Erwischt

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Zwitschernd fliegen die Vögel, durch die aufgehenden Sonnenstrahlen und genießen die morgendliche Wärme auf ihren Federn.
Murrend dreht sich Alina um und kuschelt ihr Gesicht in ein duftendes weiches Kissen.
Stumm genießt sie die wohlfühlende Wärme, worauf sie auch schon ein zartes Streichen  auf ihren Rücken spürt.
Sie weiss sie sollte all dies nicht genießen, jedoch hat sie in den letzten Jahren kaum Liebe bekommen, dass sie einfach Sehnsucht danach hat.
Es fühlt sich einfach nur schön an....

Noch bevor die junge Frau wieder einschläft, schreckt sie plötzlich hoch, als die Zimmertür mit einem Schwung gegen die Wand kracht.
Die Leiterin des Kinderheims steht rasend vor Wut in dem Zimmer und blickt zwischen den beiden Jugendlichen hin und her.
Nur die Bettdecke von Tom bedeckt das nötigste der beiden.
,,Ich habe es Ihnen gesagt das die beiden sich nicht an die Regeln halten", hört Alina schon eine bekannte Stimme sagen, wobei sie auch schon ihre Zimmergenossin sieht, wie sie sie mit ihren Augen durchbohrt.
,,Das wird ernste Konsequenzen haben! Auch wenn ihr in einer Woche abreist.", nach diesem Satzt packt die ältere Dame Alina am Arm und zieht sie Grob aus dem Bett ,,Mein liebes Fräulein, ich habe die Regeln oft genug gesagt. Ich habe dich hier aufgenommen und der Dank liegt darin das du dich an nichts hälst? Du weisst anscheinend nicht genau was Kinderelend ist. Wenn niemand ein zu Hause hat und hier Leben muss,  in der Hoffnung das man gut genug für eine Familie bist".
Kurz holt die Frau Luft, bevor sie mit einer extrem ruhigen Stimme zu ihr sagt ,,Anscheinend willst du ein weiteres Kind in die Welt setzen, damit es  genauso er geht wie Tom, aber darum werde ich mich kümmern damit es erst nicht so weit kommt. Zieh dich gefälligst an und komm sofort zu mir ins Büro", ihr Augen gleiten zu dem Jungen, der sie nur eiskalt ansieht ,,Und mit dir Spreche ich noch!".

Nachdem die Leiterin abgedampft ist, durch fährt die junge Slytherin eine unangenehme Gänsehaut.
Als sie ihre ganzen Worte Regestriert.
Es kann ja nichts passiert sein, was denkt die sich?!
Außerdem würde sie in den nächsten Ferien nicht mehr hier her kommen, das steht fest.
Vielleicht kann sie bei ihrer Freundin Cassandra bleiben, sicherlich hätte sie nichts dagegen.
Schnell zieht sie sich an, wobei sie von Kate beobachtet wird, die sie nur überlegen angrinst.
Mit sicheren Schritten geht sie an ihr vorbei, worauf sie einen kurzen Moment neben ihr verweilt.
Sie kennt dieses Mädchen noch nicht sehr lange, aber eines ist ihr klar geworden.
,,Eifersucht bringt dir nichts. Ich bin sein, vergiss es nicht", danach geht sie in die Richtung des Büros und lässt eine verblüffte Kate zurück.
Die Slytherin hat in den letzten Wochen mitbekommen das sie auf Tom stehen müsste.
Immer wieder hat sie versucht ihn schlecht zu reden, das sie sich lieber fern halten solle....dennoch war sie immer irgendwie in der Nähe von ihm.
Im inneren weiss Alina das sie recht hat, aber fernhalten von ihm kann sie nicht mehr, dafür ist sie schon zu weit gegangen....

Seufzend starrt sie auf die verschlossende Tür.
Sie darf nicht weiter sinken.
Sie braucht noch ihre eigene Kraft gegen ihn.... aber so wie es aussieht gleitet sie, genauso wie er,  immer mehr in diese Tiefe mit hinein.
Verzweifelt rauft sie sich ihre Haare.
Sie muss auf sich selbst setzen.
Sie MUSS es allein beenden, hier in dieser Fremden Zeit.
Aber so alleine ist sie ja nicht!
Mit einem Lächeln auf den Lippen streifen ihre Gedanken sofort zu ihrer Katze.
Wenigstens geht es ihr bei Casi gut.
Sie ist froh das ihre Freundin die verrückte Katze bei sich aufgenommen hat, solange die Sommerferien sind.
Auch wenn der schwarze Feger viel mist baut, liebt sie die kleine über alles.
Sie weiss noch wie sie Mai damals als kleines Kitten gefunden hatte.

Lachend rennt das junge Mädchen durch den Wald.
Ohne auf uhre Umgebung zu achten läuft sie durch das Gebüsch, auf der Flucht vor ihrer Mutter, die sie spielerisch Jagd.
Sie liebt einfach den Wind, der ihr sachte durch das Haar weht, den Duft der Blumen und Bäume, einfach alles ist daran perfekt.
Mit einem lauten Schrei kullert sie einen kleinen Hügel herunter, wobei sie erschrocken im hohen Gras liegen bleibt.
Plötzlich hört sie ein leises Miauen neben sich.
Sachte fässt sie mit ihrer kleinen Hand neben sich und ertastet etwas warmes, flauschiges.
Ihre grünen Augen erblicken ein schwarzes Wesen, was noch nicht einmal die Augen offen hat.
,,Wer bist du denn?", mit einem sanften Griff hebt sie das Wesen hoch ,,Mama!? Komm schnell her!", wenige Sekunden später erscheint ihre Mutter hinter ihr, die auf das Katzenbaby schaut.
,,Bitte Mum.....können wir sie behalten? Sie würde hier draußen sterben", bittend sieht sie zu der blondhaarigen Frau, die liebevoll zu ihrer Tochter blickt ,,Schatz...du weisst doch-" ,,Bitte!".
Seufzend sieht sie ein paar mal zwischen beiden hin und her, bevor sie Alina über den Kopf streicht ,,Ja, aber kümmere dich gut um sie".
Strahlend vor Freude geht sie zusammen mit ihrer Mama nach Hause, ohne das Baby aus den Augen zu lassen.

Augenblicklich wird sie aus ihren Gedanken gerissen, als die Tür vor ihren Augen aufgeht ,,Komm endlich rein und schließ die Tür hinter dir".
Mit einem Mulmigen Gefühl kommt sie dieser aufforderung nach und setzt sich augenblicklich auf den Stuhl ,,So meine Liebe. Wir wissen beide weshalb wir hier sitzen", eindringlich sieht sie dem braunhaarigen Mädchen in die Augen, die ihren Blick standhaft erwidert.
,,Ich rede nicht lange herum, sondern komme gleich zum Eigentlichen Thema. Du weisst was, bei dieser Aktivität von euch beiden, passieren kann. Wenn ich von deiner Schule erfahren sollte, das du Schwanger seist, wird dieses Kind, wenn es auf der Welt ist, augenblicklich in eine Familie gesteckt, die sich gut um es kümmern wird", gerade als sie darauf was erwidern will, wirft die ältere Frau etwas ein "Kein aber! Ihr seit selbst in diesem Heim. Das Kind könntet ihr nichts bieten. Drum hoffe ich, gerade um das Wohl des Kindes, das du keines erwartest, sonst musst du mit diesen Konsequenzen Leben. Zweitens verbiete ich dir den Kontakt zu Tom, zumindest will ich euch nicht zusammen sehen und jetzt geh in dein Zimmer für den rest des Tages".
Mit einem Nicken steht die junge Slytherin auf und geht zu der Tür ,,Ich hoffe sie genießen noch ihr kurzes Leben", mit diesen Satz verschwindet sie aus dem Zimmer, wobei sie nicht mitbekommt wie der Mund von der Dame offen steht.
Sie hat sowas freches noch nie erlebt und sie hatte schon mit so einigen Fällen zu tun....

Zu gut weiss Alina das diese Frau unrecht hat, unszwar in allem was sie gesagt hat.
Niemals würde sie Schwanger werden....oder doch?
Sofort schüttelt sie diesen Gedanken beiseite.
Nein, niemals.

Seufzend lehnt sich die junge Dame an der kühlen Fliesenwand ab.
Sachte fässt sie sich an die Stirn.
Das alles war zu viel gerade...
Sie muss langsam ihren Ziel näher kommen, ohne selbst in die Tiefe gezogen zu werden.
,,Hat sie dir was getan?", sofort schaut sie in zwei braune Augen, die sie kühl mustern.
,,Nein..." ,,Alina, was hat sie zu dir gesagt", es ist keine Frage eher eine Aufforderung, wobei sie nur mit den Kopf schüttelt ,,Nichts wichtiges. Ich muss dann gehen, sonst kommt sie und meckert wieder rum".
Nach diesem Satz verschwindet sie schnell in den Gängen des Heimes.
Tom weiss nur zu gut das irgendetwas nicht stimmt, und dies wird er auch gleich von der "netten" Frau erfahren.

Als die junge Frau sich auf ihr Bett geschmissen hat, hallen ihr die Worte von damals durch den Kopf.

,,Wie möchtest du die Katze nennen mein kleiner Engel?", gemütlich kuschelt sich Alina an ihrer Mutter ran, die das schlafende Kitten auf den Arm hält.
,,Mai. Ich möchte sie Mai nennen", mit einem zarten Lächeln auf den Lippen schläft sie ein, ohne zu erahnen was in einem Monat passieren wird....

To The PastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt