❄ 24. Kapitel ❄

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»Wir sind gleich Zuhause!«, jubelte Pinienpfote sichtlich aufgeregt und rannte zappelig über die Grenze ins Territorium des KiefernClans.
Der Kater blieb kurz stehen und wartete, bis die anderen nach gekommen waren.
Eissplitter konnte die Begeisterung des Katers nachvollziehen. Sie waren gut einen Halbmond weg gewesen und auch er freute sich schon sehr darauf, wieder seine Clangefährten zu sehen. Ihre Mission war ebenfalls erfolgreich gewesen. Überall wo sie vorbei gekommen waren war der Schnee größtenteils getaut und sie hatten im Wald auch schon mehr Beute gerochen als vorher.
Natürlich würde die Blattleere nicht unbedingt leichter werden, aber sie würde erstmal nicht so extrem sein.
Ein wenig schneller trabten sie den Weg ins Lager. Aufgeregt hämmerte Eissplitters Herz gegen seine Brust, als sie durch den Tunnel auf die Lichtung des Lagers traten.
Ein paar Gesichter sahen sie mit freudiger Überraschung an.
»Ihr seid wieder da!«, jubelte Platzregen und sprang auf sie zu.
»Wie war eure Mission? Habt ihr die Hüter gefunden? Seit einigen Tagen haben wir gut Tauwetter, hängt das mit euch zusammen?«, fragte der Kater aufgeregt, während andere Katzen sich ebenfalls um sie drängten.
»Lasst sie doch erstmal hier ankommen«, sprach da Rotfeder.
»Eissplitter, geh doch mal zu Sichelstern in den Bau. Er wird sich eure Geschichte gerne anhören wollen.«

Der Anführer war auch gerade aus seinem Bau getreten, um zu sehen, warum im Lager so ein Aufruhr war. Als Eissplitter zu ihm trat, lächelte er freundlich und sie gingen in den Bau hinein. Wenige Momente später kam auch Rotfeder hinzu.
»Dann erzähl doch mal Eissplitter. Was habt ihr so erlebt?«, fragte der schwarze Kater.
Sofort begann der Krieger mit seiner Geschichte. Er erzählte, wie sie zum Verschneiten Berg gewandert sind und mehrmals Schneestürme abwarten mussten, ehe sie zu den Hütern gekommen sind. Auch, dass Polarstern sie zunächst nicht so erfreut aufgenommen hatte. Bald schon erzählte er fesselnd von Winter, dem eingesperrten Jahreszeitengeist und seiner Begegnung mit der SternenClan Kätzin Primelschweif, die ihm vom TropfenClan erzählt hatte. Anschließend beschrieb er, wie er Winter befreit hatte und die Hüter sich nun auf ihre Wurzeln als Clan besinnen und der TropfenClan nun wieder existiert.
»Nun, ich weiß du erzähltst uns keine Märchen, ansonsten würde ich dir das kaum glauben«, meinte Sichelstern nachdenklich.
»Es fällt mir ehrlich gesagt schwer zu glauben, dass es jemals einen vierten Clan gab.«
»Nun, wenn keine Katze ihn in Erinnerung behalten hat, dann ist das ja auch kein Wunder«, meinte Rotfeder.
»Der TropfenClan ist schon so lange nicht mehr hier, solange lebt keine Katze in irgendeinem Clan, die noch davon erzählen kann. Wir kennen den See nur so wie er ist. Wenn wir sagen würden, dass sie Zweibeiner das Wasser gestaut haben um ihn größer zu machen, glaubt uns das doch erstmal niemand.«

»Ich finde aber, der TropfenClan darf nicht noch einmal vergessen werden. Bei der nächsten großen Versammlung werde ich den Clans von ihnen erzählen. Also alles, was ich euch gerade berichtet habe«, entschied sich Eissplitter und bekam von Sichelstern ein anerkennendes Nicken.
»Ich muss dir auch noch etwas Wichtiges sagen, Eissplitter«, sagte der Anführer und der Krieger sofort aufmerksam.
»Daunenschweif hat heute morgen ihre Jungen zur Welt gebracht. Besuch sie doch in der Kinderstube, sie wird sich freuen«, schnurrte der Kater.
Ein Schwall Freude und Aufregung überkamen Eissplitter und sofort rannte er aus dem Bau heraus, quer über die Lichtung und blickte aufgeregt in die Kinderstube.
»Hallo Eissplitter! Ich habe schon gehört, dass ihr zurück gekehrt seid«, schnurrte Sanftregen.
»Komm ruhig herein! Daunenschweif freut sich schon sehr dich wieder zu sehen.«
Sofort trat der Krieger ein und ging an der älteren Kätzin vorbei zu seiner Mutter, die glücklich und gleichzeitig müde und erschöpft in ihrem Nest lag. Drei kleine Kätzchen lagen an ihrem Bauch und schliefen friedlich.

»Sie sind so wunderschön«, flüsterte der Kater stolz und sah weiterhin mit großen Augen auf seine kleinen Geschwister.
»Sie sind alle gesund«, schnurrte Daunenschweif.
»Sie heißen Käferjunges, Wieseljunges und Maulbeerjunges.«
»Das sind schöne Namen«, sagte der Kater, während er die friedlich schlafenden Jungen betrachtete.
»Oh Eissplitter, ich bin so froh, dass du wieder da bist und sie noch heute sehen kannst!«
Eissplitter legte sich neben seine Mutter und leckte ihr liebevoll über den Kopf.
»Ich freue mich auch wirklich unglaublich. Du weißt auch gar nicht, was ich alles erlebt habe.«

❄️

Es waren ein paar Tage vergangen. Eissplitter war heute mit Platzregen, Blätterrose, Rabenflug und ihren Schülern trainieren gewesen. Auch wenn Rabenflug deutlich mehr Zeit hatte, seinen Schüler zu trainieren, ein paar Kampftechniken hatten Pinienpfote und Akazienpfote von den Katzen des TropfenClans gelernt und die anderen Schüler überrascht. Eissplitter war sehr froh, dass weder Akazienpfote noch Pinienpfote hinter den anderen zurück standen. Während der Kater in seinem Nest lag und über die Ereignisse des Tages nachdachte, wälzte er sich unruhig in seinem Nest hin und her.
»Hey, ist alles in Ordnung?«, fragte Blätterrose ihn nach einiger Zeit.
»Tut mir leid, hab ich dich geweckt?«, fragte er leise.
Sie schüttelte den Kopf.
»Ich kann auch nicht schlafen.«
»Wollen wir einen Spaziergang machen?«, schlug Eissplitter vor und die Kätzin willigte mit einem Nicken ein.
Leise standen die beiden Katzen auf und verließen leise den Bau. Auf der Lichtung hielten Rehherz und Milanschwinge, die vorhin ihre Kriegerzeremonie hatten, schweigend Wache und nickten den beiden älteren Kriegern zum Gruß zu, die ebenfalls nickten und anschließend das Lager verließen.

Die Katzen liefen eine ganze Zeit lang ohne ein Wort zu sagen nebeneinander her durch den nächtlichen Wald. Unter einem Ahorn machten sie kurz Halt und blickten auf zum Silberflies.
»Denkst du, der TropfenClan wird es schaffen zu überleben?«, fragte da Eissplitter.
»Ich denke schon, sie sind keine hilflosen Katzen und sie haben eine gute Anführerin mit Polarstern«, beruhigte Blätterrose ihn.
»Danke, dass du dich gemeldet hast diese Reise mit mir zu machen. Ich hätte mir keine bessere Katze dafür vorstellen können«, sagte da der Kater und sah die Kätzin an, die sichtlich überrascht reagierte.
»Du bist mein bester Freund, ich würde dir überall hin folgen.«
Kurz war es still, sodass sie entfernt das Schreien einer Eule hören konnten.
»Denn das machen Katzen, die verliebt sind nun mal«, fügte Blätterrose kleinlaut hinzu und sah zu Boden.
Eissplitter brauchte einen Moment um zu begreifen, was die Rote da gerade gesagt hatte. Plötzlich kribbelte es vor Freude überall in Eissplitters Pelz und er kuschelte sich an Blätterrose.
»Wie Recht du doch hast.«

Und mit diesem Liebesgeständnis endet die Geschichte

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Und mit diesem Liebesgeständnis endet die Geschichte. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und freut euch auf die Weihnachtsfeiertage ^-^
Zwei kleine Geschenke habe ich noch für euch ;)
Bleibt gesund!

Warrior Cats - Eiseskälte [Adventskalender 2020]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt