#32 Abschied

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Sherlock löste sich von Jim. Sie sahen sich in die Augen. ,,Ich will nicht, dass du gehst", flüsterte er.
Sherlock konnte ihn nicht ansehen, er starrte auf den Boden. Jim legte seine Hände an Sherlocks Wangen und schaute ihm in die Augen. ,,Bleib."
,,Ich kann nicht", erwiderte Sherlock.
,,Du kannst", antwortete Jim und küsste ihn zärtlich.
,,Ich kann", lächelte Sherlock.
,,Kannst du mir jetzt sagen, wer deine Freunde waren?", fragte der Kleinere und trat einen Schritt zurück.
,,Sie haben mich hier her gebracht."
,,Kommen sie auch aus der anderen Zeitlinie?"
Sherlock nickte. ,,Ja, und sie wollen wieder zurück."
,,Aber du musst nicht?"
,,Wenn ich zurück gehe, wird diese Zeitlinie ausgelöscht. Es wird niemals passiert sein. Es wird dich niemals gegeben haben. Nicht so."
,,Aber du musst nicht?", wiederholte Moriarty.
,,Nein", lächelte Sherlock. ,,Ich habe mir auf dem Rückweg aus der Stadt eine neue SIM-Karte besorgt. Ich werde dem Doctor meine Entscheidung schreiben."

____

Binnen weniger Minuten antwortete der Doctor. Sherlock war schockiert über die Antwort. ,,Was?! Nein! Nein, nein!" Er wurde ganz bleich und fing an, im Raum auf und ab zu laufen.
,,Was ist denn?", fragte Jim besorgt.
Sherlock zeigte ihm die Nachrichten: ,,Tut mir leid, aber die Zeitlinie kann und darf nicht so bleiben. Es tut mir leid. Es tut mir leid...", las er laut vor.
Sherlock sah wieder auf das Display. ,,Sie kommen her", sagte er dann, trat einen Schritt zurück und schon materialisierte die Tardis im Raum. Vorsichtig kam der Doctor heraus. Hinter ihm platzierte sich Rose. Sie schauten Sherlock mitleidig an.

Jim war verzweifelt. ,,Gibt es nicht eine Möglichkeit..."
In Sherlocks Augen flammte aufeinmal wieder der Hass auf. ,,Nein Moriarty", sagte er entschlossen.
Jim sah ihn irritiert an. ,,Was?"
,,Nein!", rief Sherlock und der Kleinere zuckte erschrocken zusammen. ,,Schon wieder?", fragte er dann.
,,Lass mich", antwortete Sherlock. ,,Ich liebe dich nicht. Ich hasse dich. Du bist das Böse. Das böse Genie."
,,Nein Sherlock", erwiderte Moriarty mit Tränen in den Augen, ,,Du willst nur, dass du wütend auf mich sein kannst, dass ich wütend auf dich sein kann. Aber ich will dich nicht hassen. Ich liebe dich."
,,Ich habe TB."
,,Was?!", riefen Moriarty, der Doctor und Rose gleichzeitig.
,,Ich war vorhin in Krankenhaus. Ich wurde positiv diagnostiziert", erklärte Sherlock.

Er sah Moriarty nicht mehr an. Er ging in die Tardis und schloss die Tür hinter sich. Es tat ihnen beiden weh, Sherlock und Moriarty, doch das war dem Detektiv egal. Er wollte hier weg. ,,Kommen Sie, Doctor. Rose?", rief er durch die geschlossene Tür.
Die beiden angesprochenen schauten Moriarty noch einmal an und nickten ihm zu. Sie gingen in die Tardis, worauf sie dematerialisierte.

,,Sherlock, das war nicht nett von Ihnen", sprach Rose das aus, was alle dachten.
,,Ich habe mich entscheiden und er existiert sowieso bald nicht mehr", erwiderte Sherlock.
,,Ja, sie haben sich entschieden. Für ihn. Und jetzt haben Sie gemerkt, dass es nicht geht und den kürzesten Weg eingeschlagen."
,,Ja und?", erwiderte Sherlock, worauf Rose nur mit dem Augen rollte. Er sprach weiter: ,,Er wird sich nicht an mich erinnern, wenn wir zurück sind."
,,Sie haben ihm erzählt, dass sie Todkrank sind!", rief Rose empört.
,,Es ist wahr", erwiderte Sherlock.
,,Oh Gott, was sollen wir tun?", fragte Rose verzweifelt.
,,Als hätten wir nicht schon genug Probleme", sagte der vor Schreck erstarrte Doctor peinlich berührt.
,,Wir können nicht zurück?", verstand Sherlock sofort.
,,Der Zeitriss hat sich verschlossen."
,,Und was ist damit?", fragte Sherlock und zog das silberne Ei aus seiner Manteltasche. ,,Ich habe es aus dem Riss."
,,Was ist das?", fragte Rose.
,,Es setzt die Zeit zurück", sagte der Doctor, während er es genau betrachtete und mit seinem Schallschraubenzieher scannte. ,,Ich muss es jetzt erfinden und zum Zeitriss bringen, damit es Sherlock zu fassen bekommt."
,,Könnten Sie es nicht einfach nachbauen?", fragte Rose.
,,Nein, es würde ein noch größeres Paradoxon entstehen. Es ist genial! Wir haben den Zeitriss erzeugt, damit wir die Zeit zurücksetzen können", freute sich der Doctor.

Er brauchte ein paar Stunden, aber schließlich hatte er das fertige Gerät vor sich, öffnete einen Zeitspalt, durch den das neu gebaute Ei gerade so passte, und warf es hinein. Mehr Energie hatten sie nicht.
,,Sicher, dass das alles gut geht?", fragte Rose skeptisch.
,,Wenn nicht, müssen wir es immer und immer wieder machen - ich meine unsere Vergangenen Wir's - bis wir etwas in der Vergangenheit unserer Vergangenen Wir's anders machen."
,,Muss man das jetzt verstehen?"
,,Nein", lachte der Doctor.
,,Also ich weiß, worauf Sie hinauswollen", erwiderte Sherlock. ,,Das Paradoxon passiert immer und immer wieder, bis wir die die Zeit zurückgesetzt haben und verhindern, dass jemand erfährt, wer Jack the Ripper war." Er setzte sich schwindelnd hin und hustete erneut und diesmal war Blut dabei. ,,Lassen Sie es!", rief er, als Rose ihm helfen wollte.
,,Ich verstehe es immer noch nicht", sagte sie dann, ohne ihren Blick von dem Kranken zu nehmen.
,,Sie werden sich auch nicht mehr daran erinnern können. Setzen wir jetzt die Zeit zurück?", fragte Sherlock ungeduldig.
Der Doctor öffnete das silberne Ei und ein helles Licht erstahlte, das alles vereinnahmte. Auf einmal war alles weg.

WHOLOCK | 𝕵𝖆𝖈𝖐 𝖙𝖍𝖊 𝕽𝖎𝖕𝖕𝖊𝖗 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt