Unerwartete Wendungen

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"Oof" "Ahh" "Huff" "Gah" waren die Geräusche die ich von mir gabe als ich von dem eines Ast gegen den nächsten fiel. Einmal auf meinen Rücken und dann in den Magen, kurz darauf auf den Kopf und dann auf den Brustkorb. Als ich fiel, fing mich ein Baum ab. Nun war ich zwar nicht tot, jedoch recht bewegungs unfähig. Nach den Schmerzen zu beurteilen, brach ich mir einige Rippen, mein Bein war verstaucht, mein Rücken hatte bestimmt hunderte von blauen Flecken und über meinem rechten Auge eine Platzwunde. Für einige Minuten lag ich einfach nur stöhnend vor Schmerz auf dem Boden. Meine Augen waren geschlossen und jedes Glied war taub, ich spürte den Schmerz nur wenn ich mich bewegte, deswegen versuchte ich meine Atmung zu verlangsamen und einfach still zu halten. Ich lag irgendwo zwischen Hecken und Büschen, es sah aus wie ein kleines Fleckchen an Natur hier in dieser Smok verseuchten Stadt. Lange konnte ich nicht bei Bewusstsein bleiben, denn mein Schmerz trug mich in das finstere Land der Albträume.

Ich ging einen düsteren langen Korridor entlang, dem Licht entgegen. Es fühlte sich so an als ob mich jemand verfolgte, also blickte ich immer und immer wieder über meine Schulter. Meine Augen konnten nichts erkennen da es viel zu dunkel war, also fing ich an zu rennen. Meine Beine trugen mich so weit es ging, das Licht kam nur sehr langsam näher, es schien fast unerreichbar zu sein. Trotzdem konnte ich bereits etwas erkennen, dort in dem Licht waren lauter Menschen zu sehen, Menschen die ich kannte. Victor Fries, Oswald Cobblepot, mein Vater, Jerome Valeska, Theo Galavan und noch viele mehr. Keuchend blieb ich einen Moment lang stehen, und dies war ein Fehler. Etwas packte mich an meinem Arm und riss mich zurück in die Dunkelheit. Schreiend versuchte ich die Aufmerksamkeit der Personen auf mich zu ziehen. Keine Reaktion. Ich schloss panisch die Augen da ich Angst vor den nächsten Sekunden hatte. Plötzlich war der Druck auf meinem Arm weg und grelles Licht blendete meine verschlossenen Augen. Schützend hob ich die Hand hoch und began mich um zu sehen. Als ich realisierte wo ich mich gerade befand, stockte mir der Atem und das Blut in meinen Adern fror ein. Ich lag zwischen den zerstückelten Leichen meiner Freunde. Mein Körper fing an wie wild zu Zittern und mein Herzschlag raste so schnell als würde ich einen Marathon rennen. Um mich etwas sicherer zu fühlen, schlang ich die Arme um meinen Brustkorb und versuchte einen Ausgang zu finden. Es war nichts zu sehen und dieser riesige Raum war ein einziges Massaker. Was um alles in der Welt könnte so schlimme Dinge tun? So viel Schaden anrichten? Tränen des Verlusts rannten mir über meine blassen Wangen. Ich schluchzte und drehte mich immer wieder im Kreis, in der Hoffnung plötzlich einen Ausgang aus dieser Hölle zu finden. Plötzlich blieben meine Augen an etwas hängen, etwas reflektierte direkt in meine Richtung. Ich rannte hin und blieb vor dem Objekt stehen, es war ein Spiegel. Und dieser Spiegel, verschlimmerte die Situation um einiges. Ich sah mich an und ging einen Schritt näher. An meinem Körper trug ich die zerfetzte Zwangsjacke, meine Pupillen bestanden aus zwei kleinen Strichen während mein Mund voller Reißzähne war. Ich besaß blutrünstige Krallen und einen gigantischen Echsenschweif. Wie konnte mir das nicht schon vorher auffallen?! Der grausamste Teil kam jedoch noch, meine Klamotten waren Blut übertömt, an meinen Händen klebte die selbe dickflüssige Substanz und aus meinem Maul war auch nichts anderes als ein riesger roter Fleck zu erkennen. Ich hatte all dies getan, das war mein Werk. In der Dunkelheit... Bin ich vor mir selbst weg gerannt, und das Monster in mir holt mich ein. In mir zog sich alles zusammen, ich hatte das Gefühl weinen, und erbrechen zu müssen. Ich wollte gegen die Wände schlagen, ich war zornig, verletzt und verzweifelt. Ich fiel auf meine Knie und schrie aus voller Kehle durch den Raum.

Mit einem Satz öffnete ich meine Augen und sprang auf während ich schrie. In der selben Sekunde brach ich wieder zusammen da der Schmerz von all meinen Verletzungen, wie ein Stich durch meinen Körper fuhren. Mein Gesicht war Tränen überströmt. Und mittlerweile war die Nacht angebrochen. Anscheinend hatten sie mich immer noch nicht gefunden da ich an Ort und Stelle lag, wo ich das Bewusstsein verlor. Falls sie mich überhaupt noch suchten. Mein einziges Ziel war jetzt nur noch so schnell wie möglich zurück nach Arkham gekommen, ich hoffte einfach das meine Wunden schneller heilten durch die DNA Veränderung. Ich denke meine Theorie war richtig, meine Beine konnten mich nach einigen Versuchen tragen. Es tat zwar weh, aber es war auszuhalten. Meine Platzwunde blutete nicht mehr und nun ja, meine Rippen... Ich will nicht drüber reden. Langsam humpelte ich im Schutz der Dunkelheit durch die Gassen. Wie spät es wohl schon war? Ich wusste nicht einmal wo ich mich befand. Da ich noch nie das Arkham Asylum verlassen hatte, war mir auch keine einzige Straßen in Gotham bekannt. Als meine Beine nach einigen Minuten wieder schlapp machen wollten, Zwang ich mich dazu weiter zu gehen. Ich hatte mich genug ausgeruht, mein einziges Ziel war so schnell und so weit weg wie möglich zu kommen. Leider machte mein Körper an einem bestimmten Punkt nicht mehr mit, diese Wunden mussten unbedingt versorgt werden. Ich ging auf so eine Art Parkplatz, neben einem verlassenen Gebäude. In einer Halle ließ ich mich nieder und baute mir aus einem Teil meines Kittels und eines Stockes eine Schiene für mein Bein. Einen weiteren zerrissenen Teil drückte ich auf meine Platzwunde und dann legte ich mich hin. Meine Augen schlossen sich erneut während ich schon langsam abdriftete.

[Jerome Valeska] -Why is everything so difficult?-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt