10.Schwach oder Stark?

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Am nächsten Morgen war mein Situation nicht besser geworden, da ich mich vor Hunger kaum bewegen konnte.

Ich saß im Bett und hatte überhaupt keine Lust mich zu bewegen, da ich Angst habe, dass die Schmerzen, dadurch stärker werden.

Ich raffte mich trotzdem dazu auf aufzustehen und ins Bad zu tapsen, um mich frisch zu machen und ein wenig abzulenken.

Nach dem Blick in den Spiegel, war das Hunger- Problem schnell vergessen.

Ich erschrak förmlich als ich in den Spiegel sah. Meine Harre sahen aus wie Stroh und standen in alle Richtungen vom Kopf ab. In meinem Gesicht sah es nicht besser aus. Ich war leichenblass und meine Augen vom vielen weinen gerötet und leicht geschwollen. Selbst mit der Grippe vor ein paar Jahren sah ich besser aus.

Die Ereignisse und Aufregung von Gestern und Vorgestern hatten ihre Spuren hinterlassen.

Aber gerade in meiner Verfassung und misslichen Lage wollte ich keine Schwäche zeigen.

Also tat ich alles in meiner Macht Stehende, um halbwegs normal und gefasst auszusehen, was mir wie ich fand auch relativ gut gelang.

Mit meinem Ergebnis zufrieden torkelte ich mit letzter Kraft zum Bett und ließ mich darauf nieder.

Ich entschied, das Buch von gestern weiter zu "lesen" und versuchte möglichst viel davon zu verstehen und zu verinnerlichen.

Nach 5 Stunden der Ablenkung fing mein Magen wieder an sich zu melden und rumorte lautstark.

Weil ich nicht wusste, was ich tun sollte, versuchte ich zu schlafen, was ich irgendwann auch schaffte und in den Erholsamen Schlaf fiel, der es mir durch meine Traumwelt ermöglichte an die Orte und zu den Menschen zu gelangen, bei denen ich jetzt gerne wäre.

Ich träumte von meinem normalen und in meinem Fall doch begehrenswerten Schulaltag, meinen Hobbys und vielen schönen Momenten mit meinen Freunden und meiner Familie.

Meine Vorstellungen waren so schön und real, dass ich extremes Heimweh bekam als ich aufwachte.

Ich fing an zu heulen und konnte kaum Luft holen, so sehr schluchzte ich.

Ich konnte und wollte nicht mehr.

Trotz der Schluchzer und der Erschöpfung stand ich vom Bett auf, ging auf die Tür zu und klopfte so doll dagegen, wie ich konnte.

Aus lauter Verzweiflung schrie ich nach draußen, in der Hoffnung darauf, dass mich jemand hörte.

,, Macht die verdammte Tür auf! Ich kann nicht mehr. Lasst mich raus! Was habe ich euch getan?"

Die Tür öffnete sich und ein erstaunter Santiago blickte mich an. Ich wollte schon an ihm vorbeirennen, um endlich aus dieser Irrenanstalt zu fliehen, als meine Beine einknicken und ich zusammenbrach.

Ich sah schwarze Punkte vor den Augen und spürte, wie ich ins nichts abdriftete. Dann wurden alles Schwarz und ich spürte nichts mehr.

Es war so anders als letztes Mal, nicht fesselnd, sondern befreiend. Ich konnte an nichts denken und konnte abschalten (im wahrsten Sinne des Wortes).

(Santiago PoV)

Ich fing Julia auf, nachdem sie zusammengebrochen und fast auf dem harten Boden aufgeknallt war.

Ich beschloss mit ihr in den Thronsaal zu gehen, da ich keine Ahnung hatte, was ich nun tun sollte. Schon von weitem sah ich Jane und Afton, die vor dem Saal wache standen.

Sie blickten mich verwirrt an, ließen mich jedoch ohne wiederworte eintreten. Ich wand mich sofort an die Meister, die mich geschockt, wütend und verwirrt musterten.

,,Meister, Julia kam an die Tür und hämmerte wie eine verrückte dagegen. Ich öffnete die Tür, da ich nicht riskieren wollte, dass sie sich verletzte.

Sie war extrem bleich im Gesicht und obwohl man sah, wie sehr sie sich anstrengte stark zu bleiben, sah ich genau, dass sie sehr erschöpft und schwach war.

Sie schrie mich an, dass ich sie rauslassen solle, dass sie nicht mehr könne und fragte mich extrem verzweifelt, was sie uns getan hätte. Danach wollte sie aus dem Zimmer stürmen, aber bevor es so weit kam brach sie zusammen und ich konnte sie gerade so auffangen. Ich wusste nicht was ich tun sollte, also bin ich in den Thronsaal gekommen."

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