Lieb mich bis zum Ende der Ewigkeit

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Sophie POV:

Mitten im Wald blieb ich stehen nachdem eigentlich jagen wollte. Ich war kurz zuvor noch dabei gewesen mir ein Reh zu suchen, das nichts ahnend irgendwo mitten im Wald graste. So still und leise wie ich konnte, bewegte ich mich in Vampirgeschwindigkeit auf es zu. Es konnte mich nicht wittern und auch nicht hören. Gut so. Eine kurze Weile beobachtete ich es und lächelte leicht. Das würde ein gutes Mahl werden. Jedenfalls hatte ich dabei wohl ein besseres Gewissen als wenn ich einen Menschen töten würde. Doch gerade als ich begann mich an mein Beute heran zu schleichen, drehte der Wind. Das Wild roch mich nicht, aber ich roch dafür etwas. Ich drehte mich augenblicklich um und trat einen Schritt zurück.

Keine Ahnung ob ich in diesem Moment am liebsten vor Schreck geschrien hätte oder ob ich ihm am liebsten um den Hals gefallen wäre, wahrscheinlich sogar beides, was dann aber ziemlich dumm ausgesehen hätte, aber ich wusste nicht was ich tun sollte. Demetri stand vor mir als ständen wir beide hier schon eine Weile und hätten miteinander geredet. Eine Weile lang sagte keiner von uns beiden etwas. Wahrscheinlich weil wir nicht wussten was und wenn doch, dann hatten wir Angst der andere würde uns anfahren.

Keiner von uns beiden bewegte sich, doch dann trat er einen Schritt an mich heran. „Soph...",war das Erste was er von sich gab. Automatisch biss ich mir auf die Unterlippe und sah in seine Augen. Ganz egal was passiert war, ich liebte diesen Mann und dennoch wollte ich unter keinen Umständen wieder zurück. Mit langsamen Schritt kam er auf mich zu. Automatisch machte ich einen Schritt zurück. Demetri blieb stehen und sah etwas verletzt aus. Erst da bemerkte ich, dass es wohl so aussah als hätte ich Angst vor ihm. „Ich dachte bis vor kurzen noch du bist tot...",entkam es ihm dann und trat einfach noch ein paar Schritte weiter auf mich zu. Ich ließ es zu und spürte kurze Zeit später seine Hand auf meiner Wange.

Seine sanfte Berührung genoss ich ohne das ich es wirklich wollte. Aber ich konnte nicht abstreiten, dass es mir gefiel. „Tut mir leid...",hauchte ich. War ich jetzt schon komplett von ihm besessen? Es tat mir leid? Naja irgendwie ja schon. Immerhin konnte er ja nichts dafür, aber Aro. Ich hatte einfach nicht da bleiben können. „Deine Augen sind gelb.",sagte er zu mir und ich nickte leicht. „Wieso bist du einfach gegangen?",fragte er ruhig und strich mir dann über die Wange. Kurz schloss ich die Augen, um diese Berührung zu genießen. „Ich...ich konnte das einfach nicht. Menschen töten und...du hast meinen Vater umgebracht und...",fing ich an, doch irgendwie schienen mir auch die Worte zu fehlen.

Demetri versteifte sich etwas als ich das mit meinem Vater sagte. „Verdammt Sophie...dein Vater war ein schlechter Mensch. Gerade du müsstest besser wissen als ich, was er mit dir angestellt hat.",erinnerte er mich daran. Ich überlegte und das gruselig an der Sache war, dass ich mich kaum daran erinnern konnte. „Was ist?",fragte er sanft. „Was hast du?",wollte er noch wissen und ich sah ihm in die roten Augen. Dieses rot welches Aro auch besaß. Diese Farbe, die auch der Mann besaß, den ich liebte. „Ich...kann mich kaum daran erinnern.",gab ich leise von mir und sah auf den Boden. Schämte ich mich gerade dafür?

Dafür das ich nichts mehr wusste? „Das ist bei einigen von uns normal. Ich kann mich an meine Eltern schon lange nicht mehr erinnern. An mein früheres Leben. Ich weiß nur das, was man mir erzählt hat. Es sind Dinge die von deinem Unterbewusstsein verdrängt werden und die schlechte Sicht als Mensch unterstützt das.",erklärte er mir und zog mich dann sanft in seine Arme. Ohne das ich hätte etwas tun können, ließ ich es dennoch zu. „Heißt dass, das ich alles vergessen werde?",wollte ich wissen und sah zu ihm hoch. „Nicht alles.",versprach er mir und hob sanft mein Kinn an. „Mich auf keinen Fall.",versicherte er und ich lachte leicht.

Aber es stimmte. Versuchte ich mich an Demetri zu erinnern wie ich ihn gesehen hatte, dann sah ich einen schwarzen Engel. Einen Engel mit roten Augen in einen schwarzen Umhang gehüllt. Auch wenn mir der Gedanke eigentlich nicht gefiel, das ich bald einiges vergessen würde, so konnte ich nicht abstreiten, dass es mir eigentlich sogar lieber wäre, wenn ich all das vergaß. Nur so könnte ich wahrscheinlich endlich abschließen. Aber ob Verdrängung das Beste war, wusste ich nun nicht. „Ich würde dich nie vergessen.",gab ich leise von mir und fuhr ihm über die Wange als ich ihm wieder in die Augen sah.

„Es tut mir leid.",hauchte ich leise als ich mich daran erinnerte, dass er ja dachte ich wäre tot gewesen. „Tu mir das nie wieder an.",bat er und lehnte seine Stirn an meine. Auch wenn ich wahrscheinlich vor ein paar Tagen noch anders gedacht hatte, so konnte ich mich Demetri einfach nicht entziehen. „Ich kann nicht ohne dich leben Sophie.",hauchte er und sah mir dabei in die Augen. Langsam öffnete ich meinen Mund, weil das nie jemand zu mir gesagt hatte. Natürlich wusste ich, dass Demetri anders war als die Menschen die ich zuvor getroffen hatte, doch so was zu hören war zu gleich schön, jedoch auch ungewohnt. Sanft legte er seine Lippen auf meine und obwohl ich ihm noch böse sein sollte, konnte ich es nicht.

Wieso sollte ich böse sein? Weil er mich befreit hatte von meinem Leben? Zwar war ich ihm dafür dankbar, doch ein kleiner Teil in mir hasste ihn auch dafür. Trotzdem überwog die Liebe zu diesem Mann. Es war so absurd, aber so war es nun mal. Liebevoll erwiderte ich seinen Kuss und zog ihn mehr zu mir. Demetri zog mich an der Hüfte sanft an sich und ich lächelte in den Kuss. „Ich kann dich nicht verlieren.",hauchte er in den Kuss. „Das musst du auch nicht.",erwiderte ich leise und fuhr ihm über die Wange. „Dann komm mit mir.",bat er und lehnte die Stirn nach dem Kuss wieder an meine. „Ich kann und ich möchte nicht zurück.",flüsterte ich leise und sah weg.

„Aro wird dich bestrafen, wenn du es nicht tust.",hauchte er und hob sanft mein Kinn an. „Mir egal...ich will nicht Demetri.",sagte ich und sah ihm fest in die Augen. „Ich könnte dich beschützen.",warf er dann ein und ich lächelte leicht. „Ach würdest du ja?",fragte ich leise. „Du bist alles was zu beschützen gibt. Und ohne dich will ich nicht Sophie. Ich kann es nicht. Du bist mir wichtiger als er. Du gehörst zu mir.",stellte er fest und ich lächelte und küsste ihn wieder. Er hob mich auf seine Hüfte und drückte mich sanft an einen Baum. Liebevoll und dennoch besitzergreifend drückte er seine Lippen erneut auf meine und ich konnte spüren, wie ernst ihm das hier war. Ich erwiderte den Kuss und zog ihn an den Haaren etwas mehr an mich. Dann ließ er von meinen Lippen ab und küsste meinen Hals. Zufrieden schloss ich die Augen und ließ ihn machen. „Du bist mein." Nur drei Worte und dennoch klangen sie wie ein Versprechen.

Wenn du mich rufst werde ich dich findenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt