Sophie POV:
Als der Schlag nicht folgte und man nur dieses widerliche Knacken und dann den schmerzerfüllten Schrei meines Erzeugers, den ich schon seit mehreren Jahren nicht mehr wirklich als meinen Vater ansah. Ängstlich öffnete ich die Augen und sah dann eine Hand die die meines Vaters aufhielt. Mit den Augen verfolgte ich die Hand und sah dann zu Demetri. War der nicht eben noch gegangen?! „Demetri...",hauchte ich leise und hörte meinen Vater nur nebenbei fluchen. Doch alles was ich in dem Moment war nahm war Demetri. Er knurrte meinen Vater an und drückte ihn dann gegen die Wand. „Wenn du sie je wieder auch nur anfasst oder die Hand gegen sie erhebst, dann komme ich wieder und dann breche ich dir mehr als nur die Hand!",warnte er ihn mit gefährlicher Stimme, so das sogar mir ein Schauer über den Rücken lief.
„Ich werde sie verklagen! Ich rufe die Polizei!",schrie mein Vater und sah sauer und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu demjenigen der mich gestern noch gerettet hatte. „Sie kommen nicht mal bis zum Telefon sollten sie das je versuchen und glauben sie mir...die Polizei wird mich nicht aufhalten.",warnte er ihn nochmal und drückte sein Handgelenk mehr. Mein Vater schrie lauter und verkrümmte sich. „Was wollen sie?! Was interessiert sie das Miststück da?!",fragte er und bekam für das Miststück noch mehr Schmerzen von Demetri. Dieser sah mich dann an, doch fauchte er meinen Vater an. „Ich werde sie mitnehmen! Und sie werden kein Wort über das hier verlieren. Im Gegenzug lass ich sie am Leben.",schlug Demetri vor und eigentlich war es ja gar kein Vorschlag. Er drohte ihm und das war mir auch recht so.
„Ja ist ja gut! Sie können die Kleine haben!",rief mein Vater und es tat weh zu wissen das er mich sofort bei einer Drohung hergeben würde. Aber ich hatte ihm ja noch nie viel bedeutetet. „Versuch nicht sie zu finden oder irgendjemanden davon zu erzählen.",fügte Demetri hinzu, schubste meinen Vater dann auf den Boden und kam zu mir. Langsam hockte er sich vor mich und streichelte über meine Wange. „Alles ok Sophie?",fragte er nach und ich nickte schwach. Noch immer stand mir der Schock ins Gesicht geschrieben, dennoch war ich froh das er hier war. Sanft hob er mich auf seine Arme und trug mich dann in mein Zimmer. Ich fragte mich woher er wusste wo mein Zimmer, doch ich wollte nun nicht nachfragen.
Das war jetzt auch nicht so wichtig. Liebevoll setzte er mich auf mein Bett und nahm dann einen Koffer und gab ihn mir. „Pack bitte deine Sachen.",bat er mich und sah mir in die Augen. Ich wusste nicht wieso, aber ich tat was er sagte. Da wusste ich ja noch nicht auf was ich mich da eingelassen hatte. Hätte ich gewusst das ich gleich in ein Schloss voller Vampire ziehen würde, ganz ehrlich? Ich hätte Demetri ausgelacht, bevor ich dann wahrscheinlich laut schreiend davon gelaufen wäre. Oder vielleicht auch nicht. Ich wusste ja nicht mal was schlimmer war. Ein Leben hier mit meinem Vater oder ein Leben bei wildfremden, die dazu dann auch noch Vampire waren. Bald waren alle meine Sachen die ich brauchte in dem Koffer verstaut.
Dann sah ich zu Demetri der nun vor mir stand und eine Haarsträhne hinter das Ohr streichelte. „Du bist so wunderschön.",sagte er und sah mir in die Augen. Ich hielt kurz die Luft an, dann schlug mein Herz schneller und die Röte stieg mir ins Gesicht. Innerlich war ich verwirrt und fühlte mich wieder wie 16 Jahre als ich das erste mal verliebt war. „Danke.",hauchte ich leise und sah ihn ebenfalls an. „Ich meine es wirklich ernst. Ich habe noch nie so was schönes wie dich gesehen Sophie.",fügte er hinzu und streichelte dann meine Wange. Wieder mal stellte ich fest das seine Hand eiskalt war. War er krank oder war das von Natur aus so? Meine Hände waren auch ab und zu kalt. Manchmal sogar im Sommer. Allen war warm, aber meine Hände eiskalt.
„Demetri...",sagte ich dann leise, da ich sonst nicht wusste was ich sagen sollte. „Nein...du musst nichts sagen Sophie.",meinte er und beugte sich dann zu mir herunter und küsste mich auf die Lippen. Genüsslich schloss ich die Augen, obwohl ich mich immer noch nicht mit dem Gefühl seiner kalten Lippen abfinden konnte, ganz einfach weil ich noch nie außer von ihm geküsst wurde. Langsam erwiderte ich den vorsichtigen Kuss den er mir gab. Dann lösten wir uns wieder und lächelten uns an. „Womit haben ich das verdient?",fragte ich ihn dann, weil ich auch wissen wollte wieso er eine völlig Fremde einfach so geküsst hatte.
Das war nicht normal. Jedenfalls für mich nicht. „Vielleicht weil ich dich gern habe.",sagte er dann und sah mich an als wäre es das normalste der Welt so was zu sagen. „Und vielleicht auch nicht?",fragte ich traurig nach. Ich war ihm zwar dankbar das er mir half und alles, aber sich dann einfach so das Recht herausnehmen und mich küssen? „Ich mag dich.",gestand er dann und fuhr mir sanft durch die Haare. „Ich mag dich auch Demetri.",meinte ich und kuschelte mich an ihn. Dann sah ich in seine Augen. „Bist du bereit für ein komplett neues Leben?",hakte er dann nach und lehnte die kalte, harte Stirn an meine.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich hing irgendwie an meinem alten Leben, so abartig das auch klang. Dennoch wollte ich mir das nicht länger antun. Vorsichtig nickte ich. „Schließ die Augen.",bat er mich und ich tat wie mir geheißen wurde. Dann hob er mich im Brautstil auf die Arme. Den Kopf legte ich aus Reflex an seine Brust und legte den Arm um seinen Nacken. „Bereit?",fragte er und ich nickte. Dann spürte ich einen starken Windzug und im nächsten Moment war er wieder weg.
„Augen auf.",sagte er und küsste meinen Kopf. Ich öffnete die Augen und wir standen in seinem Zimmer. Wie hatte er das nur gemacht? Es war mir das letzte Mal schon komisch vorgekommen als er mich wo anders hingebracht hatte. „Wie hast du das gemacht?",fragte ich dann. „Sophie...es gibt da was....das ich dir sagen muss...",fing er dann an. „Ich hätte es dir vorher sagen sollen, aber...dein neues Leben hier bei mir...wird anders sein. Viel mehr anders.",meinte er und rieb sich den Nacken. Dann sah er mich voller Ernst an und redete weiter. „Sophie...ich...ich bin ein Vampir."
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Wenn du mich rufst werde ich dich finden
FanfictionDas erste Mal hatte ich ihn auf dem Marktplatz gesehen. Nur ganz kurz. Das zweite Mal hatte er mich gefunden. Mitten in der Nacht. Das dritte Mal hatte ich nach ihm gerufen und er hatte mich gefunden. Mein Name ist Sophie Conway, ich bin gerade nach...