Sophie POV:
Den ganzen Flug über hatte ich ein schlechtes Gefühl. Auch wenn Demetri mir versichert hatte, auf mich auf zu passen und immer bei mir zu sein. Gerade in diesem Augenblick wünschte ich, dass ich mehr Ahnung von meiner Gabe gehabt hätte, aber ich wusste auch durch Erzählungen, dass ich damit wohl bei Alec und besonders bei Jane nicht weiter kam. Innerlich seufzte ich und lehnte mich mehr an Demetri. Dieser hatte beschützend den Arm um mich gelegt, während Alec und Felix uns gegenüber saßen und Santiago flug. Ehrlich gesagt hoffte ich, dass er uns auch heil wieder runter brachte.
Zwar hatte ich keine Flugangst, aber dennoch vertraute ich niemanden hier außer Demetri. Meine Ängste wurden jedoch beruhigt als wir mit der Maschine wieder auf dem Boden aufsetzten. Zwar hatte ich keine Ahnung wo genau wir gelandet waren, aber wir mussten noch eine Weile laufen ehe ich die Piazza wieder vor mir sah. Eigentlich ein recht schöner Ort, aber ich wusste was für Wesen sich dahinter verbargen. Nicht das ich was gegen Vampire hatte, jetzt wo ich selbst einer war, wäre das wohl nicht so gut gewesen, aber viel mehr störten mich die Persönlichkeiten darin. Aro, Marcus und Caius. Ich verstand einfach nicht, wieso wir nicht leben konnten wie wir wollten.
Immerhin verrieten wir ja den Menschen nicht was wir waren, aber wieso konnten sie nicht einfach Demetri und mich in ruhe lassen? Was war falsch daran irgendwo allein sein zu wollen? Aros Sammelwahn war einfach zu verrückt und er würde niemals einen seiner Schätze hergeben und Demetri war wertvoll. Das war mir inzwischen klar, aber er hatte doch gar kein Recht ihn festzuhalten. Nun das sah der Volturimeister wohl anders. Leider. Also blieb uns nichts anderes übrig als erneut das Schloss der Volturi zu betreten. Demetri lief dich neben mir und Alec vor uns, während die anderen hinter uns liefen.
„Ich lasse nicht zu, dass man dir was tut.",raunte der Tracker nochmal leise und dennoch hörte ihn jeder. Ein kurzer Blick zu ihm verriet mir, dass er es vollkommen ernst meinte. Er würde mich nicht einfach so aufgeben und das würde ich auch nicht. Niemand nahm mir Demetri weg. Dieser starke Beschützerdrang lag wohl auch daran, dass er mein Seelenverwandter war. Es gab nur eine Person auf der ganzen Welt, die so gut zu einem passte und Demetri war dieser jemand. Ich war dieser jemand für ihn und anders herum.
Still nickte ich und küsste mich kurz auf den blonden Schopf. „Seit ihr dann fertig?",kam es genervt von Santiago und ich hatte den Drang ihm dafür eine rein zuschlagen. Ganz klar der Neugeborene in mir. Wahrscheinlich konnte er froh sein, dass ich hier gerade im Schloss der Volturi war und aufpassen musste was ich tat. Soweit ich wusste hatte der Wächter nämlich keine Fähigkeit. Und wenn dem so wäre, dann könnte ich ihn vielleicht mit meiner Vampirstärke, die ich durch die Verwandlung erhalten hatte ausschalten. Jedoch wusste ich nicht in wie seine Kampfkunst ging. Wahrscheinlich hatte er oft mit Neugeborenen zu tun.
Das konnte also genau so gut auch nach hinten los gehen. Der Gang in Richtung Thronsaal kam mir vor wie ein Abstieg in die Hölle. Wer konnte bitte über uns richten? Wer gab Aro dieses Recht? Ich hasste ihn dafür. Hasste was er Demetri antat und wozu er uns und alle anderen zwang. Mochte sein, dass er die Vampire nur beschützen wollte, aber er übertrieb es ganz eindeutig. Aber wahrscheinlich hatte sich nie jemand getraut was zu sagen. Außer natürlich die Cullens. In diesem Moment wünschte ich, dass Demetri und ich bei ihnen geblieben wären.
Nur wir beide allein bei ihnen. Vielleicht hätten sie uns aufgenommen? Hätte uns Zuflucht gegeben? Ich wusste es nicht, aber im Moment da war jede Aussicht auf Zuflucht eine gute Aussicht. Langsam fuhr ich mir durch die Haare und dann öffnete Alec die großen Flügeltüren. Demetri blieb genau dort wo er war. Dicht an meiner Seite und mit einem warnenden Blick an jeden der mir zu nahe kam. Natürlich würde er nichts tun können, wenn alle auf uns los gingen, aber wahrscheinlich hoffte er, dass so etwas nicht passieren würde.
„Meine jungen Freunde...!",sagte Aro und klatschte die Hände zusammen. Genau in diesem Augenblick wünschte ich wo anders zu sein. Ganz weit weg. „Aro.",entkam es uns beiden, denn irgendetwas mussten wir ja sagen. Ich wusste nicht was in Aro vor ging, aber das Demetri ihn nicht mehr mit Meister ansprach, war wohl ein kleiner Schock für ihn. Oder er hatte längst damit gerechnet. So genau konnte ich das nicht sagen. Aro ließ nichts durchblicken. Hatte er nie und würde er wohl auch nie. Ich hatte ehrlich gesagt doch etwas Angst vor dem Volturimeister. Immerhin würde er über uns richten und ich wünschte nun einfach wieder mein altes Leben zurück.
Am liebsten vielleicht mit Demetri, der dann auch ein Mensch wäre, irgendwo auf einer Veranda sitzend und Tee trinkend. Vielleicht wäre das ein perfektes Menschenleben gewesen. Wir beide. „Wie schön euch zu sehen, auch wenn ihr uns wirklich Scherereien gemacht habt.",stellte er fest und ich hätte innerlich knurren können. „Es war ziemlich ungezogen von euch einfach zu gehen.",fügte er noch hinzu und dann griff er langsam nach Demetris Hand ohne wirklich zu fragen. Es war still und dann sah er zu ihm.
Schließlich ließ er wieder ab und schüttelte den Kopf. „Keine Einsicht...ich habe wirklich anderes von dir erwartet Demetri.",gestand der dunkelhaarige Mann und ich schluckte innerlich erneut auf. Dann sah er zu mir. „Erlaube mir, Liebes.",bat er und auch wenn ich gar keine Wahl hatte, hätte ich es ihm nicht erlaubt. Dennoch griff er schon nach meiner Hand. Nun würde er sehen, dass ich den Volturi die Schuld gab. Auch als er von mir abließ, da schien er nicht gerade begeistert zu sein. „Meine Liebe...das ist wirklich sehr schade. Ich habe so viel Potential in dir gesehen.",seufzte er und wandte sich kurz um. Ich vermutete nichts Gutes.
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Wenn du mich rufst werde ich dich finden
FanfictionDas erste Mal hatte ich ihn auf dem Marktplatz gesehen. Nur ganz kurz. Das zweite Mal hatte er mich gefunden. Mitten in der Nacht. Das dritte Mal hatte ich nach ihm gerufen und er hatte mich gefunden. Mein Name ist Sophie Conway, ich bin gerade nach...