Zwischen geblümten Decken und Kissen eingekuschelt, lag eine junge Frau. Ihre langen braunen Haare waren über das Kissen verteilt. Ihr, ungewohnt, zierlicher Körper war nur von einem weißen Unterkleid und einer beigen Bettdecke verdeckt. Sie hatte ihre Lippen leicht geöffnet und atmete leise. Ihr Gesicht war völlig entspannt, bis ein Klopfen an der Tür sie aufweckte:,,Josephine, Schätzchen? Bist du wach? Oder bist du wie deine Schwester?" Müde setzte sie sich auf und gab ihrem Vater ein Zeichen, dass er reinkommen könne.
Ein älterer Mann kam mit einem Karton in der Hand in den Raum. ,,Elisabeth hat auch noch geschlafen, ihr seid tatsächlich wie zwei echte Schwestern!" Er lächelte und setzte sich neben sie auf das Bett. Die junge Frau seufzte genervt und blinzelte einpaar Mal:,,Vater, sie ist nur meine Halbschwester. Das sage ich dir bereits seit 5 Jahren!" Er lächelte milde und drückte ihr das Paket in die Hand:,,Hier." Sie sah ihn verwundert an, sonst würden sie gleich ewig über die Verwandtschaft zwischen ihr und Elisabeth diskutieren, wie es bis jetzt immer nach so einer Aussage ihrerseits war. Doch das hatte sie nicht erwartet. Langsam nahm sie den Deckel ab und heraus zog sie ein graues Kleid, welches mit rosanen Blüten bestickt worden war. Ihr Mund stand weit offen. Noch nie konnte sie gut mit Geschenken umgehen. ,,Danke Vater. Aber wofür?",sie drehte das Kleid herum. ,,Captain Norrington's Beförderungszeremonie. Commodore Norrington!",er lächelte und strich ihr über die Wange.
Sie lächelte zurück und er sprach leise:,,Wieso habe ich so ein wunderbares Wesen wie dich, nur in ein Waisenhaus gesteckt?" Ihr Lächeln verschwand und sie sah zu Boden. Dieses Thema sprach sie nur ungerne an, doch sie wollte ihm, zum ersten Mal seit 5 Jahren, das sagen, was er hören wollte. Wonach er sich sehnte:,,Ich verzeihe dir, Vater." Sein Gesicht erhellte sich wieder und er zog sie in seine Arme:,,Mein Mädchen. Du und Elisabeth, ihr seid meine größten Schätze." Sie umarmte ihren Vater ebenfalls und war glücklich. Sie freute sich sogar auf die Zeremonie, was tatsächlich sehr verwunderlich war. Immerhin hasste sie solche Veranstaltungen eigentlich.Josephine stand vor ihrem Spiegel. Marta, ihre Zofe, hatte ganze Arbeit geleisteg. Ihre Haare fielen ihr gelockt über die Schultern bis unter die Brust, das Kleid schmeichelte ihrer Figur und ein Blumenhaarreif war in ihre Haarpracht eingearbeitet worden.
In ihrer Zeit als Piratin hätte sie sich das niemals träumen lassen, doch nun lebte sie seit geschlagenen 5 Jahren bei ihrem Vater und ihrer Halbschwester. Sie schnappte sich ihren passenden Fächer und ging die Treppen runter. Ladylike begrüßte sie William, den Schmied, und stellte sich neben ihren Vater. William hantierte gerade mit einem Schwert,
als Elisabeth die Treppen runter kam. ,,Guten Morgen, Schwesterherz!", begrüßte Josephine ihre Halbschwester fröhlich, wenn auch leicht sarkastisch. Sie hatte so ein Gefühl, dass es ein guter Tag werden würde. ,,Will! Schön das du da bist!", sie ging die Treppe etwas schneller herunter. ,,Und ich werde souverän ignoriert.", murmelte Josephine und machte sich schonmal auf den Weg zur Kutsche:,,Guten Tag, Mister Turner." Er nickte ihr zu und flirtete weiter mit Elisabeth. Schmunzelnd schüttelte Josephine den Kopf. Die beiden waren süßElisabeth lehnte sich schwer atmend an ihre Schwester. Welche sie besorgt musterte:,,Lissie? Alles okay?" Elisabeth nickte bloß und fächerte sich weiterhin Luft zu. Ein Orchester spielte leise Musik. Bedienstete in Roten Gewändern gingen mit Tabletts voller Sektgläsern umher, von denen Josephine bereits einige getrunken hatte. Eben so ein Glass trank sie wieder auf einen Schluck aus. Skeptisch musterte sie das Kristallglas. Sie vermisste Rum. Elisabeth klaute sich nun auch Josephines Fächer und fächerte sich mit beiden Luft zu. Josephine zog eine Augenbraue hoch. Edeldamen musterten sie kritisch, aber ein eiskalter Blick genügte und sie drehten sich um.
Schritte näherten sich von hinten und eine Hand legte sich auf ihre Schulter:,,Josephine? Dürfte ich kurz mit euch reden?" Sie sah ihn verwirrt an. Besorgt blickte sie nochmal zu Elisabeth, welche ihr aber ein Zeichen gab, mitzugehen und sich an die Brüstung der Terasse verzog. Josephine sah ihr nochmal nach, bevor sie sich mit einem leichten Lächeln zum Commodore umdrehte.
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Wrong Path? (Pirates of the Caribbean)
FanfictionJosephine ist eine gerissene und freche Piratenkapitänin. Sie ist eine der wenigen,die sich auf See einen echten Namen gemacht hat. Es werden über sie mindestens genausoviele Geschichten erzählt,wie über Jack Sparrow. Nur,was hilft ihr das,wenn ihre...