16.Endlich in Sicherheit!?

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(Julia PoV)

Ich wurde erst wach, als eine nette Stewardess mich weckte, um mir Bescheid zu sagen, dass wir in Berlin gelandet sind. Sofort war ich hellwach. Ich stieg aus und war einfach nur glücklich. Nachdem ich jedoch am Eingang des Flughafens stand, fiel mir ein, dass ich gar nicht wusste, wo ich jetzt hin gehen konnte. Ich wusste die Nummern meiner Eltern nicht auswendig und bereute es in dem Moment extrem. Daher nahm ich mir fest vor die Nummern auswendig zu lernen, sobald ich wieder zu Hause war. Die Frage ist nur: Wie verdammt noch mal komme ich da hin?

Da fiel mir meine beste Freundin ein. Sie war die einzige, von der ich die Nummer wusste. Die hatte ich gelernt, als meine Eltern mir mein Handy abgenommen hatten, weil sie der Meinung waren, ich sei süchtig. Jedenfalls war sie meine einzige Chance. Ich ging zur Information und fragte die Dame, ob ich einen Anruf tätigen dürfte. Sie erlaubte dies und gab mir ein Telefon.

Ich entfernte mich ein wenig, von der Information, weil ich nicht allzu komisch rüberkommen wollte. Ich wählte Leonies Nummer und ließ es klingeln. Nach gefühlten Stunden ging sie schließlich doch ran. Ich war erleichtert. Sie meldete sich mit ihrem Nachnamen, aber ich ließ sie gar nicht zu Ende sprechen.

,,Sorry, dass ich dich jetzt unterbreche, aber es ist extrem wichtig, dass du zum Flughafen kommst. Du bist die einzige, von der ich die Nummer auswendig kann und ich brauche wirklich ganz dringend Hilfe.''

,,Ok ich komme sofort. Beruhige dich und warte, bis ich da bin. Bis gleich.''

Danach hatte sie auch schon aufgelegt. Das liebte ich an meiner besten Freundin, sie war immer für mich da und verlangte dafür in bestimmten Situationen nicht einmal eine Erklärung.

Schon nach 30 Minuten, sah ich ihren blonden Haarschopf, in Begleitung ihrer Mutter, die sie wohl hergefahren haben muss. Als sie mich sah, kam sie auf mich zu gerannt und fiel mir um den Hals. Sie war taktvoll genug, nicht vor ihrer Mutter zu fragen, was passiert war. Ich hatte keine Ahnung, was sie ihren Eltern gesagt haben muss, aber ihre Mutter fragte nicht nach, was ich hier Mutterseelenallein am Flughafen mache. Wir gingen zum Auto und fuhren schweigend zu Leonie nach Hause. Ihre Mutter hatte mich zwar gefragt, ob sie mich Zuhause absetzen sollte, aber ich brauchte jetzt meine beste Freundin zum Reden und somit machten wir aus, dass ich heute bei ihr übernachten würde und ich meinen Eltern morgen Bescheid geben würde. Sobald wir bei ihr angekommen waren, zog mich Leonie nach oben in ihr Zimmer und schloss die Tür ab.

,,So jetzt will ich aber wissen was los ist. Du siehst schrecklich aus und was machst du ganz allein am Flughafen?''

,, Hey so schlimm sehe ich doch gar nicht aus.''

,,Hast du dich mal im Spiegel angeschaut? Du bist extrem blass und du wirkst völlig übermüdet. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten einen Zombie vor mir sitzen zu haben.''

Sie stand auf, um mich vor ihren Spiegel zu ziehen. Und ich erschrak beinahe vor mir selbst. Sie hatte Recht. Ich sah aus wie ein Zombie und meine Klamotten waren zerknautscht und verrutscht. Jetzt wunderte es mich umso mehr, dass ihre Mutter mich nicht darauf angesprochen hatte.

,, Ok du hast recht. Ich sehe schrecklich aus. Aber ich habe da mal eine Frage. Was hast du deiner Mutter erzählt, dass sie mich in diesem Zustand, ohne zu fragen vom Flughafen abholt?''

,, Naja ich habe ihr halt erzählt, dass du in Italien einen Freund gefunden hast und deshalb noch länger als deine Eltern dortgeblieben bist. und dann hat dein 'Freund' mit dir Schluss gemacht, weswegen du Hals über Kopf in den nächsten Flieger gesprungen bist, um zurückzufliegen. Und du hast mich angerufen, weil du jemandem zum Reden brauchst und deinen Eltern in diesem Zustand nicht unter die Augen treten möchtest.''

Während sie erzählte, fing sie an zu grinsen und mir ging der Mund auf. Ich wusste nicht, wie ich ihr das Danken sollte und auch nicht, wie ihr in den kompliziertesten Situationen so gute Notlügen einfielen. Mir wäre das nicht einmal im Traum eingefallen, auch wenn die Geschichte gar nicht so realitätsfern war. Nur dass ich nicht einen süßen Freund, sondern einen besitzergreifenden Irren gefunden habe, der zugegebener Maßen echt gut aussa.... Was denke ich denn bitte? Er sieht nicht ein bisschen gut aus.

Doch auf jeden Fall! Oder bist du schon blind geworden?

Oh Nein! Nicht das auch noch. Darf ich vorstellen? Das ist meine tolle innere Stimme, die öfter mal 'produktive' Ratschläge abgibt. Sie kommt immer in den unpassendsten Momenten zum Vorschein und bringt die Dinge, die eigentlich klar sind durcheinander.

Doch heute wollte ich mir von ihr nicht einreden lassen. Also ignorierte ich sie einfach und widmete mich wieder Leonie.

,,Aber hier geht es nicht um mich und meine Excelenten Notlügen, sondern um dich und deine Situation. Also los. Was ist passiert?''

Ich beschloss ihr alles zu erzählen, um mit der Sache besser klar zu kommen und vielleicht sogar mit ihr abzuschließen. Ich fing mit dem Fest des heilige Markus an und ließ kein Detail aus.

(Felix PoV)

Wir hatten Julia dank Demetri sehr schnell gefunden und sie unbemerkt vom Flughafen bis hierher verfolgt. Da wir vermuteten, dass sie die Nacht über bei ihrer kleinen blonden Freundin bleiben würde, rief ich die Meister an, um ihnen zu berichten, dass wir sie gefunden hatten. Ich ließ es klingeln, bis jemand ranging.

,,Ja Hallo?''

,,Hallo Meister. Wir haben die kleine Julia gefunden. Sie ist nach Deutschland geflogen und hat sich von einer Freundin vom Flughafen abholen lassen. Was sollen wir unternehmen, um sie schnellstmöglich wieder zurück zu bringen.''

Ich wusste, dass Meister Caius am Telefon war. Dies wurde mir durch ein erleichtertes und doch für ihn sehr untypisches Seufzen nochmals bestätigt.

,,Ich sollt sie so schnell es geht zurückbringen. Jedoch müsst ihr zuerst herausfinden, wie viel sie ihrer Freundin erzählt hat. Wenn sie zu viel weiß, bringt ihr sie mit nach Volterra. Ihr dürft Julia auf gar keinen Fall verletzen, also schlage ich Chloroform als Betäubungsmittel vor. Beeilt euch!''

,,Ja Meister.''

Wie gut, dass die Garde der Volturi immer Chloroform mitführt, damit man bei Problemen mit Menschen schnell handeln kann. Ich wand mich an Demetri.

,,Wann wollen wir sie holen?''

,, Wir müssen allerdings beide Mädchen mitnehmen, da die Kleine von Meister Caius ihr gerade alles erzählt hat, was sie weiß und erlebt hat.''

Na toll! Das hat uns gerade noch gefehlt.

,,Ich denke wir sollten warten, bis die beiden rauskommen, um sich auf den Weg zu Julias Eltern zu machen. Am besten morgen früh, da die Eltern von ihrer Freundin schon sehr früh am Morgen zur Arbeit gehen.''

,,Ok das klingt nach einem guten Plan.''

Wir wissen also jetzt wie wir vorgehen wollen, während Julia und ihre Freundin nicht einmal ahnen, dass wir hier sind.

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