Erster Tag

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Die Nacht verging wie im fluge, als das junge Mädchen durch ein liebliches Schnurren geweckt wird.
Noch vollkommen verschlafen erhebt sich Alina aus ihrem Bett, worauf sie auch schon ihre junge Katze erblickt, wie sie sich fröhlich um ihre Beine schlängelt ,,Wenigstens bin ich nicht alleine in dieser Zeit", flüstert sie eher zu sich selbst, als zu ihrer kleinen Freundin.
Mit einem schwachen Lächeln auf ihren Lippen hebt sie Mai auf ihren Arm, fest umklammert sie das schwarze Tier, bevor sie sie auf den Boden setzt ,,Dann wollen wir uns mal fertig machen!".

Nach dem reichhaltigen Frühstück geht sie mit neuen Mut und neuer Energie zu ihrer ersten Unterrichtsstunde, Zaubertränke.
Sie ist ziemlich überrascht als sie Professor Slughorn, vorne am Pult, erblickt.
Einen kurzen Moment steht sie starr in der Klassenzimmer Tür, worauf sie keine einzige Sekunde ihre grünen Augen von ihm lässt.
Sie kann es nicht fassen, dass der Professor schon damals hier Unterrichtet hat.
Natürlich wurde ihr erzählt, dass er früher mal an dieser Schule Zaubertränke Unterrichtete aber dass dies schon über 50 Jahre zurück liegt hätte sie nicht gedacht.
'Wie man aber sieht, kann man auch in der Vergangenheit etwas neues erfahren'

Eine bekannte Stimme hinter ihr, reißt sie schließlich aus ihren treuen Gedanken ,,Es wäre schön wenn sie nicht im Weg stehen würden, Miss Lefevre".
Sie weiss nicht warum, aber ein eiskalter Schauer legt sich plötzlich über ihren Rücken.
Wundern dürfte sie es nicht, es ist der zukünftige dunkle Lord, dennoch...er ist im Moment noch Schüler dieser Schule und nicht so mächtig wie in der Zukunft.
Das hofft sie zumindest...
Kurz nimmt sie einen tiefen Atemzug bevor sie sich zu ihm umdreht.
Mit einem gespielt freundlichen Lächeln sieht sie ihn an ,,Es tut mir unsagbar Leid ihnen im Wege zu stehen. Zukünftig werde ich, eure Hoheit, vorher um Erlaubnis fragen und auf eure Befehle warten", nach diesem Satz wendet sie sich zufrieden von ihm ab und setzt sich in die zweite Reihe, wo ein Tisch noch frei ist.
Nicht wissend wie er sie mit seinen braunen Augen, ihren Körper, bedrohlich mustert.

Nachdem das junge Mädchen sich gesetzt hat, merkt sie erst, was sie zu ihm gesagt hat.
'Wie lebensmüde bin ich eigentlich?! Ich kann ihn doch nicht so kommen!', verzweifelt knallt sie leicht ihren Kopf auf dem Tisch.
'Jetzt bin ich erst recht auf seiner "Todesliste"...ich werde hier nie lebend heraus kommen'.
In ihren eigenen Gedanken versunken merkt sie nicht, wie sich ein zukünftiger schwarzer Magier sich neben ihr setzt.
,,Für ihre Verhältnisse haben sie ein großes Mundwerk, Miss", hört sie auch schon den Jungen sprechen, der abwesend einige Schüler in der erste Reihe mustert.
Langsam hebt sie ihren Kopf an, worauf sie ihn auch schon mit einem fragenden Blick ansieht, warum setzt er sich neben mich hin? Hat er denn nicht seine "Freunde" oder besser gesagt seine Anhänger?
Wenn sie so darüber nachdenkt, hat sie keinen, von denen sie weiss, dass er zu Voldemorts Gefolge gehört, gesehen.
,,Ich würde ihnen Raten, vorsichtiger mit ihren Worten umzugehen. Bei manchen Leuten, würden sie dafür...nicht gerade sanft behandelt werden", während er diese Sätze über seine Lippen bringt, sieht er ihr fest in die Augen, wobei ein kaltes Lächeln sein Gesicht ziert ,,Es liegt ganz bei Ihnen, wenn sie wünschen kann ich sie davor bewahren".

In diesem Augenblick, als sie ihren Mund öffnet um darauf etwas zu fragen, wird sie von ihrem Lehrer unterbrochen ,,So meine lieben Schüler, wie ihr wisst fangen wir in der heutigen Stunde an mit dem Tra-", gerade als er von dem Trank erzählen wollte, hat er schon Alina erblickt, die ihn Stumm ansieht "Oh, wer sind sie denn Miss...?", er hält kurz inne und sieht die junge Slytherin interessiert an. ,,Miss Lefevre, Sir", antwortet sie ihm mit einem zarten Lächeln, was dem Professor ein fröhliches Lachen entlockt ,,Na dann Miss Lefevre, was verschafft uns die Ehre, dass sie uns hier, in dieser wunderbaren Schule, beehren?".
Sie wusste, dass diese Frage von ihm kommen würde, dennoch verspürt sie eine leichte Panik aufkommen.
Kurz schluckt die junge Slytherin ihre Nervosität herunter, bevor sie mit fester Stimme kurz antwortet ,,Ich bin aus Frankreich geflüchtet, da meine Tante verschwuden ist" ,,Was ist denn mit ihren Eltern? Wohnen sie nicht bei ihnen?", fragt er neugierig drauf los, ohne Rücksicht auf das junge Mädchen zu nehmen ,,Sie sind damals gestorben", antwortet sie, ihre Lüge, ohne rot zu werden.
Stille legt sich für einige Sekunden im Klassenraum nieder, worauf sie innerlich nur die Augen verdrehen kann 'Also über treiben kann man es auch'.
,,Das tut mir sehr Leid, Miss. Wenn ich fragen darf, was ist mit ihnen passiert?", neugierig mustert er sie, genau so wie ihre ganzen Mitschüler, was ihr sichtlich unangenehm ist.

Was soll sie jetzt sagen? Ein Lüge die man nicht durchschaut? Aber soweit hat sie noch nicht darüber nachgedacht.
Nicht dass sie sich verplappert...bei ihren Mundwerk, ist es leider nicht so unwahrscheinlich.
Mit einer gut gespielt traurigen Miene sieht sie auf den Tisch ,,Ich möchte nicht darüber sprechen...die Erinnerung daran ist zu schlimm. Ich hoffe sie verstehen das Professor..." ,, Oh natürlich. Es tut mir leid, dass ich sie dazu gedrängt habe", mit einem Räuspern wendet er sich von dem braun haarigen Mädchen ab, worauf er auch schon weiter über den Trank redet, den sie diese Stunde brauen werden.
Nur zu deutlich kann sie den durchdringenden Blick von ihrem Sitz Nachbarn spüren, was in ihr ein deutliches Unbehagen hervorruft.

Er weiss nur zu gut, dass ihre Traurigkeit vorgespielt war.
Selbst ist der junge Slytherin erstaunt darüber wie gut sie Lügen kann.
Fast wäre er darauf rein gefallen, nur hat sie dabei einen kleinen Fehler gemacht.
Als Slughorn sich von ihr abgewandt hat, hat sie, wahrscheinlich vor Erleichterung, tief ausgeatmet.
Die Frage ist nur warum?
Immer mehr interessiert es ihm, was sie verbirgt und wer sie wirklich ist.
Denn irgendetwas stimmt mit ihr ganz und gar nicht, und bald wird er herausfinden was ihr großes Geheimnis ist.
Aber um an ihr ran zu kommen, muss er wohl andere Geschütze ausfahren.

To The PastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt