Demetri POV:
Ich traute ihren Worten nicht als sie sagte das alles ok sei. Jedoch hatte ich den Anschein gemacht als würde ich gehen. Natürlich war ich nicht gegangen. Ich lief einfach meine Runde, die in der Nähe ihres Hauses war. So konnte ich wenigstens Arbeit und privates verbinden. Ihren Vater, der scheinbar Alkoholiker war, konnte ich ganz gut riechen. Wahrscheinlich stank es im ganzen Haus danach. Natürlich waren mir die blauen Flecken an den Schultern und Armen aufgefallen, wenn mal was verrutscht war. Jedoch konnte ich das nicht einfach so sagen. Normale Menschen hätten das nie bemerkt. Sie hätten ihr alle geglaubt.
Ich fühlte mich zu dieser jungen Menschenfrau verbunden. Eigentlich hatte ich seit Jahren nicht viel auf Menschen gehalten und doch wäre ich manchmal wieder gern einer. Leise seufzte ich und machte mich eine Stunde später zurück auf den Weg zu ihrem Haus. Ich würde auf sie aufpassen. Das hatte ich innerlich schon viel früher beschlossen als mir letztendlich bewusst wurde. Ihr Blut war roch so wunderbar und ich musste mich beherrschen nicht zuzubeißen und es machte mich wütend, das ich nichts gegen diesen Drang tun konnte. Ich wollte sie nicht verletzen. Das konnte ich einfach nicht. Zum Glück gab es in dieser Straße nicht so viele Laternen und ich konnte unbemerkt an einer Hauswand hochklettern.
Dann setzte ich mich auf ein Dach, das eine gute Aussicht in ihr Zimmer gab. Gerade machte sie sich Bett fertig. Ich lächelte als ich sie sah. Als sie sich jedoch auszog, konnte ich mein Blick kurz nicht abwenden. Erst als sie sich drehte, weshalb auch immer, bemerkte ich was ich tat und sah weg. Wann hatte es mich bekümmert, das ich eine andere Frau beschämte? Immer mehr faszinierte mich diese Menschenfrau die so zerbrechlich und dich so taff wirkte. Als sie dann kurz aus dem Fenster sah, versteckte ich mich und blickte sie weiter an. Sie war so schön. Ihre Augen waren eisblau und ihre blonden Haare betonten ihre Augen nur noch mehr.
Als sie sich schließlich wieder ins Bett legte setzte ich mich wieder auf das Dach und betrachtete sie. Erst als ich ihre regelmäßigen Atemzüge vernahm, traute ich mich an das Fenster, das sie offen gelassen hatte. Ich setzte mich schließlich auf das Fensterbrett und sah auf das Bett, das genau davor stand. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen und ich musste automatisch auch lächeln. Wie gern würde ich sie in den Arm nehmen und für sie da sein. Wieder stieg mir ihr wundervoller Geruch in die Nase. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwas an ihr faszinierte mich so sehr, da sich nie wieder von ihr weg wollte. Mehrere Stunden betrachtete ich sie und irgendwann kniete ich mich neben das Bett und streckte zögerlich meine Hand nach ihr aus.
Ich wollte ihre Haut berühren und ihre Wärme spüren. Auch wenn sie direkt neben mir war, würde sie nie Teil meiner Welt sein können. Sie hatte ihren Vater, auch wenn der nicht gerade ein spitzen Vater zu sein schien, und das zweite übel war das sie hier in Volterra lebte. Zwar war Volterra eigentlich die sicherste Stadt, da weder wir Volturi noch irgendein anderer Vampir hier jagen durfte und doch passierte es immer wieder das ein fremder Vampir uns provozieren wollte. Nie durfte sie eines solchen Vorfalls werden. Das würde ich nicht zulassen. Auch wenn es hieß, das ich mich von ihr fern halten musste. Innerlich tat es weh und ich wusste das ich mich nicht von ihr fern halten konnte und doch musste ich.
Vielleicht würde ich es schaffen immer Nachts her zu kommen. Ich würde sie nie allein lassen und immer wieder ein Auge auf sie haben. Nachts ganz besonders. Meine Hand berührte vorsichtige ihre Wange. Sofort spürte ich ihre Wärme und lächelte vor mich hin. Ich achtete darauf sie nicht zu wecken und streichelte dann sanft ihre Wange. Ihre Lippen verzogen sich leicht und ich hatte schon Angst das sie aufwacht, doch sie drückte sich einfach mehr an meine Hand. Sophie legte ihre freie Hand unbewusst auf meinen Arm und ich spürte pures Glück in mir. Glück das sie mich berührte und doch Trauer das sie jemanden hatte, bei dem sie blieb.
Ich wollte für sie da sein! Ihr Vater sollte von mir aus von einem Vampir ausgesaugt werden. Immerhin glaubte ich nicht, das er sich gut kümmerte und das hatte meine Liebste nicht verdient. Liebevoll streichelte ich ihre Wange weiter und traute mich dann sogar ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben. Wieder durchströmte mich Glück. Sie war so wundervoll. Eigentlich sollte man meinen ich würde Vampirinnen schöner finden als sie, da sie ja nur ein Mensch war, aber genau das tat ich nicht. Für mich war sie gerade das Schönste auf dieser Welt. Wahrscheinlich lag das auch daran das wir Vampir die ewige Schönheit unserer eigenen Art satt hatten.
Menschen waren so viel natürlicher. Das war wahre Schönheit. So langsam erkannte ich mich kaum wieder. Waren das wirklich meine Gedanken oder hatte sich da jemand in meinen Kopf geschlichen? Egal was es war, ich wusste das ich so eigentlich nie dachte. Bei ihr schon. Irgendwann in der früh wäre sie beinahe mal aufgewacht, doch ich versteckte mich schnell im Dunkeln. Sophie hatte sich nur umgedreht und brabbelte im Schlaf, was ich so süß von ihr fand. Wie gern würde ich auch wieder schlafen können? Seit über tausend Jahren konnte ich das nicht mehr. Umso mehr bewunderte ich sie dafür. Innerlich hoffte ich, das sie einen wundervollen Traum hatte. Sanft fuhr ich durch ihre Haare und küsste diese kurz.
Wieder murmelte sie leise und drehte ihren Hals zu mir. Ich sah auf ihre Halsschlagader, die nur für mich zu pochen schien. Ihr Blut sang für mich und ich musste mich beherrschen. Es fiel mir schwer, doch ich wollte bei ihr sein. Leider wurde mir am nächsten Morgen bewusst, das ich nicht ewig bleiben konnte. Ich musste zur Arbeit. Innerlich seufzend betrachtete ich sie nochmal. „Ich komme wieder. Versprochen.",hauchte ich und küsste ihre Stirn und verschwand aus ihrem Zimmer. Natürlich sah ich nochmal zurück. Sie wachte auf und fasste sich an die Stirn. Hatte sie es gespürt?! War ich zu langsam gewesen? Als die den Kopf schüttelte war ich erleichtert und traurig. Sie hielt es für Einbildung. Mit einem letzten Blick auf sie, verschwand ich dann endgültig in Richtung Schloss.
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Wenn du mich rufst werde ich dich finden
FanfictionDas erste Mal hatte ich ihn auf dem Marktplatz gesehen. Nur ganz kurz. Das zweite Mal hatte er mich gefunden. Mitten in der Nacht. Das dritte Mal hatte ich nach ihm gerufen und er hatte mich gefunden. Mein Name ist Sophie Conway, ich bin gerade nach...