Zurück von den Toten

296 6 0
                                    

Demetri POV:

Irgendwann war ihre Spur einfach nicht mehr auffindbar gewesen. Egal wie sehr ich es versucht hatte. Immer wieder hatte ich versucht die Spur von Sophie zu finden, doch der Geruch verlor sich irgendwo. Innerlich wollte ich nicht einsehen das sie tot war. Sie konnte, nein sie durfte, nicht tot sein. Mein Inneres schrie danach. Es zerriss mich. Diese Ungewissheit und die doch so kleine Chance auf eine gute Wendung. Immerhin liebte ich sie. Mein totes Herz konnte und wollte es nicht einsehen das es wohl das wertvollste im Leben verloren hatte.

Nie hätte ich zugegeben das Sophie alles für mich war. Nicht vor anderen. Aber die Wahrheit war, ohne Sophie war ich nicht mehr ich. Ohne sie schien nichts mehr Sinn zu ergeben. Den Umhang, welchen sie zuvor noch getragen hatte und zerfetzt war, drückte ich an mich und zog ihren Geruch ein. Immer wieder hatte ich versucht ihren Gedankentenor aufzunehmen oder irgendeine andere Spur. Aro war nicht begeistert gewesen als er erfahren hatte, das sie spurlos und unauffindbar war. Mir war klar, was es bedeuten würde, wenn ich sie finden würde und was wenn ich sie nicht finden würde. Aber war es vielleicht nicht besser sie nicht zu finden?

Man würde mich bestrafen und wahrscheinlich würde ich freiwillig gegen das Gesetz verstoßen. Ich konnte einfach nicht mehr in einer Welt ohne Sophie leben. Niemals hätte das getan, wenn es sie nicht geben würde, aber es gab sie und ich liebte diese Frau. Sie war mein. Nur wo war sie? Wahrscheinlich suchte ich gerade nach nichts. Seit Tagen war ich unterwegs und hatte die USA abgesucht. Hatte Flüge und anderes genau beobachtete und mich informiert. Wohin konnte sie nur sein? Natürlich konnte ich eine Person über die ganze Welt verfolgen, doch bei Sophie fand sich keine Spur.

Zuerst dachte ich an ihre Gabe, doch mit Schattenkontrolle kam sie wohl nicht unbedingt weit ohne das ich es irgendwann bemerkte. Mein totes Herz krampfte sich zusammen. Ich wollte sie wieder. Sie wieder in den Armen halten und wenn es bedeutete das ich mit ihr fliehen musste, damit wir sicher vor Aros Zorn waren, dann war das eben so. Inzwischen war mir nichts mehr wichtiger als sie. Das lag wohl auch an der Bindung die wir beide hatten. Für einen Seelenverwandten tat man alles. Wirklich alles.

Das wurde mir in den letzten Tagen und Wochen klar. Dennoch ließ es mir keine Ruhe. Eigentlich hatte ich es nach mehreren Tagen und Wochen schon beinahe aufgeben wollen und mein Inneres schien es endlich verstanden zu haben, dass sie tot war. Tot. Einfach weg. Doch dann plötzlich als ich gerade auf dem Weg zum Flughafen Seattle war, hatte ich ihre Spur wieder. Ich konnte klar und deutlich ihren Gedankentenor hören und auch ihren Geruch schien es auf einmal wieder zu geben. Natürlich hatte ich zuerst gedacht, dass ich mir das alles einbilden würde, doch so war es nicht. Ich konnte sie selbst dann noch finden als ich mir kurz ein anderes Ziel, Aro, gesucht hatte.

Als ich erneut nach Sophie suchte, fand ich sie. Sie war dort wo ich sie nicht erwartet hätte. Immerhin war ich in der Nähe des Cullenhauses gewesen. Im Wald und ich hatte sie nicht riechen und auch nicht aufspüren können. So langsam kam mir in den Sinn, dass vielleicht die Frau des Gedankenlesers damit zu tun haben konnte. Jedoch war, als wir zuletzt da waren, das alles noch nicht so ausgeprägt bei ihr. Sie konnte doch erst nur Fähigkeiten abwehren, aber Menschen abschotten? Innerlich knurrte ich auf.

Diese Frau hielt meine Seelenverwandte von mir fern! Eine unendliche Wut stieg in mir auf, doch ich wusste, würde ich nun da auftauchen sie attackieren, würde das wohl nicht so gut für mich laufen. Auch wenn ich ein guter Kämpfer war, waren die Cullens doch alle zu viele. Außerdem würde die kleine Cullen es wissen, wenn ich es vor hätte. Dennoch ich wollte zu Sophie. Alles in mir schrie danach und ich hatte es gar nicht wirklich mitbekommen, aber meine Füße trugen mich bereits weg von Seattle und hin nach Forks.

Mein totes Herz sehnte sich nach ihr und es hätte wohl schneller geschlagen, wenn es das noch getan hätte. Tat es aber nicht. Aber das war nun auch gar nicht mehr wichtig. Nichts war mehr wichtig. Nur noch Sophie. Meine Sophie. Mein Engel und mein größter Schatz auf dieser Welt. Wahrscheinlich würde ich für sie jeden Menschen dieser Welt töten, wenn sie es verlangen oder gar glücklich machen würde. Natürlich war das wohl etwas übertrieben, aber ich wusste auch, dass es sie das niemals tun würde. Sophie war eine gute Seele.

Durch und durch. Das würde ich niemals anzweifeln. Immer schneller und schneller schienen mich meine Füße zu tragen und bald flogen die Bäume und meine Umgebung nur so an mir vorbei. Weiter und weiter immer mehr in Richtung Sophie. Doch vor dem Cullenhaus blieb ich dann stehen. Sie war wieder weg. Sie hatte die Richtung geändert. Hatte die kleine Cullen gesehen das ich kam und Sophie war geflohen? Nun das glaubte ich nicht, denn sie war nicht so weit weg. Ich verfolgte ihre Spur weiter in den Wald.

Dort konnte ich sie noch intensiver riechen als zuvor. Es dauerte nicht lange da konnte ich sie sehen. Ich blieb stehen und sah sie an. Sie war gerade dabei zu jagen. Oder was auch immer es darstellen sollte. Seit wann hatte sie angefangen dieses eklige Zeug zu trinken? „Sophie?",fragte ich dann und blieb stehen wo ich war. Als sie sich umdrehte und mich sah, wusste ich nicht was sie von mir hielt. Hatte sie Angst? Freute sie sich? Ich konnte es nicht genau sagen. Unsicherheit konnte ich erkennen, sie aber nicht deuten. Keiner von uns beiden bewegte sich. Wir sahen uns einfach nur an.

Wenn du mich rufst werde ich dich findenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt