Ein Neuer Mitspieler

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Langsam ließ er mich runter, als meine Füße den Boden berührten blieb ich an ihm Hängen wie ein Klette. Im Endeffekt löste ich unsere Umarmung dann doch. Das entsichern einer Waffe war direkt hinter mir zu hören. Ich neigte meinen Kopf ein wenig zur Seite und spitzte dabei meine leicht geöffneten Lippen. Mit großen Augen sah ich wie Zsasz da stand und die Waffe auf mich richtete. Mein restlicher Körper der immer noch mit Schnitten überseht war, drehte sich in seine Richtung. Unschuldig hielt ich meine Hände hinter meinen Rücken und trat vor. "Victor." sprach ich sanft und schmunzelte. Er sah mich einige Sekunden lang an und zog seine Hand dann zurück: "Verdammt." fluchte er vor sich hin. "Tut mir Leid, Boss." erwähnte er während er zu dem kreischenden und leidenden Pinguin blickte. Mein schmunzeln wurde zu einem breiten Lächeln. Jerome nahm mich an der Hand: "Gehen wir." Freeze war spurlos verschwunden, Jervis, Jonathan, Jerome und ich spazierten gut gelaunt aus dem Raum. Ich drehte mich noch einmal um und sah zu Victor: "Kommst du?" Skeptisch sah er zu mir. "Es gibt Pizza." "Mit Peperoni?" lachend nickte ich und er schloss sich unserer Gruppe an. Bevor wir das Gebäude verließen, wies mich Victor darauf hin, dass ich mir etwas anderes anziehen sollte da er sonst noch Schuldgefühle bekommen würde. Also tat ich wie mir befohlen wurde. Nach einer ewigen Suche wurde ich fündig. Zurück kam ich mit einem grauen Kapuzenpullover und einer einfachen dunkelblauen Jean, dazu schwarze Turnschuhe...mit hellgrünen Socken. Als ich zurück zu der Gruppe stieß war das erste Kommentar natürlich von Zsasz: "Bezaubernde Söckchen Püppchen." Ich fletschte die Zähne und Jerome meinte lachend: "Leg dich bloß nicht mit dem Püppchen an." Seine Hand legte er in meine und küsste die Fläche. Verlegen sah ich zu Boden und fühlte wie mein Gesicht rot anlief. Im Hintergrund machte Victor Kotzgeräusche. Alle fingen an zu Lachen.

Wir setzen uns in das nächste Pizza Restaurant das wir fanden, die Blicke der Normal sterblichen waren phänomenal. Jerome wollte zuerst den Laden ausrauben, jedoch war ich dagegen. Nachdem wir uns alle den Bauch vollgestopft hatten, war unser nächstes Ziel eine Bleibe zu finden. Hier kam Jeremiah ins Spiel.

Natürlich wusste ich nichts von dem noch bei gutem Verstand jedoch schrägem Zwillingsbruder. Als der Ginger diese "Bleibe" erwähnte die er vor kurzem ausfindig machte, leuchteten seine Augen und seine Mundwinkel zogen sich zu einem verzerrten Grinsen nach oben. Mir wurde ganz flau bei seiner Idee, also schlug ich vor das wir doch einfach in ein Hotel gehen könnten, er und ich debattierten eine Zeit lang während sich der Rest einfach raus hielt. Natürlich gab ich schließlich nach, wie sollte es auch anders sein. Mit einer Gänsehaut folgte ich also dem augenscheinlichem Leader der Gruppe zu diesem Versteck. Er führte uns alle in den Wald zu einem Bunker. Überrascht war ich in der Tat, ich hatte geahnt irgendeinen alten Freund von ihm zu überfallen und ihn umzubringen um seine Wohnung beziehen zu können. Wie naiv ich doch war und nicht damit gerechnet hatte wie tief der Schmerz eigentlich in ihm saß. Natürlich hatte er auch dunkle Geheimnisse und Wünsche die ihm sein Leben versüßten.
Den ganzen Weg über wurde mir von allen Seiten erklärt was in den letzten Jahren passierte und wie das alles mit Jerome zu Stande kam. Diese Narben verstörten mich immer noch ein wenig.

