❄ 10. Kapitel ❄

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Es war noch dunkel, als Eissplitter wach wurde. Bei einem Blick nach draußen sah er jedoch, dass es am wolkenlosen Himmel bereits dämmerte. Seine Gefährten schliefen noch seelig. Der Kater beschloss schon einmal jagen zu gehen, damit sie bald aufbrechen konnten. Die Schüler hatten gestern erzählt, dass es eine Art Pfad nach oben gab, wo sich ganz viele Mäuse tummeln würden. Diesen Pfad fand er auch schnell und hopste nach oben. Schon von unten hatte er den Geruch der Mäuse wahr genommen und sobald er oben angelangt war, hörte er es tippeln und quieken. Rasch hatte er vier Mäuse erlegt und kehrte zurück zum Nest.

Blätterrose war auch bereits wach und wusch sich das Fell. Akazienpfote und Pinienpfote lagen noch aneinander gekuschelt schlafend da. Die Kätzin blickte auf, sobald er den Bau betreten hatte.
»Guten Morgen«, schnurrte sie freudig.
»Sollen wir sie wecken?«, fragte die Kätzin mit einem Blick zu den schlafenden Schülern, als der Kater die Beute abgelegt hatte.
»Es wäre ganz gut. Dann können wir bald weiter«, antwortete er darauf hin.
Gemeinsam traten sie zu dem Nest und Eissplitter stubste Akazienpfote sanft an.
»Akazienpfote«, flüsterte er und stubste sie nochmal an, als sie sich nicht bewegte.
»Zeit zum Aufstehen.«
Fast gleichzeitig wachten sie und ihr Bruder auf und sahen sich verschlafen um.
»Geht es schon weiter?«, fragte die junge Kätzin ihren Mentoren.
»Bald«, sagte er daraufhin.
»Ich habe gejagt. Esst erst noch was, dass ihr für die Weiterreise fit seid.«

Blätterrose half ihrem Schüler auf die Beine und Akazienpfote stand auch auf. Gemeinsam aßen sie jeweils eine Maus und machten sich danach auch schon auf. Als sie das Zweibeinernest verließen war es schlagartig ein wenig kälter, aber durchaus auszuhalten. Schon nach einigen Schritten war ihnen wärmer und sie kehrten zurück zum Bach, um seinem Verlauf weiter zu folgen. Mittlerweile war die Sonne durch die Baumwipfel hindurch zu erkennen und die wenigen Strahlen wärmten ihren Pelz ein bisschen. So wie die Sonne immer höher steig, so wurden such die Schüler immer wacher. Ihr Marsch war zunächst sehr ruhig, bald schon fingen sich die beiden Geschwister an über verschiedene Dinge zu unterhalten. Das Ganze zog sich über die Rast bei Sonnenhoch, bis in den Nachmittag hinein. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt verließen sie den Wald auch und erreichten Wiesen und Felder. Die Felder schienen sich schier endlos zu ziehen und die Sonne sank immer tiefer. In der Ferne konnte Eissplitter jedoch schon ein großes Zweibeinernest erkennen.

Gerade wollte Eissplitter etwas sagen, als sich Blätterrose unruhig umdrehte und zu lauschen begann.
»Was ist los?«, fragte er sie.
»Ich höre etwas und es beunruhigt mich, seid mal kurz alle mucksmäuschenstill«, antwortete die rötliche Kätzin und blieb weiter wachsam.
Einen kurzen Augenblick war es sehr still und nur in der Ferne, konnten sie ein unklares Geräusch wahr nehmen.
»Das ist ein Hund! Wir müssen ganz schnell weg laufen«, sagte die Kriegerin plötzlich leicht panisch.
»Okay, wir rennen zusammen zu diesem Zweibeinerbau. Dort muss es irgendwo eine Möglichkeit geben sich zu verstecken«, beschloss Eissplitter und sofort setzte sich die Gruppe in Bewegung. Doch mit der Zeit hörte auch Eissplitter das Bellen hinter ihnen, welches langsam näher kam. Glücklicherweise kamen sie auch diesem Zweibeinernest immer näher.
»Ich sehe da vorne etwas hölzernes, wo wir drauf klettern können!«, rief er kurz darauf nach hinten.
»Alle mir folgen!«

Die Gruppe rannte weiter. Der Hund holte zwar auf, aber sie schafften es mit einem deutlichen Vorsprung zu dem hölzernen Turm. Die Schüler sprangen zuerst nach oben, gefolgt von Blätterrose und schließlich kletterte auch Eissplitter nach oben. Von dort aus konnten sie beobachten, wie der Hund kurz darauf von einem Zweibeiner wieder eingeholt wurde und weg gebracht wurde.
»Sehr gut gehört, Blätterrose«, merkte der Krieger an.
»Das hätte knapper sein können.«
»Diese lächelte nur dankbar, während sie verschnaufte.
»Hat euch der alte Rex erschreckt?«, fragte da auf einmal eine fremde Stimme von unten.
Eine hübsche graue Kätzin stand unten und sah zu ihnen herauf.
»Ihr müsst euch keine Sorgen machen. Sein Herrchen hat ihn wieder angeleint. So schnell kommt der nicht mehr.«
»Gut zu wissen, dankeschön«, miaute Eissplitter nach unten.

»Seid ihr neu hier in der Gegend? Ich hab euch noch nie gesehen. Ich bin übrigens Meg«, sprach die Kätzin weiter.
»Wir sind nur auf Durchreise«, antwortete diesmal Blätterrose und begann schon wieder herunter zu klettern.
»Ach, dann seid ihr keine Hauskatzen? Wo kommt ihr denn her? Seid ihr Streuner?«
»Naja, nicht so ganz...«, meinte Blätterrose und begann Meg von ihrem Territorium in der nähe des Sees zu erzählen.
In der Zeit kletterte auch Eissplitter mit den Schülern herunter.
»Ach Clan-Katzen. Davon hat mir Jack erzählt, der Kater, der hier bis vor kurzem gelebt hat. Er hatte zwar nie eine getroffen, aber ein paar Einzelläufer, die mal Bekanntschaft mit ein paar gemacht haben«, meinte die Kätzin leichthin.
»Oh! Braucht ihr heute Nacht einen Unterschlupf? Ich lebe zusammen mit meinem besten Freund Damian in der Scheune auf dem Heuboden. Wir freuen uns immer über Besuch und teilen auch gerne Futter! Oh, oder wenn ihr lieber jagen wollt, dann könnt ihr auch gerne die ganzen Mäuse auf dem Heuboden jagen! Unsere Hausleute klagen immer darüber, dass die ihr ganzes Heu fressen. Über ein paar Mäuse weniger sind sie bestimmt froh!«

Das Angebot der Kätzin klang sehr vielversprechend. Ein kurzer Seitenblick zu Blätterrose und den Schülern zeigte, dass sie über das Angebot sehr froh wären.
»Wenn euch das nichts ausmacht, bleiben wir gerne die Nacht«, willigte Eissplitter ein.
»Wunderbar!«, schnurrte Meg.
»Dann kommt mit! Ich zeige euch die Scheune.«
Munter sprang die graue Kätzin voraus und die Clankatzen folgten ihr. An einem anderen großen Zweibeinerbau sprang sie an ein paar großen Ballen Stroh nach oben und verschwand durch ein Loch in der hölzernen Wand in diesem Zweibeinernest. Ein wenig zögerlich folgten die Katzen ihr. Nachdem sich alle durch das Loch gezwängt hatten erwartete sie ein warmer und wohlduftender Berg Heu. Meg erwartete sie bereits mit einer weiteren Katze.
»Das ist Damian«, stellte sie diesen vor.
»Sei gegrüßt. Ich bin Eissplitter und das sind meine Gefährten Blätterrose, Pinienpfote und Akazienpfote«, stellte Eissplitter die Gruppe vor.
»Es sind Clankatzen. Ich hab sie dazu eingeladen über Nacht zu bleiben«, erklärte die Kätzin.
»Fühlt euch willkommen. Richtet euch gerne ein Nest ein und Jagd so viele Mäuse, wie ihr essen könnt«, miaute Damian freundlich.
»Wir freuen uns immer über Gäste.«

Bin auch schon auf dem Sprung

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Bin auch schon auf dem Sprung. Schönen Tag euch allen! ^^

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