▷ I'm Gonna Be (500 Miles) - Sleeping At Last ◁
Mein Blick wandert langsam nach oben, über seine Beine, seinen Bauch. Mein Blick wandert zu seinem Gesicht, über das noch immer Wassertropfen laufen, die aus seinen Haaren fallen. Seine Haare sind nass von der Dusche und stehen wie wild vom Kopf ab. Doch es sind seine Augen, die mich an sich fesseln und nicht mehr loslassen. In ihnen liegt ein Blick, so wild, dunkel, hungrig und gleichzeitig voller Liebe, dass mir ganz warm wird.
Sein Blick liegt schwer auf mir und plötzlich bin ich nervös. Ich kann nicht mehr atmen. Vor allem nicht, als er einen Schritt auf mich zumacht. Instinktiv weiche ich zurück, was ihm einen verwirrten Blick entlockt. Doch die Verwirrung steht ihm nur kurz ins Gesicht geschrieben. Er kommt noch einen Schritt auf mich zu und steht direkt vor mir. Ich kann den Blick nicht von seinem Oberkörper nehmen, der unter seinem T-Shirt zu erkennen ist und den ich vor wenigen Minuten noch nass vom Regen gesehen habe. Das alles, sein ganzes Erscheinungsbild, macht ihn so wahnsinnig attraktiv, dass ich meinen Verstand ausschalte und meinem Herzen folge. Meine Hände legen sich wie von selbst an sein Gesicht, woraufhin Noah leise seufzt. Sanft aber bestimmt ziehe ich ihn zu mir her. Erst als uns nur noch Zentimeter voneinander trennen, schließt er seine Augen. Als wir uns vorsichtig küssen, aus Angst etwas kaputt zu machen, werden meine Knie weich. Doch ich spüre ein Verlangen in mir, das mich hungrig werden lässt und mein Kuss wird intensiver. Noah seufzt leise und drückt sich an mich. Hinter mir steht nur diesmal leider keine Mauer, weswegen ich stolpere und lachen muss. Noah zieht mich jedoch wieder sofort an sich, um den Kuss nicht länger als nötig zu unterbrechen. Aber ich spüre, dass er an meinen Lippen lächelt, was mir Schmetterlinge in den Bauch jagt.
Meine Finger wandern zu seinen Haaren und ich kralle mich darin fest, als er sich noch mehr an mich drückt. Langsam fahre ich mit meinen Fingerspitzen seinen Nacken entlang, was ihm ein leises Knurren entlockt. Grinsend beiße ich mir auf die Unterlippe, als wir uns kurz voneinander lösen. Noahs Hand ruht an meiner Hüfte und sein Blick ist sanft, als wir uns ansehen. Ich halte es nicht aus, länger von ihm getrennt zu sein und ziehe ihn wieder zu mir. Noah lacht leise, ehe er mich küsst und mich sanft nach hinten schiebt, sodass wir uns langsam auf das Bett zubewegen.
Ich war mir noch nie so sicher wie jetzt, dass er es ist. Dass es Noah ist mit seinem goldenen Herzen, den ich will.
Und obwohl ich mir so sicher bin, kann ich nicht verhindern, dass meine Hände zittern, als ich sie langsam unter sein T-Shirt schiebe. Noah holt zischend Luft und schiebt mich von sich.
"Lia, ich weiß nicht, ob ich mich noch länger zurückhalten kann, wenn du das machst."
"Wenn ich was mache?", frage ich, betont unschuldig und versuche, ihm das T-Shirt auszuziehen.
Er schluckt und sein sanfter Blick wird dunkel. Seine Wangenmuskeln mahlen, was ihn noch so viel attraktiver macht. Der letzte Widerstand, den er mir entgegensetzt, bricht und wir ziehen das T-Shirt zusammen aus. Ich kann es nicht lassen und betrachte ihn. Noah ist so schön. Schnell lege ich mein Ohr und meine Hand an sein Herz, um dem Schlagen zu lauschen. Es schlägt gesund und kräftig. Ich drücke ihm einen Kuss auf die Stelle an der gerade mein Ohr noch lag und sehe ihn an. Selbstbewusster als ich mich eigentlich fühle ziehe ich ihn zum Bett und weiß plötzlich, dass es das Richtige ist. Hier zu sein, mit ihm. Ein Lächeln stiehlt sich mir ins Gesicht und Noah sieht mich fragend an.
Sanft streicht er mir eine Strähne aus dem Gesicht und blinzelt. Seine Hand zittert und er wartet. Auf meinen nächsten Schritt. Auf die letzte Entscheidung, die er mir gewährt. Ich hole tief Luft und ziehe mein Nachthemd über den Kopf. Noah holt erneut zischend Luft. Als ich mein Nachthemd über den Kopf geschoben habe, sehe ich, dass er seine Augen geschlossen hat.

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NOAH | ✓
Beletrie»Manche Menschen sind ein Geschenk, andere eine Strafe.« »Dann bist du eindeutig das ätzende Fegefeuer, Kugelfisch.« »Und du Pest und Cholera, Noah!« »Halt die Schnauze!« Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch gibt es für Lias Eltern nu...