Der Irre klingelte und winkte in die Kamera: "Erinnerst du dich noch an mich? Ich weiß du tust es, mach schon auf. Ich hab dich vermisst. Ich werde dir auch nichts tun." in jedem seiner Worte war dieser sarkastisch gefährliche Unterton zu hören. Genauso schnell wie die Hoffnung da war niemanden zu verletzen, war sie auch wieder verflogen. Es dauerte eine Weile doch sie bekamen die Tür auf. Ich hatte keine Ahnung von all dem Technik kram und es interessierte mich auch nicht, es wurde bereits dunkel und die Mücken fraßen mich buchstäblich auf. Wir betraten den Bunker, meine Wenigkeit als letztes in der Reihe und Jerome als erstes. Das erste was mir auffiel war, das dieses unterirdische Gebäude wie ein Labyrinth gestaltet wurde. Mein Gehirn war schon fast im Schlafmodus da heute ein sehr kräftezehrender Tag war, darum hatte ich mir keine einzige Abbiegung merken. Jede Wand und jeder Korridor sah so aus wie jener zuvor. Mir fiel nicht auf das meine Schritte immer kleiner wurden und als ich meine Augen schloss um kurz zu Gähnen, war die Gruppe vor mir auch schon verschwunden. Schnellen Schrittes trat ich vor zu den 2 möglichen Gängen in die sie hätten gehen können. Keine Spur von ihnen. Es dauerte knapp zwei Minuten bis ich meine Entscheidung fiel rechts entlang zu schlendern. Immer noch müde suchten meine Augen einfach in eine Tür, zu meinem Glück fand ich hinter der nächsten Ecke eine. Ich betrat den recht abgedunkelten Raum und befand mich in einer Art Schlafzimmer, in der einen Ecke stand ein Schreibtisch der abgesehen von einer Ikea Deko leer geräumt war. Eine Couch war neben einer kleinen Bar zu finden und in einem weiter hinterem Teil des Raumes sogar ein Bett. Mein Geist könnte nach all dem zwar einen Drink vertragen jedoch war mein Körper fiel zu erschöpft. Abgesehen davon wollte ich mich nicht an dem Eigentum eines Fremden bedienen, das Bett war jetzt eine Ausnahme. Da es hier sowieso sehr verlassen und unberührt aussah dachte ich mir nichts dabei. Wer würde in diesem Labyrinth schon 'diesen' Raum finden. Nur durch pures Glück oder einen Zufall. Als mein schlaffer Körper auf das viel zu weiche Bett fiel rollte ich mich direkt in die Decke ein und schloss die Augen. In meinem Kopf stellte ich mir duzend Szenarien vor wie sie diesen Bekannten von Jerome fanden und ihm unsere Situation erklärten. Wie dieser alles nachvollziehen konnte. Oder wie die Truppe mich gesucht und gefunden hatte und auf mich aufpasste. Bei diesen Gedanken driftete ich recht schnell in das Land der Träume ab.

Langsam öffnete ich meine Augen, mir war klar das ich in der Nacht einfach mal wieder aufgewacht war. Ich wollte versuchen wieder einzuschlafen, bis ich eine Gestalt in meinem Augenwinkel wahrnahm. Auf meinen Lippen zierte sich ein leichtes Lächeln: "Jerome." murmelte ich und die Umrisse wurden schärfer. Ich zog scharf die Luft ein, riss die Augenlider weit auf und fiel rückwärts vom Bett während ich fluchte: "Ach du heilige verschissene Guacamole Nerdy Jerome!" "Tut mir Leid falls ich dich erschreckt habe. Hast du dir weh getan? Es war unhöflich von mir zu starren." Er klang gar nicht wie er selbst, seine Stimme war sanft und er klang zurückhaltend...besorgt...panisch. Er sprang auf und hielt die Hände nach vorne um schnell interagieren zu können. Noch am Boden hockend sah ich über die Bettkante und sah mir Nerdy Jerome genauer an. Er hatte eine Brille und seine Haare waren leicht zur Seite mit Gel befestigt worden. Seine Haltung war genauso zurückhaltend und schüchtern wie seine Stimme. Seine Narben waren verschwunden und er war auch um einiges blasser. "Ist das ein Traum wie ich mir Jerome in seinem früheren Leben vorstelle? Bitte sag mir das ist es! Oder kannst du dich nur so verdammt gut schminken? Du bist doch Jerome, oder?" nervös führte ich eher Selbstgespräche und lachte zittrig da mein Hirn die Puzzle teile einfach nicht zusammensetzten konnte. Und das sah der Mann vor mir auch ganz genau. Ruhig setzte er sich wieder hin, atmete einmal tief ein und aus. Dann sprach er mit einem angenehmen Lächeln: "Das ist nur ein Traum. Deine Vorstellung spielt dir einen Streich. Du solltest dich wieder schlafen legen." Ich saß nur da und sah ihn an, desto länger ich ihn ansah desto nervöser wurde er. Ich stand auf und zwickte mir kräftig in den Oberarm. "Wozu war das jetzt gut?" fragte der Nerd vor mir deutlich verwirrt. Langsam wanderte mein Blick wieder hoch zu ihm, wir hielten für einige Sekunden Augenkontakt. Ich durchbrach die Stille und sprach ruhig und gefährlich: "Wer bist du und was hast du mit Jerome gemacht." Er folgte meiner aggressiven Haltung, ging einige Schritte zurück und sah verlegen zu Boden.

"Mein Name ist Jeremiah Valeska und ich bin Jerome's Zwillingsbruder."

[Jerome Valeska] -Why is everything so difficult?-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt