WHOLOCK | 𝕵𝖆𝖈𝖐 𝖙𝖍𝖊 𝕽𝖎𝖕𝖕𝖊𝖗

#16 Feuer

,,Ich würde sagen, Robert Mann lassen wir erstmal auf der Liste stehen", stellte Rose fest.
,,Offenkundig."
,,Wer ist der nächste?", wollte der Doctor wissen.
,,Für den nächsten Verdächtigen müssen wir ein paar Wochen in die Zukunft reisen", erklärte Sherlock. ,,Sagen wir... 31.12.1888?"
,,Na gut", antwortete der Doctor. ,,Dann ab zur Tardis."

____

,,Wen suchen wir genau?", fragte der Doctor, als er die Tür der Tardis zuschloss, doch Sherlock antwortete nicht, sondern lief einfache los, die Themse entlang.

,,Mr. Holmes!", rief eine bekannte Stimme und eine schmächtige, graue Gestalt kam im Smok von London zum Vorschein.
,,Mr. Lance", sagte Sherlock etwas abwertend. ,,Was machen Sie denn hier?"
,,Man sagt, man trifft sich immer zweimal im Leben", antwortete Lance. ,,Sind Sie immer noch an dem Fall dran?"
,,Ja, aber wir haben eine weitere Spur."
,,Und was für eine?", fragte Lance interessiert.
,,Ich glaube nicht, dass ich das Ihnen verraten würde", antwortete Sherlock schnippisch.
,,Ich finde es schon noch raus", erwiderte Lance schulterzuckend.
,,Sie werden nicht mitkommen."
,,Sie können mich nicht daran hindern. Ich will wissen, wer er ist."

Also kam Lance mit zu der Arztpraxis, zu der Sherlock wollte.
,,Dr. Montague Druitt", las Rose von dem Türschild ab.
,,Druitt wurde von seiner Familie verdächtigt, der Ripper zu sein, aufgrund, naja... Sie werden es vermutlich merken. Diese Ansichten der Familie kann ich jedenfalls überhaupt nicht leiden, sind aber für diese Zeit typisch", flüsterte der Doctor so Rose zu, dass es Lance nicht hören konnte.
,,Sie bleiben hier", wies Sherlock Lance an.

Er öffnete die Tür und trat in die kleine Arztpraxis. Rose und der Doctor folgten ihm. Am anderen Ende des Raumes loderte Feuer in einem kleinen Kamin. In der Mitte stand ein Holzstuhl, der an einen elektrischen Stuhl erinnerte. An seinen Lehnen waren Ledergurte angebracht und über ihm war eine große Lampe, in der allerdings eine kaputte Glühbirne war. Dr. Druitt versuchte gerade eben diese Glühbirne auszuwechseln, als er die drei erblickte.

,,Meine... Herren... Und die... Lady...", sagte er, während er gefährlich in seiner ungünstigen Position schwankte. Er versuchte von der Lehne herunterzukommen, rutschte allerdings ab und machte häftig die Bekanntschaft mit dem harten Boden.
,,Alles in Ordnung", sagte er schnell. ,,Was machen Sie hier in meiner kleinen Praxis? Ist jemand..." Er stockte, als Lance durch die Tür trat. ,,...krank?", flüsterte er fast noch, während er seine Augen nicht von Lance abwenden konnte.

,,Sie können mir nicht sagen, was ich zu tun und zu lassen habe", stellte Lance schnell für Sherlock klar.
,,Ich glaube, unser Roy Lance hat sich in den letzten Wochen ganz schön verändert", flüsterte Rose zum Doctor. Er stimmte mit einem Nicken zu. ,,Und unser Dr. Druitt hat sich wohl verguckt", fügte er grinsend hinzu.

,,Guten Tag Dr. Druitt, ihre Familie beschuldigt sie der Ripper zu sein", wendete sich Sherlock nun zu Druitt."
,,Ja, meine Familie... Hat keine sonderlich positive Einstellung zu meinem Lebensstil. Sie würden wohl einiges tun, um mich loszuwerden."
,,Und können Sie beweisen, dass sie es nicht sind?", fragte Rose.
,,Natürlich!", antwortete Druitt schnell. ,,Als das letzte Opfer ermordet wurde, war ich auf einer inoffiziellen Geschäftsreise im Norden. Hier, ich habe noch das Zugticket", er überreichte Lance das kleine Stück Papier.
,,Inoffiziell?", hakte Sherlock nach.
,,Nunja... Ich habe einen alten Bekannten besucht. Ach, warten Sie, er hat mir auch noch ein Telegramm geschickt." Auch das Telegramm gab Druitt Lance.
,,Mmh, dagegen können wir nichts sagen", stellte Lance klar.
,,Naja." Sherlock war immer noch skeptisch. ,,Gehen wir erstmal."
,,Auf Wiedersehen!", rief Ihnen Druitt noch nach.

____

,,Haben Sie die Beweise noch?", fragte der Doctor Lance.
,,Ähm... Die Beweise... Nein, die habe ich drinnen liegen gelassen", stotterte er.
,,Sehen Sie, genau deshalb sollten Sie nicht mit reinkommen", regte sich Sherlock auf.
,,Bleiben Sie ganz ruhig, ich hole sie wieder", sagte Lance beschämt.
Auf einmal gab es einen lauten Knall, der die vier zusammenzucken ließ.

Die Praxis von Druitt brannte.

Geschockt standen die vier da, bis Sherlock endlich losrannte.
,,Dr. Druitt!", schrie er durch das ganze Haus, doch niemand antwortete.
Da hörte er, wie jemand ins Wasser der Themse sprang. Er rannte zurück zu den anderen, die inzwischen auch schon am Themsenufer standen.
,,Wir müssen ihm helfen!", rief Rose erschrocken.
,,Wir können nicht da rein, die Strömung ist zu stark", erklärte Lance verzweifelt.
,,Aber er wird sterben!"
,,Rose, Rose!" Der Doctor umarmte sie. ,,Heute ist sein Todestag. Seine Leiche wird später in der Themse gefunden", flüsterte er in ihr Ohr.
,,Das ist furchtbar", schluchzte Rose.
,,Ich weiß. Ich weiß..."