Regnerisches London

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Sophie POV:

Auch wenn Demetri mir versprach auf mich acht zu geben, so hatte ich mir das alles irgendwie anders vorgestellt. Kaum das wir beide uns wieder hatte, hatte ich mich von den Cullens verabschiedet. Natürlich hatte ich nicht irgendein Luxusleben erwartet, aber seit dem Demetri sich nicht mehr bei Aro meldete, schien dieser langsam zu begriffen zu haben, dass er dabei war seinen Tracker zu verlieren. In der Zwischenzeit hatten Demetri und ich versucht irgendwo einen Ort zu finden wo wir uns vorerst verstecken konnten. Einen Ort wo wir die Situation abwarten konnten. Doch das war nicht so einfach gewesen. Immerhin hatten wir beide keinen Plan wo genau wir hin wollten. Nur das wir zusammen bleiben wollten.

Das wussten wir beide ganz klar. Irgendwann nach ganzen fünf Tagen, setzten wir uns schließlich in London ab. Vorerst. Auch wenn das ziemlich nach an Volterra lag, so war das vorerst eine Lösung für uns beide. Das regnerische Wetter und die dennoch hoch besiedelte Stadt, machten es einfach schnell abzutauchen. Auch fragen hier die Leuten nicht nach, wenn man einen Mantel trug. Immerhin mussten wir unser wahres Ich verstecken, sollte die Sonne dennoch mal rauskommen. Irgendwo hatten wir dann einfach ein Apartment gemietet. Wobei was hieß hier wir? Demetri hatte es gemietet. Etwas abseits der Stadt, damit wir auch etwas für uns waren, aber dennoch nicht weit weg vom Innenleben. Immerhin mussten wir auch schnell wieder untertauchen, sollte es Aro irgendwie schaffen uns aufzuspüren.

Nicht dass das ohne Demetri nun besonders leicht war uns zu finden. Dennoch verfolgte mich die Angst, dass sie kommen und einen von uns töten könnten. Oder gar uns beide. Ich lehnte am Fenster, während ich auf dem Fensterrahmen saß und schaute auf die schwach beleuchtete Straße. Der Regen prasselte an die Scheibe und ich fragte mich wie viel Zeit uns wohl bliebe. Ein paar Tage? Wochen? Monate? Jahre? Wahrscheinlich würden die Volturi alles daran setzen uns zu finden. Nun da Demetri und ich offiziell Gefährten waren und uns liebten, konnte auch Chelsea mit ihrer Fähigkeit nichts mehr richten. Gegen wahre Liebe zweier Gefährten konnte selbst sie nichts mehr machen. Zwei starke Arme schlangen sich um mich und hoben mich dann leicht hoch.

Ein Lächeln legte sich auf mein Gesicht als ich Demetri bemerkte, welcher mich auf die Arme genommen hatte und mich nun auf das Bett hinüber trug. „Worüber machst du dir Gedanken, Soph?",fragte er mich und legte mich dann vorsichtig im Bett ab. Fasst so als könnte ich zerbrechen, was eigentlich so gut wie unmöglich war, wenn man mir nicht gerade die Gliedmaßen abtrennte und selbst das konnten nur Vampire. Langsam schaute ich zu ihm und kuschelte mich an seine Brust, während er mich leicht an sich drückte, die Arme fest um mich geschlungen als könnte er mich jeden Moment verlieren.

Ich wusste nicht ob Vampire immer so beschützerisch gegenüber ihren Geliebten waren oder ob es an Demetris Gabe lag, dass er so einen starken Beschützerinstinkt hatte. Denn wann immer ich mir Sorgen machte oder es mir nicht gut ging, schien er das zu wissen. Als sei ich ein offenes Buch und er würde einfach so in mir lesen. „Was denkst du wie lange bleibt uns Zeit bis sie kommen?",fragte ich dann in die Stille und kuschelte mich leicht an seine Brust. Demetri küsste meinen Kopf und fuhr mir leicht über den Rücken, ehe er mit einer Hand mein Kinn anhob und ich ihn nun ansehen musste. „Du hast Angst.",schlussfolgerte er als ich das fragte. Leicht nickte ich und versuchte seinen Augen auszuweichen.

„Sophie...sieh mich an.",bat er dann mit sanfter Stimme und ich biss mir auf die Unterlippe, kam dann aber seinem Wunsch nach. „Wir werden das schaffen. Ganz sicher ok? Ich werde nicht zulassen, dass sie dir weh tun.",versprach er und ich fühlte mich auf einmal schwach. Schwach weil ich wusste, dass ich Demetri wohl nicht beschützen könnte, wenn es darauf ankäme. Nicht gegen Felix oder Santiago, ja noch nicht mal gegen Jane und ihre Gabe. Ob ich es mit Alec aufnehmen könnte? Wohl kaum, denn ich würde alle meine Sinne verlieren, wenn mich sein Nebel erwischte. Wenn. Das hieß nicht, dass es geschehen musste.

Immerhin hatte ich meine eigene Gabe, welche ich mit Jaspers Hilfe etwas versucht hatte zu trainieren und auch mit Bella. Wobei Jasper eher auf meine Kontrolle acht gegeben hatte und Bella mir zeigte, wie man den Schatten beziehungsweise ihren Schutzschild zwang zu tun, was immer sie wollte. Nun vielleicht war das nichts was man vergleichen konnte, aber dennoch war es eine  gute Idee gewesen. Langsam nickte ich einfach nur. „Ich werde bis zum Schluss für dich kämpfen. Wenn sie dich wollen, müssen sie an mir vorbei und Aro würde mich niemals töten. Dafür bin ich ihm zu wertvoll. Glaub mir.",versicherte er mir und auch wenn ich nicht hundertprozentig überzeugt war, so hatte ich dennoch Hoffnung. Hoffnung das es besser werden würde, wenn wir erst Mal hier waren.

Wahrscheinlich würde es ein paar Tage dauern bis Aro überhaupt einen Tracker fand, welcher Demetri und mich aufspüren konnte. Mein Gefährte war immerhin bisher der weltbeste Tracker. „Ich glaub mir.",sagte ich leise und küsste ihn dann leicht auf die Lippen, ehe ich mich wieder an ihn kuscheln wollte. Er lachte leicht und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann zog er mich leicht an sich heran. „Das kannst du auch. Du bist jetzt mein Leben. Als ich dich dort gesehen hatte...da hat mein totes Herz wieder angefangen zu schlagen.",hauchte er mir dann ins Ohr und ich lächelte leicht verlegen.

„Demetri...",sagte ich verlegen, doch er küsste meine Stirn. „Was denn? Du warst seit damals und bist seit damals alles für mich.",gestand er mir und küsste mich dann sanft auf die Wange, ehe er meine Lippen küsste und ich nicht anders konnte als den Kuss zu erwidern. Wann immer er mich küsste fühlte ich mich schwerelos und alle Probleme schienen einfach von mir abzufallen. Alles böse und jeder Gedanke den ich mir bis dahin gemacht hatte und so auch jetzt, wo ich in seinen Armen einfach nur glücklich war und er mir ein Gefühl von Sicherheit gab.

Wenn du mich rufst werde ich dich findenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt