wir sind nicht da || Harry Potter FF

1 - Gryffindor?

Elias

1. September 1991
"Du musst keine Angst haben", lächelt Dora, meine ältere Schwester und streichelt mir beruhigend über den Rücken. Mein Vater umarmt mich, was nicht oft vorkommt. Meine Mutter vergießt sogar ein paar einzelne Tränen, weil sie mich ja so lange nicht mehr sieht. "Ich komme ja schon bald wieder zurück!", grinse ich und denke an die Weihnachtsferien, in denen ich viel zu erzählen haben werde. "Und ich schicke euch ab und an mal eine Eule!", lächle ich, dann steige ich voller Tatendrang in den Zug ein. Schon seit Jahren freue ich mich auf den Tag. Ich komme nach Hogwarts, endlich. Nur leider kenne ich noch keine anderen, die auch nach Hogwarts gehen. Vielleicht finde ich ja jemandem, dem es gleich geht wie mir. Doch vorerst finde ich nur kleine Grüppchen und die Einzelstehenden sehen nicht wie Erstklässler aus. Und dann entdecke ich den blonden Junge, von dem meine Mutter mir schon erzählt hat. Draco Malfoy, mein Cousin. Er steht in einer Gruppe, noch drei anderen Jungs und ein Mädchen. Und trotz allem hat meine Mutter mich vor ihm noch gewarnt. Seufzend setzte ich mich in ein Abteil, das noch leer ist. Wenig später setzt sich ein kleiner Junge zu mir, der mir wie ein Erstklässler erscheint. "Auch dein erstes Mal?", frage ich lächelnd. Wir reden ein wenig und später gesellt sich auch noch ein rothaariger Junge zu ihnen. Ich erfahre zum ersten Mal etwas über Harry Potter und Volde- Entschuldigung, ihr-wisst-schon-wen. Seit dem hänge ich ihn Gedanken, ich frage mich, warum meine Mutter mir nie über das erzählt hat, soll ja ein großer Tag in der Geschichte gewesen sein.

Wir steigen aus dem Zug aus und in die Boote, die uns zum beleuchteten Schloss fahren. Aus dem Staunen komme ich nicht mehr heraus, Hogwarts ist noch viel schöner als es auf Bildern dargestellt wird. Wir werden von McGonagall begrüßt und dann weiter in die Große Halle geführt. Wir laufen in der Mitte der vier Tischen nach vorne, wo Albus Dumbledore schon vor dem Rednerpult steht. Er hält eine kurze Rede und schaut jedem einzelnen von uns Erstklässlern in die Augen, bei Harry Potter verharrt er ein wenig länger. Auch mir schaut er - so kommt es mir vor - ein wenig länger in die Augen und es scheint, als würde er sich erschrecken.

Die Namen werden aufgerufen und da T eher im hinteren Teil des Alphabets ist, muss ich ein wenig länger warten. Gebannt höre ich zu, wie Draco in Slytherin eingeteilt wird. Da wird sich mein Onkel aber freuen, denn Dora hat mir zugeflüstert, dass sie Mama aus der Familie ausgeschlossen haben, nur weil mein Vater nicht den Idealen von Slytherin entspricht - er ist muggelstämmig. Als der Name "Potter, Harry" aufgerufen wird, geht ein Raunen durch den ganzen Saal, sogar die Lehrer strecken sich. Wenig später ertönt "Tonks, Elias" durch die Halle und mit zitternden Beinen gehe ich die paar Stufen nach oben und setze mich, warte darauf, dass Albus Dumbledore mir den Sprechenden Hut aufsetzt. "Hm, ganz seltsam", murmelt der Hut und ich erstarre kurz, "du erinnerst mich an jemanden, aber das kann nicht sein...", alle schauen gebannt zu mir hoch und ich muss die Augen schließen, "Slytherin oder Gryffindor, ist hier die große Frage." Der Sprechende Hut murmelt vor sich hin, niemand kann es hören, aber so langsam fangen die anderen auch an zu murmeln. So lange hat es bei niemandem gedauert. Ich werde blass. Was wenn jetzt herauskommt, dass ich nicht eingeteilt werden kann und wieder nach Hause muss? Doch im nächsten Moment hallt "Slytherin!", durch den ganzen Saal und erleichtert atme ich aus. Ich habe nichts gegen Gryffindor, aber ich bevorzuge Slytherin, vor allem, da meine Mutter und ihre ganze Familie in Slytherin war. Ganz kurz schiele ich zum Hufflepufftisch hinüber und entdecke Dora, die mich stolz anlächelt.

Wenig später werden wir vom Vertrauensschüler Slytherins herumgeführt, schlussendlich bleiben wir in den Schlafsälen. Man steckt mich zusammen mit drei Jungs, die ich nicht kenne, zusammen in ein Viererzimmer. Sie stellen sich als Kyle, Elias und Harold vor. Kyle und Elias, den wir einfach Eli nennen, da es sonst Verwechslungen gibt, sind Zwillinge. Harold bittet uns, dass wir ihn bei seinem Zweitnamen nennen sollen, Louis. Wir verstehen uns sofort ziemlich gut und ich bin froh, in dieses Zimmer eingeteilt worden zu sein. Ich bin davon überzeugt, dass wir viel Spaß haben werden!