Touch - w.yk

42 - der Brief.

Ich sah in den Spiegel. Meine grünen Augen stachen heute besonders raus. Durch meine roten Lippen, und meinem roten kleid. Noch einmal ging ich mit meinen schwarzen nägeln durch meine glatten, offenen haare. “Du siehst mal wieder wunderschön aus“ sagte meine beste Freundin als sie in mein zimmer kam und mir ihre schwarzen high heels gab. “Danke“ antwortete ich ihr leise. Ich zog ihre schuhe an und schnappte mir noch meine Tasche. “Machst du ein Foto?“ fragte ich Soraya. Wir machten das in Deutschland immer. Sobald man sich gut fühlte, machte der andere ein Bild. “klar“ meinte sie und ich reichte ihr mein Handy.
“Das ist es!“ murmelte sie und gab mir mein handy wieder. Es klingelte an der Tür. Das war mein Zeichen. “Viel Spaß heute!“ wünschte sie mir und ich ging langsam auf Daehyun zu. Und holy, er sah verdammt gut aus im Anzug. “Du siehst gut aus!“ schrie ich schon fast als ich ihn umarmte. “Und du erst“ antwortete er, nahm mich an die hand und drehte mich einmal. “Können wir los?“ fragte er mich und ich nickte. “Pass auf sie auf und lass sie bitte nicht allzu spät nach hause kommen“ bittete meine mutter und er versprach ihr auf zu passen und auf die Zeit zu achten.

Wir gingen in ein riesiges Schulgebäude was von aussen unglaublich beleuchtet war. “Hey Daehyun, warte!“ rief eine männliche stimme hinter uns. “Yesung“ antwortete er und nahm seineb Freund in den arm. “Bist du ganz alleine?“ fragte Daehyun ihn und er nickte. “Du kannst bei uns bleiben“ sagte ich voreilig und sah meinen Arbeitskollegen an. “Schon gut, Jun und ich haben beide kein Date. Ich wollte auf ihn warten“ erklärte unser gegenüber und lächelte. “Wir sehen uns drin, viel Spaß“ wünschte er uns und zusammen gingen wir wieder richtung Schulgebäude.

“Und jetzt noch ein paar worte von eurem Schülersprecher Kim Daehyun“ kündigte die Lehrerin an und Daehyun machte sich auf dem weg zur bühne.
“Etliche Jahre sind wir nun zusammen gewesen. Wir hatten alle unsere höhen und tiefen. Hatten tränen in den augen weil wir dachten wir schaffen es nicht. Aber schaut uns an. Als kleine, in der schutzschicht versteckte raupen sind wir hier angefangen. Mit Zweifel jeden Tag aufs neue gestartet. Und wenn ich das Ergebnis sehe, haben wir alles richtig gemacht! Wir gehen von dieser schule mit einem breitem lächeln. Aber das wichtigste ist, wir gehen hier raus als große, starke und wunderschöne Schmetterlinge. Wir haben viel gelernt, sind gewachsen und gereift. Diesen Prozess haben wir, unsere Mitschüler und vorallem unsere Klassenleher mitgekriegt. Wir sind nun bereit in unsere Zukunft zu gehen. Und dafür sind wir ihnen allen sehr dankbar“ er machte eine pause und zeigte auf die lehrer. “Ich wünsche jedem hier vom herzen eine wunderbare zukunft und wünsche jedem, sein glück zu finden“ damit beendete er seine worte und ging von der bühne. Seine worte waren wunderschön. “Das hast du so schön gesagt“ meinte ich zu ihm und umarmte ihn einmal stark.
Nacheinander wurden die namen aufgerufen und die personen erhielten dann die Zeugnisse. “Kim Daehyun“ rief die Lehrerin und die menge fing wieder an zu jubeln. “Wir möchten uns alle bei dir bedanken. Du hast einen super job als Schülersprecher getan und uns viel ermöglicht.“ fing seine mitschülerin an. “Wir wissen, dass du dir deinen traum von dem eigenen Café erfüllt Hast. Deswegen haben wir eine Überraschung für dich“ sagte sie und übergab ihm einen riesigen Blumenstrauß. Er war sichtlich gerührt. Mit einem breitem grinsen kam er zu mir. Ich lächelte zurück. “Wir fahren jetzt in ein gasthaus, dort wird gegessen und danach getanzt wenn du willst“ erklärte er und wie machten uns auf dem weg.

Daehyun und seine freunde amüsierten sich prächtig. Ich sah ihnen zu. Ein bisschen jungs-zeit muss auch mal sein an so einem besonderen tag. Ich sah auf die uhr. Schon halb 2, ich sollte langsam nach hause.
Ich tippe meinem kollegen auf die schulter. “Dae es ist spät. Ich denke ich werde jetzt gleich nach hause gehen“ erklärte ich ihm. “Du nimmst dir aber ein Taxi okay?“ antwortete er und ich nickte. “ein weiterer meter mit diesen schuhen und mein fuß bricht in zwei“ erklärte ich und er lachte. “Danke das du da warst“ bedankte er sich als er mich umarmte. “Danke das ich dabei sein durfte“ meinte ich und verließ dann das Gasthaus.

Im Taxi schwierrten mir ständig Daehyuns worte im Kopf herum. 'Wir hatten unsere höhen und tiefen. Hatten tränen in den augen weil wir dachten wir schaffen es nicht.' Spielte ich in meinem kopf ab. “Aber meistens haben wir es immer wieder hingekriegt“ flüsterte ich mir selbst zu und dachte an meine Beziehung mit Lucas. Wir hätten es diesesmal sicherlich auch wieder geschafft wäre SM nicht dahinter gekommen. “Ach man“ murmelte ich mit einem Traurigem unterton. “Bitte was haben sie gesagt?“ fragte der Taxifahrer und ich kicherte leise. “nichts, alles gut“ versicherte ich ihm.
“Danke, gute Nacht“ wünschte der alte herr mir als ich ihm das geld für die fahrt gab. “ihn auch“ antwortete ich ihm.

Im Bett weltze ich mich hin und her. Bis mir ein Gedanke kam. “Der Brief“ sagte ich mir selbst und schaltete meine kleine lampe an. Ich nahm den brief von meinem Nachttisch und öffnete ihn. Noch einmal atmete ich tief durch.

Hey “Freundin“
Ich weiß nicht so recht wie Ich anfangen soll. Aber was ich sicherlich weiß ist, dass ich dich niemals nur als 'Freundin' sehen werde. Tiana, dass was du mit mir gemacht hast war magisch. Sowas habe ich noch nie gespürt. Du hast immer das beste aus mir heraus geholt. Du hast mir gezeigt, dass es völlig dämlich ist ein leben zu leben so wie ich es geführt habe bevor du da warst. Du hast mir gezeigt was es bedeutet zu lieben und was es bedeutet, acht auf sein ein und alles zugeben. Es war meine Pflicht auf dich auf zu passen. Und ich habe es liebend gerne getan. Als dein Beschützter. Als dein Mann.
Es zerbricht mir das Herz, dass du nur Freundschaft möchtest. Ich kann es nicht ertragen. Ich würde mir nichts mehr wünschen als einen letzen Kuss von dir. Ich bin jetzt für ca. 3 Wochen im Jungel. Aber ich werde es schaffen. Stark sein durch den gedanken an ein wunderschönes Mädchen. An mein Mädchen. Und es ist egal was du dazu sagst. Aber ich muss es los werden. Tiana, ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als alles andere. Und ich hoffe, dass wir irgendwann wieder zusammen finden werden.

Dein Jungelfighter.
Lucas.❤

Nun lag ich hier. Weinend im Bett. Der brief an meiner brust. Mein einziger gedanke war er. Wong Yukhei.