Damit Rechnest Du Nicht

733 32 0
                                    

Die beiden diskutierten hitzig wem ich nun gehörte. Sie benommen sich wie kleine Kinder die sich um ein Spielzeug streiteten. Dies wollte ich mir selbstverständlich nicht länger gefallen lassen. Also Schritt ich ein, ich schreite so laut das nun alle Augen auf uns gerichtet waren. "Was denkt ihr eigentlich wer ihr seit?! Ich gehöre keinem von euch! Ihr könnt mich genauso wenig einfach hin und her reichen! Ich habe sehr wohl noch meinen Anstand und sowas lasse ich mir von zwei Vollidioten wie euch nicht bieten!" im selben Moment bereute ich es. Den Jerome's Hand schnellte auf mein Gesicht zu und er verpasste mir eine Ohrfeige die ganz schön laut klatschte. Ich hielt mir die schmerzende Stelle und mir schossen Tränen in die Augen. Auch wenn ich schon schlimmeres erlebt hatte, war das unerwartet. "Rede nicht so mit mir!" schrie er und fing kurz darauf an lauthals zu Lachen. Was stimmte nicht mit dem Typen? Galavan kam dazwischen und gab zu Schutz seinen Arm um mich herum. Ich unterdrückte meine Tränen und hörte was er zusagen hatte. "Aber Jerome, so behandelt man doch keine Dame." herablassend sah Theo zu ihm hin und ging mit mir aus dem Raum. Nur leider weiter weg von dem Ausgang. Ich wurde in ein großes Schlafzimmer gebracht, er meinte zu mir das ich mich erstmal ausruhen solle und verließ dann den Raum. Ich hatte es satt wie ein kleines Gör behandelt zu werden. Ich hatte alles satt. Die Irrenanstalt, meinen Vater, meine Situation, alle Menschen ja gar die ganze Welt. Ich wollte nur noch weg und meine Ruhe haben. Ich wurde entführt und fühlte mich nicht einmal richtig panisch deswegen. Ich sitze hier mit einigen der schlimmsten Patienten fest und wer weiß wie wahnsinnig der Mann ist, der sie raus geholt hat. Und doch fühle ich mich nicht ängstlich. Das einzige Gefühl das derzeit in meinem Kopf rum schwirrt ist mein ganzer Zorn. Ich wurde noch nie richtig ernst genommen, entweder man hatte Angst vor mir oder behandelte mich wie ein kleines Mädchen. Total mitgenommen von all dem hier, setzte ich mich auf das Doppelbett und rollte mich in die Decke ein. Man könnte sogar sagen das ich gerade schmollte. Starr blickte ich gegen die Wand und grübelte. Ich sollte höchstwahrscheinlich versuchen von hier zu fliehen, denn ich kann echt keinen Wutausbruch gebrauchen. Also stand ich auf und ging zum Fenster. "Verdammt ist das hoch..." murmelte ich vor mich hin und öffnete es. Draußen war es recht stürmisch, jedoch hatte ich keine andere Wahl und ging das Risiko ein. Vorsichtig kletterte ich hinaus und stand nun auf dem Randstein der um das Gebäude führte. Mein Blick suchte einen Weg auf das Dach damit ich problemlos mit dem Aufzug runter fahren konnte.   Ich spazierte Schritt für Schritt über diesen schmalen Weg und kam nach einer Zeit an den gläsernen Fenstern an. Langsam späte ich durch das Glas und sah wie alle immer noch in diesem Raum versammelt waren. Alle außer Tabitha, es dauerte aber nicht lange da stürmte sie ebenfalls hinein und regte sich über etwas gewaltig auf. Die anderen gerieten ebenfalls in Panik. Anscheinend fiel ihnen auf das ich weg war. Scheiße das hatte mir grade noch gefehlt. Der Trupp verließ den Raum und teilte sich auf um mich zu suchen. Ich nutze den Moment um so schnell wie möglich hier vorbei zu kommen. Leider ging ich etwas zu schnell und rutschte ab. Da war ich ein wenig zu selbstsicher was meine Akrobatik anging. Nun hielt ich mich nur an dem Randstein fest und war kurz davor in die Tiefe und in den Tod zu stürzen. Ich besaß zwar viel Stärke aber trotzdem konnte ich mich an so einer kleinen Fläche nicht lange halten. Also fiel ich. Gott weiß wie viele Stockwerke ich gerade fiel. Mein Leben verlief nicht im Schnellvorlauf an mir vorbei, sondern nur einige kürzlich erlebte Ereignisse die meine Erinnerungen prägten. Wie zum Beispiel der Moment mit dem Pinguin, als er mir von hier draußen erzählte. Oder der Moment wo ich mich mit einigen Patienten anfreundete. Meine Haare flatterten wie wild durch den Wind und schnalzten mir ins Gesicht. Viele Fragen schossen mir durch den Kopf. Wann werde ich den Boden erreichen? Wird es weh tun? Oder wird mich überhaupt jemand vermissen?

[Jerome Valeska] -Why is everything so difficult?-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt