Kapitel 26

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Den Samstag verbrachten wir dann damit Paris zu erkunden. Riker hatte vorab Karten für den Louvre online bestellt, was uns das lästige Anstellen ersparte. Nicht das ich eine große Kunstexpertin war, aber irgendwie gehörte ein Besuch des Museums einfach dazu, wenn man schon mal in der Stadt war. Man hörte immer so viel von der berühmt-berüchtigten Mona Lisa, doch als wir davorstanden waren wir überrascht, wie klein das Gemälde in Wirklichkeit war.

„Also wenn ich ein Bild von dir malen würde, dann wäre es mindestens vier Mal so groß", flüsterte mir Riker ins Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Auf so einem kleinen Bild würde doch deine Schönheit gar nicht richtig zur Geltung kommen."

„Charmeur", wisperte ich zurück und spürte die Hitze in meine Wangen steigen. Er wusste wirklich wie man einer Frau schmeichelte.

„Das ist die Wahrheit, Baby."

Danach standen noch ein Besuch von Notre Dame, ein Spaziergang entlang des Élysée-Palast, des Arc de Triomphe und des Panthéon an. Wir überquerten der Brücke Pont Alexandre III und endeten dann am Abend am Eifelturm. Auch wenn uns bei all dem Umherlaufen die Füße wehtaten bereuten wir keine einzige Minute, denn Paris war einfach eine atemberaubende Stadt und definitiv einen zweiten Besuch wert, den wir für den Sommer einplanten.

Da es bereits dunkel wurde kamen wir rechtzeitig um die Beleuchting des Turms zu bestaunen. So in goldenes Licht getaucht, mit den Wasserfontainen, die sich nur wenige Meter entfernt befanden, bot sich uns ein einmaliger Anblick, den wir regelrecht in uns aufsaugen.

Wir liefen einmal um den Eifelturm herum, um ihn uns von allen Seiten anzusehen. Für einen Aufstieg war es schon zu spät, aber wir nahmen uns vor dies am nächsten Tag zu tun, ehe wir die Heimreise antraten.

Riker schoss ein paar Erinnerungsselfies und brachte mich mit seinen Grimassen zum lachen.

„Sag' Käsekuchen", forderte er und hielt das Telefon über unsere Köpfe.

„Das lässt uns aber nicht lächeln", merkte ich an und knufte ihn in die Seite.

„Wir müssen doch nicht auf jedem Bild wie ein Christbaum strahlen, oder?"

„Hmhmm..."

Klick. Das nächste Bild war im Kasten.

Plötzlich änderte sich die Stimmung. Er wurde schlagartig ernster, schob das Telefon in die hintere Hosentasche und sah mich eindringlich an.

Was war passiert? Hatte ich etwas Falsches gesagt? Ich schluckte kräftig und überlegte, wie ich die Stimmung wieder beruhigen konnte, da sank Riker plötzlich auf ein Knie. Verwundert zog ich die Augenbrauen zusammen und musterte ihn.

„Was ist los?"

„Beatrix...", begann er und griff nach meiner linken Hand. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich ich darüber bin, dass wir uns wiedergefunden haben, dass wir endlich zusammen sind, so wie ich es mir schon immer gewünscht hatte."

Oh. Mein. Gott. Meine Kehle wurde trocken und ich spürte die Tränen aufsteigen. Der Blick aus seinen meerblauen Augen wärmte mich tief im Inneren und zeigte mir mehr, als alle Worte dieser Welt es je vermocht hätten. Tiefe Liebe, Sehnsucht und Verlangen. Ich leckte mir über die trockenen Lippen und versuchte den Drang zu weinen zu unterdrücken.

„Du bist alles was ich zum glücklich sein brauche. Du bist meine beste Freundin, meine Seelenverwandte und meine absolute Traumfrau...", sprach er unbeirrt weiter und lächelte mich an. „Du bist die Frau mit der ich den Rest meines Lebens verbringen will, mit der ich eine Familie gründen will. Bitte erweise mir die Ehre und heirate mich!" Mit der freien Hand holte er ein kleines schwarzes Kästchen aus der Jackentasche und öffnete sie, sodass ich den schmalen Ring, mit dem kleinen funkelden Stein in der Mitte sehen konnte.

Peinlich BerührtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt