Hunger

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Sophie POV:

Demetri sah mich an und streichelte mir dann über die Wange. Bestimmend schlug ich sie weg. Böse sah er mich an und ich schnaube nur. „Wenn du hier leben willst, dieses Leben als Vampir willst, dann wirst du lernen müssen das man sich benehmen muss.",erklärte er mir dann und blickte mir fest in die Augen. Wieder schnaubte ich und erwidere den Blick in seine Augen. „Hör mir mal genau zu! Ich wollte dieses Leben nie. Ich wollte nur von meinem Vater weg, das hier aber hast DU entschieden und DU ganz allein wirst auch die Konsequenzen für mein Verhalten tragen.",sagte ich schließlich aufmüpfig. Daraufhin befand ich mich dann an der Wand wieder. Demetri hatte seine rechte Hand um meinen Hals gelegt und drückte zu.

Der Hunger sprach aus mir, das war klar und doch war es die Wahrheit was ich ihm an den Kopf geknallt hatte. Na gut vielleicht nicht alles aber auf jedenfall das Meiste. „Ich habe dich aus deinem Leben geholt und dann auch noch verwandelt. Ich hab dir Kraft geschenkt.",stellte er fest und ich wusste das er recht hatte. „Und nun wirst du dich den Regeln der Meister fügen oder sie werden dich umbringen!",machte er mir klar. Sein Blick ließ keine Wiederworte zu und doch hatte ich irgendwie das Gefühl unterdrückt zu werden. Jedoch hatte er ja recht. Er hatte das alles getan um mich zu beschützen und ich war nun sauer?

Aber er hatte mich einfach so verwandelt ohne mich zu fragen! Dennoch wäre ich sonst gestorben, hätte er es nicht getan. Das für und wieder kam immer wieder in meinem Kopf und es war schon fasst ein Spiel in mir selber. Welche Seite fand mehr Argumente. Das ging dann solange bis ich feststellen musste das die Argumente von dem wieder nicht ausreichten. Außerdem hatte mir Demetri ein Leben ohne meinen Vater geschenkt. Ein Leben an seiner Seite und dann auch noch als ein so mächtiges Wesen, wenn ich es richtig zu kontrollieren lernte. Demetri seufzte und sah mich dann an. „Hast du dich wieder abgeregt?",wollte er wissen und der Vampir in mir knurrte auf. Daraufhin sah er mich böse an und drückte mehr zu.

„Ich stehe über dir. Also pass auf was du tust.",warnte er mich dann. „Tut mir leid das ich so grob bin, aber der Vampir in dir ist sehr aufmüpfig.",erklärte er mir und ich nickte. Natürlich wusste ich wieso er so was tat. Er wollte mich doch nur beschützen und das hatte er immer getan. Dennoch war da noch dieses nervige Kratzen in meinem Hals, das einfach nicht abklingen wollte. „Na komm. Gehen wir was trinken.",meinte Demetri und ließ mich herunter, ehe er mir dann die Hand entgegenstreckte. Ich nahm sie und fühlte mich plötzlich viel besser. Demetris Hand zu halten war ein wunderbares Gefühl. Es war so intensiv und nichts im Vergleich dazu wie ich es als Mensch getan hatte. Nun fühlte er sich auch nicht mehr kalt an.

Für mich schien das nun normale Temperatur zu sein. Dennoch würde ich gern wissen ob Menschen wärmer waren als wir. Wahrscheinlich. Immerhin war Demetri auch für mich kalt gewesen. Als wir dann ein paar Schritte gingen bemerkte ich sofort das man diese kaum hörte. Wir beide glitten regelrecht über den Boden und ich fragte mich woher ich das wohl konnte. War es der innere Vampir, der einfach das Ruder übernahm? Wahrscheinlich schon, denn immerhin würde mein Hals sonst auch nicht so kratzen und mein Körper nach Blut verlangen. Wir gingen gemeinsam aus dem Schloss durch eine Hintertür. Inzwischen war es dunkel und mir fiel auf das ich vollkommen das Zeitgefühl verloren hatte seit ich drei Tage bewusstlos gewesen war.

Nun eigentlich hatte ich mich verwandelt, aber irgendwie wollte das nicht in mein Gehirn gehen. Es war immer noch irgendwie komisch sich selber nun als Vampir zu bezeichnen, obwohl ich bis vor kurzen noch nicht mal an Vampire geglaubt hatte. Demetri nahm meine Hand und drückte sie. Er ließ es nicht zu das ich verschwand und als wir dann draußen waren schossen mir sofort neue Gerüche in die Nase. Ich konnte jedes einzelne Auto in der Umgebung hören. Außerdem hörte ich die Herzschläge der wenigen Menschen die hier herumliefen. Demetri spannte sich an. „Tue jetzt ja nichts dummes.",warnte er mich und ich schluckte. Das war wohl einfach gesagt als getan.

Alles in mir schrie danach sofort loszurennen und jeden Menschen im Umkreis von einem Kilometer das Blut auszusaugen und ich erschrak selber über meine Denkweise. Das war nicht mehr ich. Da war nur noch das Monster das so sehr nach Blut verlangte. Ohne das ich mich wehren konnte, zog Demetri mich immer weiter. Der Vampir in mir rebellierte. Er wollte unbedingt Blut und er wollte diese Stadt mit den Menschen nicht verlassen. „Regel Nummer eins bei den Volturi. Niemals rühren wir Menschen aus Volterra an!",erklärte er dann und wir kamen irgendwo in einer anderen Stadt etwas weiter von Volterra an.

„Nun eigentlich bekommen wir jede Woche neue Nahrung von Heidi gebracht also solltest du dich an Mahlzeiten gewöhnen, die geregelt sind. Zu Anfang hast du natürlich noch einen Bonus da du neu bist.",fügte er noch hinzu und ich fuhr mir durch die Haare. „Du musst dir immer jemanden suchen nach dem niemand suchen würde. Jemand der allein ist. Einen Straßenpenner oder so was.",erklärte er mir und all das wollte gar nicht so recht in meinen Kopf passen. Immerhin war alles was ich wollte Blut und nicht sein dummes Gelaber, das für mich aber wahrscheinlich lebensrettend war. Trotz des Hungers versuchte ich mir alles zu merken was Demetri mir erklärte und zu meiner Verwunderung klappte das sogar. Super.

Ich hatte also ein geniales Vampirgedächtnis. Gab es eigentlich irgendwas das Vampire nicht konnten? Nun wahrscheinlich war die Antwort darauf Kinder bekommen. Immerhin waren wir tot, das musste mir dann keiner mehr erklären. Irgendwie fand ich das aber schade. Oft hatte ich mir eine kleine Ausgabe von mir selber gewünscht. Ein Kind das man lieben konnte und es sollte es besser haben als ich es gehabt hatte. Zwar war das nicht besonders schwer und doch wäre dieses Kind alles für mich gewesen. Demetri drehte sich dann irgendwann zu mir um. „Na dann guten Hunger.",sagte er und ich verstand erst nicht was er meinte, doch ich hatte gar nicht mitbekommen wie wir in einer Gasse gelandet waren. Da lagen zwei Männer. Schlafend und stinkend nach Alkohol. Eigentlich wollte ich ja nicht, aber der Vampir und der Hunger waren einfach zu stark als das ich mich hätte wehren können und schon hing ich an dem Hals des einen Mannes.

Wenn du mich rufst werde ich dich findenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt