch ihre Überlebenskünste. Sie können selbst im tiefsten Schnee jagen und auch große Vögel aus der Luft fangen. Manchmal kommt es jedoch vor, dass sie Katzen aus ihrer Gruppe verstoßen. Diese werden meist dann Einzelläufer. Vor ein paar Tagen habe ich erst hier einen weißen Kater vorbei kommen sehen. Ich vermute mal, er kam von dort.«»Der Weg dort hin ist nicht weit, aber bei dem Wetter solltet ihr euch nicht wagen in die Berge aufzubrechen. Dort ist es sehr tückisch und das Wetter kann schnell umschlagen«, meinte Meg daraufhin.
»Jack hat uns von seinem besten Freund Pelle erzählt, der letzten Herbst in die Berge aufgebrochen ist und nicht mehr wieder kam. Pelle war im Gegensatz zu ihm noch recht jung, und war sehr überzeugt gewesen, er komme in zwei Tagen wieder. Nach fünf Tagen war er noch immer nicht wieder gekommen und es gab in den Bergen ein schlimmes Gewitter. An diesem Abend war Jack klar: Er hatte seinen Freund das letzte Mal gesehen.«
»Ich verstehe...«, murmelte Eissplitter.
»Danke für eure Warnung. Wir werden wohl besseres Wetter abwarten müssen.«
»So lange könnt ihr gerne bei uns bleiben!«, schnurrte die Kätzin erfreut.»Wenn euch das nicht stört, gerne«, willigte Eissplitter mit einem skeptischen Blick zu Damian ein, der ihm zu nickte.
»Ihr seid hier gerne willkommen«, schnurrte dieser.
»Ihr und eure Jungen seid sehr freundliche Katzen, über solche Gäste freuen wir uns immer.«
»Oh... Akazienpfote und Pinienpfote sind zwar Geschwister, aber nicht die Jungen von mir und Blätterrose. Wir bilden sie nur aus«, stellte der weiß-graue Kater schnell klar, woraufhin die Scheunenkatzen schmunzeln mussten.
»Ich werde euch mal erklären, wie das bei uns im Clan läuft«, setzte Eissplitter an, wurde aber von Meg noch einmal unterbrochen.
»Sind du und Blätterrose denn nicht zusammen, wenn die beiden schon nicht eure Jungen sind?«
»Wir sind sehr gute Freunde, aber keine Gefährten«, verneinte der Kater die Frage der Kätzin.
»Schade, ihr würdet ein hübsches Pärchen abgeben. Man merkt euch schon im Umgang miteinander an, dass ihr gut harmoniert«, meinte Damian.
»Naja, wir kennen uns ja auch schon seit wir zusammen in der Kinderstube sind«, rechtfertigte Eissplitter dies, musste aber in Gedanken zugeben, dass der grau gestreifte Kater schon irgendwo Recht hatte.❄️
In der Nacht fand Eissplitter kaum Schlaf. Er wälzte sich hin und her, fand aber nicht wirklich Ruhe. Er beschloss noch einmal aufzustehen und schlich zum Spalt in der Bretterwand, wie Meg und Damian den hölzernen Wall genannt haben. Er plusterte seinen Pelz auf, sobald er nach draußen getreten war. Es schneite immer noch und den ganzen Neuschnee konnte man auch sehr gut auf dem Anwesen des Zweibeiners erkennen. Wo viel Schnee zertrampelt und geschmolzen war, lag nun eine neue Schneedecke. Eissplitter seufzte. Er hoffte, sie könnten bald weiter reisen um bald die Hüter des Polarnebels zu finden. Mit jedem Tag der verstrich würden die Katzen der Clans immer weniger zu fressen finden. Das bereitete ihm Sorgen. Ihm war klar, Narbenstern würde keine Angst davor haben seine Patrouillen auch in fremdes Territorium zu schicken und das würde blutige Kämpfe mit sich bringen. Und wie würde es erst mit Krankheiten aussehen? Haben die Heiler genug Kräuter um auch Katzen mit Grünem Husten zu behandeln?
»Kannst du auch nicht schlafen?«, fragte da eine Stimme hinter ihm.
Eissplitter ging in die Scheune zurück und sah in das besorgte Gesicht von Blätterrose.
»Nein, ich mache mir so viele Gedanken um unseren Clan«, seufzte er.
»Der KiefernClan ist nicht schwach, Eissplitter«, wand die Kätzin ein.
»Der Clan hat schon schlimme Blattleeren überstanden, da waren noch nichtmal die Eltern unserer Eltern geboren.«
»Ich weiß Blätterrose. Nur das nimmt mir nicht die Sorgen, die wir jeden Blattwechsel aufs Neue haben. Ich hoffe nur, unsere Suche nach den Hütern wird Erfolg haben. Damit der Winter, wie das Meg genannt hat, hoffentlich nicht mehr zu stramm wird«, meinte der Kater.
»Das hoffe ich auch«, stimmte sie ihm zu.
Kurz war es still zwischen ihnen.»Meg und Damian haben gedacht, wir vier wären eine Familie«, meinte Eissplitter daraufhin und Blätterrose musste leicht lachen.
»Nein danke, ich bin noch ein bisschen jung um Mutter zu sein«, schnurrte sie
»Aber lieb, dass sie das dachten. Dann ist die Harmonie in unserer Gruppe wohl ganz gut.«
»Pinienpfote und Akazienpfote sind aber auch ganz lieb. Richtige Wunschjungen. Feuerblüte hat wirklich Glück mit ihnen«, warf Eissplitter ein.
»Ich bin froh, die Mentorin von Pinienpfote sein zu dürfen. Er ist so fleißig und vernünftig«, schwärmte seine Clangefährtin.
»Ich bin auch froh Akazienpfote unterrichten zu dürfen«, schnurrte der Kater.
Die junge Kätzin zauberte ihm mit ihrem Ehrgeiz und ihrer freundlichen Art immer ein Lächeln ins Gesicht. Er hatte wirklich viel Spaß daran sie zu unterrichten.»Ich bin auch froh, dass wir die beiden zusammen unterrichten. Mir fehlt es, das Rabenflug nichts mit uns zu tun haben will. Ich hab mir als Schülerin immer gewünscht, dass wir unsere zukünftigen Schüler zusammen unterrichten«, seufzte Blätterrose ein wenig wehmütig.
»Nun ja, die Zeiten ändern sich. Katzen auch. Soll Rabenflug doch machen. Er hat seine Gründe. Das habe ich mittlerweile auch akzeptiert«, meinte Eissplitter daraufhin.
»Aber ich bin auch sehr glücklich damit, dass wir alles zusammen machen mit unseren Schülern.«
Sie waren noch ein bisschen wach. Und auch wenn sie nicht so viel miteinander redeten, genossen sie die Zeit zusammen. Kurz nach Mondhoch fühlte sich Eissplitter müde genug, um es noch einmal mit Schlafen zu versuchen. Blätterrose hingegen war schon sehr müde und schlief fast auf der Stelle ein, sobald sie sich in ihrem Nest zusammengerollt hatte. Bald darauf, war auf dem Heuboden wieder alles ruhig, bis auf das leise Quiken einiger Mäuse.Guten Morgen! Ich muss mich mit Schreiben mal ran halten, sonst ist das Buch nach der Hälfte nichtmal beendet 😅
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und ihr habt einen guten Start ins Wochenende!
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Warrior Cats - Eiseskälte [Adventskalender 2020]
Fanfiction»Die Geister haben ihn geschickt, Polar! Nur er kann die ewige Kälte besiegen!« Eine kalte, stürmische und schier endlose Blattleere sucht die Clans heim. Doch Eissplitters Mutter scheint die Wurzel dieses Übels zu kennen. Der junge Kater macht sich...