Sollte es das gewesen sein?

809 30 0
                                    

Demetri POV:

Die ganze Nacht über hatte ich ihr beim Schlafen zugesehen. Mein Engel lag da so friedlich schlafend, das ich sogar Angst hatte sie zu berühren. Ich wollte sie nicht wecken. Ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht und es sah so wunderschön aus. Liebevoll berührte ich dann doch sachte ihre Haut. Sie war so weich. Mein totes Herz schien wieder anfangen wollen zu schlagen. Nur für sie, doch leider würde das nie gehen. Nie wieder würde es für jemanden schlagen. Dennoch fühlte ich mich wohl in ihrer Nähe. Sie war wie mein neuer Lebensinhalt den ich mit allem was ich hatte um jeden Preis beschützen wollte. Langsam beuge ich mich zu ihr und lege dann hauchzart meine Lippen auf ihre Stirn. Ihre Haut fühlte sich so weich an und ich konnte ihren Geruch nun nur noch deutlicher riechen.

Er benebelte mich, aber dann war da auch noch das Blut das durch ihren Körper floss. In dem Moment war ich irgendwie froh das ich die drei Typen doch ausgesaugt hatte. Denn als ich Meister Aro gestanden hatte das sie hier war, während sie geduscht hatte, war er nicht gerade  erfreut gewesen. Doch als Meister Markus dann darauf hinwies das mein Engel mehr war als ein nutzloser Mensch und meine Gefährtin, hatte er mich einfach nur angesehen. Er war zu mir gekommen, wollte meine Hand und las meine Gedanken. Danach hatte er mich einfach gehen lassen. Noch immer wusste ich nicht ob das nun gut oder schlecht war. Doch eins wusste ich. Sophie durfte nicht hier bleiben. Nicht wenn ich sie beschützen wollte.

Doch wenn ich sie wollte und das tat ich, dann müsste ich ihr alles gestehen. Was wir waren und damit müsste sie dann eine Entscheidung treffen. Die Verwandlung und mit mir zusammenleben oder sterben und meine Welt für immer zerstören. Ich würde nicht von ihr verlangen das sie sich nur verwandeln ließ damit ich glücklich war. Aber ich wusste das sie auch bei ihrem Vater nicht sicher war. Hier im Schloss würde ich sie vor allem beschützen können. Na gut. Vor allem, außer vor den Meistern. Aber ich wollte sie  nicht zwingen. Das war das letzte was ich tun würde. Leise seufzte ich und fahre der Schönheit vor mir durch die Haare. Egal wie es enden würde, es würde nicht einfach für sie werden.

Aber war es vielleicht nicht sogar gut für sie? Ich meinte immerhin würde ihr Vater sie weiterhin wie Dreck behandeln oder sonst was mit ihr anstellen. Hier konnte ich dafür sorgen das sie nie wieder so behandelt werden würde. Dieses wundervolle Wesen sollte nicht leiden. Nie wieder. Während ich sie betrachtete, hörte ich sie im Schlaf murmeln. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Mein Leben schien wieder einen Sinn zu haben. Nicht das es das bei den Volturi nicht hätte, aber irgendwas hatte immer gefehlt. Doch hier mit ihr schien ich endlich vollständig zu sein, auch wenn ihr Blut regelrecht für mich sang.

Sie roch so gut. Weiter streichelte ich ihren Rücken. Noch nie hatte ich verstanden wie einige der Volturi sich benahmen, wenn es um ihre Gefährten ging, doch nun da ich sie kannte, verstand ich plötzlich alles. Ok vielleicht nicht alles, aber sehr viel. Ich verstand die Besorgnis und das ständige denken an genau diese Person. Sophie war es auf jedenfall wert das ich die nächsten 14 Tage nicht trinken durfte, acht Doppelschichten hatte und sogar noch die große Bibliothek neu sortieren musste. Das alles war mir egal, solange es ihr gut ging. Das waren mir die Morde an den drei Männern wert gewesen. Ich wusste das ich in Volterra nicht töten durfte, aber niemals hätte ich zugelassen das man meine Seelenverwandte missbrauchte.

In diesem Moment hörte ich, wie sie langsam wach wurde. Hatte ich sie geweckt? Innerlich schlug ich mich. Wahrscheinlich hatte ich sie mit meinen Berührungen geweckt. Wie konnte man denn auch so doof sein? Langsam öffnete sie ihre Augen und sah mich verschlafen an. Erst schien sie nicht zu verstehen wo sie war, deshalb sah sie sich leicht panisch um, doch dann legte ich ihr eine Hand auf die Wange. „Es ist alles gut.",versicherte ich ihr mit ruhiger Stimme und lächelte dann. „Demetri...",sagte er verschlafen und sah mich aus ihren kleinen Augen an.

Konnte man so was eigentlich widerstehen? Ich auf keinen Fall. „Ich bin hier.",meinte ich nur und lächelte wieder. Draußen wurde es langsam hell, was ich bis vor ein paar Minuten noch gar nicht bemerkt hatte. Die Zeit war so schnell verflogen. Dann sah sie mir in die Augen und lächelte leicht verlegen. Oh dieser Blick war einfach unbeschreiblich. Schließlich richtete sich ihr Blick auf das Fenster. „Es ist hell...",stellte sie leise fest und sprang dann regelrecht aus dem Bett. Ich sah ihr zu. „Was hast du vor?",hakte ich dann nach und wartete ihre Antwort ab. „Wie spät ist es?",wollte sie einfach wissen und suchte nach ihren Schuhen. Schnell sah ich auf meine Armbanduhr. „Kurz nach acht Uhr morgens.",antwortete ich und sie fuhr sich durch die Haare.

„Ich muss nachhause...mein Dad er...",sagte sie und brach dann doch wieder ab. Langsam stand ich auf und stellte mich zu ihr. „Hey. Ganz ruhig. Ich bring dich nachhause ok? Ich hab es dir ja versprochen. Aber...eins musst du mir versprechen.",meinte ich dann und schaute ihr in die schönen blauen Augen. „Was?",fragte sie dann etwas verwirrt. Langsam trat ich noch einen Schritt an sie heran. „Versprich mir das du dein Zimmerfenster offen lässt.",forderte ich und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hinter ihr Ohr.

Ich bemerkte wie sie rot im Gesicht wurde und musste leicht lächeln. Oh ja...sie war wirklich süß. „Wieso?",hakte sie dann nach und schien nicht zu verstehen. „Ich möchte nur sicher gehen das es dir auch wirklich gut geht ok? Vertrau mir.",bat ich und langsam nickte sie. „Wie viel weißt du?",fragte sie dann und ich war wirklich überrascht. Wusste sie das ich mehr wusste? Oder ging sie nur davon aus? Oder war es lediglich um sich zu versichern das ich doch nichts wusste?

„Sophie...",fing ich dann an und nahm dann langsam ihre Hand in meine. „Wie viel weißt du Demetri?",fragte sie einfach weiter und sah mich mit einem ersten Blick an. „Alles.",antwortete ich ihr dann leise, denn ich wollte sie auch nicht anlügen. Sie wirkte überrascht und dann doch traurig. Sophie senkte den Blick und zog sich die Jacke über. „Bring mich einfach nachhause.",hauchte sie leise und ging zur Tür. Ich folgte ihr und drehte ihren Kopf dann sanft zu mir. „Er wird dir nichts mehr tun. Ich pass auf dich auf. Ich verspreche es dir.",versicherte ich und legte dann einfach meine Lippen sachte auf ihre.

Wenn du mich rufst werde ich dich findenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt