...drei Monate später...
Die letzten Wochen mit Riker waren einfach wunderbar gewesen und hatten mein Leben komplett verändert. Wir waren wirklich zusammen. Führten eine richtige Beziehung. Na ja, jedenfalls im Rahmen meiner Möglichkeiten. Etwas das wir beide noch nie zuvor getan hatten. Absolutes Neuland eben! Spannend. Aufregend. Und irgendwie auch beängstigend, denn ich wusste genau, worauf es schlussendlich hinauslaufen würde. Ich musste über meinen Schatten springen und noch mehr Nähe zulassen. Musste meine schlechten Erfahrungen überwinden und darauf bauen, dass Riker niemals etwas tun würde, was ich nicht wollte oder womit er mich verletzte.
Bisher hatten wir uns lediglich geküsst und ein bisschen gestreichelt, allerdings vollständig bekleidet. Neben meiner Angst vor zu viel Nähe schämte ich mich auch ein wenig davor, mich ihm nackt zu zeigen. Natürlich hatte ich ihm das nicht gesagt, denn ich war mir sicher, dass er mir erklären würde, wie schwachsinnig diese Angst war, aber ich konnte nichts dagegen tun. Für mich war es schon ein großer Schritt gewesen, bei ihm zu übernachten. Zusammen in einem Bett zu schlafen, unter einer Decke und in seinen Armen. Doch zu meiner eigenen Überraschung hatte ich mich wohlgefühlt. Geborgen und beschützt. Inzwischen übernachteten wir mehrmals pro Woche beieinander, wobei Riker öfter bei mir war, als ich bei ihm, denn mein Arbeitsweg war von seiner Wohnung aus einfach zu weit und ich müsste schon zu nachtschlafender Zeit aufstehen.
Ein letztes Mal warf ich einen Blick in den Spiegel und überprüfte mein Outfit. Ich trug eine hellblaue Jeans und einen karamellfarbenen Strickpullover, den ich mir erst eine Woche zuvor gekauft hatte, da er so unglaublich weich war. Mein Erscheinungsbild gefiel mir und ich hoffte, dass Riker das ähnlich sehen würde, denn ich machte mich auf den Weg zu ihm und würde dann übers Wochenende bei ihm bleiben.
Nach einem tiefen Seufzer schnappte ich mir meine kleine Sporttasche und verließ das Schlafzimmer. Schnell schlüpfte ich in meine Stiefel und den Mantel, langte nach dem Schlüssel auf dem kleinen Schränkchen im Flur und schon konnte es losgehen.
~*~*~*~*~*~
„Hey Baby", begrüßte mich Riker und gab mir einen sanften Kuss auf den Mund, während ich die Tasche neben der Tür fallen ließ.
Ich schälte mich aus dem Mantel, hing ihn an den Haken und schlang dann meine Arme um seine Taille bevor ich ihn erneut küsste. Ja, ich war wirklich ein Fan vom Küssen geworden. Rikers Lippen war so unglaublich weich und einladend, dass ich einfach nicht genug von ihnen bekommen konnte. Und sein Geschmack sagte mir auch mehr als zu. Sagte man nicht außerdem, dass Küssen das Immunsystem stärkte? Also tat ich auch noch etwas für meine Gesundheit.
Wir standen minutenlang engumschlungen im Flur und ließen unsere Lippen und Zungen sprechen. Ein herrliches Gefühl!
„Eigentlich wollte ich für dich kochen", begann Riker, als wir uns schwer atmend von einander gelöst hatten, „aber ich bin eben erst nach Hause gekommen. Tut mir leid. Was hälst du davon, wenn ich uns stattdessen Pizza bestelle?"
„Klar, Pizza ist immer gut." Lächelnd fuhr ich mit meinen Finterspitzen seinen Kiefer entlang, denn ich konnte meine Haände bei diesem heißen Mann nur schwer bei mir behalten.
„Okay, ich rufe gleich an." Er holte das Telefon aus seiner Hosentasche, scrollte durch seine Kontakte und drückte schließlich den Anrufbutton. Während er sich das Telefon ans Ohr hielt ergriff er meine linke Hand und zog mich hinüber ins Wohnzimmer.
Bei dem Anblick der Kerzen auf dem Couchtisch und dem leisen Klang von Michael Bublé aus der Musikanlage breitete sich ein heftiges Flattern in meiner Körpermitte aus. Obwohl er eben erst nach Hause gekommen war, hatte er schon für eine romantische Atmosphäre gesorgt. Dieser Mann war einfach zu wunderbar um wahr zu sein.
DU LIEST GERADE
Peinlich Berührt
RomanceZehn Jahre ist es her, seit Beatrix zuletzt in ihrer Heimat war. Das Verhältnis zu ihren Eltern ist zerrüttet - wegen eines sehr traumatischen Vorfalls, den sie bis heute nicht komplett verarbeitet hat. Zehn Jahre ist es außerdem her, seit sie den N...