Erzähl Mir Eine Geschichte

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Heute bin ich nur eine weitere Angestellte im Arkham Asylum. Jedoch hab ich dieses Gebäude seit er mich hier aufgenommen hat, nie verlassen. Der Doktor gab mir ein Zimmer hier, denn ich stellte ja immer noch eine Gefahr für andere da. Und mit Angestellter, meine ich nur das ich von Tag zu Tag das psychologische Profil der Patienten analysieren soll. Kurz gesagt als Beobachterin. Strange hatte mir verboten mit den Menschen dort zu sprechen. Doch sie Taten mir so Leid und sie fühlten sich bestimmt einsam. Ich musste nur darauf aufpassen das mich keiner erwischte. Und ich sprach nicht nur mit den normalen Patienten sondern auch mit einigen der... Nicht so normalen, im Keller. Unter meinem weißen Kittel, trug ich eine offene Zwangsjacke. 'Nur für den Fall' meinte mein Vater zu mir. Also ging ich mit einem Klemmbrett, einigen Papieren und einem Kugelschreiber von Zelle zu Zelle. Zwischen durch kritzelte ich einige Dinge auf das Blatt. Da mein Zimmer ebenfalls im Keller war, spazierte ich durch die Gänge. Jedoch konnte man mit keinem der Leute hier ein ordentliche ls Gespräch führen. Bis auf einen, einen gewissen Victor Fries. Er war intelligent, interessant und war nicht wahnsinnig. Der Rest hier hatte anscheinend einen an der Waffel. Also stand ich auf der einen Seite der Glasscheibe und er auf der anderen. Seine Haare waren auch weiß und seine Augen strahlten so ein ähnliches eisblau wie meine aus. Einige Adern verliefen von seinem Hals bis zu seinem Kiefer hoch, sie waren wie eingefroren. Er konnte nur bei den schlimmsten Minusgraden überleben. Deswegen wird er auch Mr. Freeze genannt. Ich nannte ihn jedoch lieber Victor, dadurch hoffte ich das er nicht auch seinen letzten Funken an menschlichkeit verlor. Er erzählte mir, wie es dazu kam das er so außergewöhnlich wurde. Und seine Geschichte war wirklich tragisch. Er tat all dies nur für seine Todkranke Frau und kann jetzt nicht einmal mehr mit ihr den Frieden finden. Victor war am verzweifeln und ich saß da und hörte mir alles an was er zu erzählen hatte. Ich versuchte ihn mit einigen Ratschlägen etwas aufzumuntern, zum Glück half das auch. Doch als er plötzlich fragte, warum ich eine Zwangsjacke unter dem Kittel an hatte, verdorb mir das die Stimmung. "Ich erzähle es dir vielleicht das nächste Mal wenn wir uns sehen Victor, aber jetzt muss ich wirklich los. Es wartet schließlich noch das restliche Irrenhaus hier auf meine Analysen." Ich redete nicht gerne über mich, und ich würde vor diesem Thema immer wieder aufs neue weg laufen. Nun war ich im oberen Trakt bei den normal gestörten. Ich ging zur ersten Zelle und öffnete das kleine Fenster. Ich bin hier bei einem gewissen Oswald Cobblepot, auch Pinguin genannt. Er war ein kleiner Mann der in dem noch kleineren Raum auf und ab stapfte. Oswald schrie durch die Gegend und beleidigte alles und jeden. Er sagte das er hier nicht hin gehöre da er noch klar bei Verstand war. Der Spitzname passte zu ihm, denn er sah aus wie ein wütender Pinguin der hin und her watschelte. Bei der Vorstellung musste ich kichern und dadurch wurde der Mann auf mich aufmerksam. Er rannte zu den Stäben und bat mich ihn hier raus zu holen, ich würde dafür auch reich belohnt werden. "Tut mir Leid Herr Cobblepot, aber ich habe dafür nicht die Befugnis. Und abgesehen davon, würden wir zwei hier sowieso nicht lebendig raus kommen das Sie anscheinend keinen Plan haben." Anfangs meinte er das ich dafür leiden würde doch dann seufzte er und ließ sich auf einen Stuhl fallen. "Sie haben recht, es war dumm von mir zu denken, dass wir hier einfach raus spazieren könnten Miss..?" "Krobah, einfach nur Krobah." ich lächelte ihn an und er meinte ich könnte ihn jetzt Oswald nennen. Und dazu sagte er, ich zitiere, 'sei die einzige anständige Person in diesem Drecksloch.' Er und ich verstanden uns eigentlich ganz gut. Und nach einer Zeit bat ich ihn, mir ein wenig von Gotham zu erzählen. Wie die Stadt so war. Meine Erinnerungen daran waren sehr verschwommen. Als Oswald mir erzählte, wie schön die Stadt eigentlich sein könnte, verlor ich mich in seinen Worten. Meine Gedankengänge versuchten automatisch sich alles bildlich und vor meinem inneren Auge vor zu stellen. Wie die Sonne aufgeht und an den gläsernen Hochhäusern reflektierte. Wie jeder Mensch dort das Risiko kannte aber trotzdem ein glückliches Leben führte. Ich stellte mir vor wie ich durch die Stadt spazierte oder gar durch den Wald in dem ich mich höchstwahrscheinlich verlaufen würde. Doch das wäre mir egal, denn ich wäre frei. Ich könnte diese stinkig Stadtluft einatmen. Und das wäre mir tausend mal lieber als nur hier in diesem Irrenhaus fest zu sitzen. Nach einer Zeit verliert man hier ja selbst den Verstand. Oswald riss mich aus meinen Tagträumen und meinte das ein Wärter auf uns zu kommen würde. Ich kratzte mich am Hinterkopf und sah den bewaffneten Mann mit unschuldiger Miene an. "Was tun Sie hier?" "Ich habe das Befugnis dafür, denn ich muss für den Direktor eine psychische Analyse jedes Patienten aufschreiben." Der Wärter sah mich mit zugekniffenen Augen an als würde er sich meine Worte gerade noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Schlussendlich nickte er nur und stellte sich neben die Zelle, um diese weiter zu bewachen. Ich nickte Oswald noch schnell zu und marschierte dann hastig weiter, das was ganz schön knapp. Bevor ich mit den anderen Einzelzellen weiter machen konnte, musste ich am Aufenthaltsraum vorbei. Und dort wartete eine Menge Arbeit auf mich. Das wird ein verdammt langer Tag.

[Jerome Valeska] -Why is everything so difficult?-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt