Neymar x Messi

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10.12.2018
Ich liege mit Leo im Bett, aber anders als sonst reden wir nicht miteinander, sondern starren beide die Decke, beziehungsweise, die Wand an. Ich wusste, dass er neben mir lag und seinen Blick starr an die Decke gerichtet hatte. Ich hatte ihm erzählt, dass ich wechseln würde. Daraufhin bekam ich nur einen enttäuschten Blick. Ich hatte ihm bereits vor einiger Zeit von dem Angebot erzählt, wir hatten das ganze Thema bis aufs kleinste Detail durch gekaut. Ich wusste, dass er keine Fernbeziehung wollte und eigentlich wollte auch ich keine, doch ich sah meine Zukunft nun mal nicht hier sondern dort. Ich hörte wie er aufstand und zur Tür ging. Da die Tür in meinem Sichtfeld lag, konnte ich ihn jetzt gut sehen. Er blickte mir stumm in die Augen ohne eine Miene zu verziehen und verließ dann das Zimmer.

Ich war lange genug mit ihm zusammen um zu wissen, dass er jetzt erstmal alleine sein wollte, aber ich wusste auch das er garantiert über unsere Zukunft nachdenken würde, sodass ich schlussendlich doch aufstand und zu ihm auf den Balkon trat. Ich schlag meine Arme um seine Hüfte und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Stumm starrten wir den Himmel an. Irgendwann beschloss ich, dass er jetzt genug in Selbstmitleid versunken war und sagte: "Leo?  Wir schaffen das. Wir telefonieren jeden Tag nach dem Aufstehen und wenn wir wieder zu Hause sind, wenn wir gerade nicht telefonieren, können wir immer noch schreiben und abends können wir Videoanruf machen, ja? Und ich kann immer zu dir kommen wenn ich Mal ein oder zwei Tage nichts zu tun habe und das kannst du auch machen, wenn du Mal Zeit hast und ich gerade nicht. Wir schaffen das. Ich weiß, dass es nicht leicht wird, aber ich glaub an uns. Wir können das schaffen, ja? Denk immer daran wie sehr ich dich liebe, ja?" Leo nickte leicht und drehte sich in meinen Armen um. "Ich liebe dich auch." Murmelte er kurz und küsste mich dann voller Liebe und Zärtlichkeit. Ich erwiderte den langsamen sanften Kuss. Wir lösten uns und ich hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn. "Ich bin mir sicher, mit der richtigen Einstellung schaffen wir das. Du kannst zwar nicht mehr in meinen Armen einschlafen, aber mit meiner Stimme wenn du willst. Morgens werde ich deinen Wecker spielen und dich immer dann anrufen, wenn du aufstehen musst. Glaub mir wir schaffen das. Unser Kontakt wird sich auf Grund der Entfernung nicht ändern. Ich bin immer da wenn du wen brauchst, der einfach nur da ist. Ich werde mich immer um dich kümmern und das aller wichtigste: Ich bin nur einen Anruf entfernt, ja? Denk immer daran. Egal wann oder wo du anrufst, ich werde immer ran gehen und zu dir kommen wenn du das willst, okay? Wir schaffen das, du musst nur dran glauben." Er nickte "Danke Ney, echt. Ich wüsste nicht wie ich diese Fernbeziehung ohne dich schaffen sollte." "Na hoffentlich gar nicht, denn ohne mich würde es ja gar keine geben." Unterbrach ich ihn. Er schmunzelte und haute mir leicht auf die Brust "Du weißt was ich meine." Ich lächelte und küsste ihn wieder auf die Stirn. "Also etwas Gutes hat diese Fernbeziehung ja." Ich zog eine Augenbraue hoch. "Achja?" Er nickte "Ja, du kannst mich nicht ständig auf die Stirn küssen und mir so vorhalten, dass ich kleiner bin als du, weil ich das bei dir nicht machen kann." Grinste er. Ich lachte ebenfalls und hob ihn dann kurzer Hand hoch. "Jetzt kannst du mich auch auf die Stirn küssen." Lachte ich. Lachend tat er was ich sagte und hauchte mir gleich mehrere Küsse auf die Stirn. Schmunzelnd ließ ich ihn wieder runter. "Wenn wir uns das nächste Mal sehen darfst du das wieder machen." Grinste ich. Er lachte und meinte, "na da komm ich doch direkt mit nach Frankreich." Ich lachte ebenfalls. Es gefiel mir das wir über das Thema scherzen konnten ohne das wir beide in eine schlechte Stimmung verfielen. Ich wusste aber auch, dass das wirklich nur ein Scherz war, denn er hatte mehrere Termine an dem Tag an dem ich fuhr. Ich kannte sein Terminkalender und wusste somit auch, dass es kein Termin war, den er hätte absagen können, weil er mich nach Frankreich bringen wollte. Ich schmunzelte und küsste ihn wieder auf die Stirn "Also das werde ich wirklich nicht vermissen." Stellte er zum wiederholten Male fest. Ich grinste nur und küsste ihn direkt nochmal auf die Stirn. Er drehte sich schmollend weg. Ich lachte leicht und zog ihn an mich. "Ne, da brauchst du jetzt gar nicht wieder so ankommen." Lachte er. Ich kuschelte mich nur noch näher an ihn und hauchte ihm leichte Küsse in den Nacken. "Hab ich dir schon mal gesagt das du verdammt unfair spielst?" Ich nickte und verteilte weiter küsse in seinem Nacken und platzierte ihm einen Knutschfleck am Hals "Stört dich aber nicht weiter." Stellte er jetzt fest. An seinen Hals grinsend nickte ich wieder. Stimmt, es war mir ziemlich egal, ob er meine Art ihn vom schmollen abzuhalten unfair fand oder nicht, denn ich fand sie super und ich wusste, dass er sie auch liebte. Entschuldigend küsste ich die gereizte Stelle an seinem Hals kurz und ließ meine Lippen kurz drüber fahren. Er seufzte auf. "Einen letzten Abend in absoluter Zweisamkeit mit ein paar Zärtlichkeiten? Für die nächste Zeit?" Ich nickte. Wir legten solche Abende immer Mal wieder ein. Wir lagen dann einfach nur zusammen im Bett und genossen die Nähe des andern, die kleinen Küsse, über den ganzen Körper verteilt, die ausgiebigen und langen Streicheleinheiten, die Massierversuche des anderen, die leisen Gespräche. Ich liebte diese Abende, denn bei denen ging es nur um uns, an diesen Abenden liebten wir uns einfach nur, ohne Sex. Wir unterhielten uns, betrachteten den anderen, küssten uns und so weiter, kuschelten oder lauschten einfach nur den Herzschlag des andern. Das war es was unsere Beziehung zu einem großen Teil ausmachte, der Ansicht waren wir beide.

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Wir taten es so wie Neymar gesagt hatte. Morgen rief er immer Leo an und spielte somit den Wecker für Leo. Sie redeten, bis einer der beiden das Haus verlassen mussten um zum Training, Freunden oder irgendwelchen anderen Terminen zu kommen. Nachmittags rief Leo immer Ney an sobald er zu Hause war, da Leo immer später als Neymar Zuhause war. Abends nach dem Essen, kurz vor dem schlafen gehen, sahen sie sich per Videoanruf, Sie redeten immer mit einander, bis einer irgendwann einschlief und der andere den Anruf beendete. An jedem freien Tag, egal wie spontan er war, kam derjenige, der besagten freien Tag hatte zu dem jeweils anderen, und so schafften sie es tatsächlich eine gut funktionierende Fernbeziehung zu führen.

Durch das Klingeln seines Handys wurde Leo wach und nuschelte ein unverständliches: "morgen". Neymar wusste ganz genau, dass Leo auf der anderen Seite in seinem Bett lag und müde seinen Kopf in sein Kopfkissen vergrub. "Na gut geschlafen?" Leo hörte das Grinsen in der Stimme seines Freundes und grinste ebenfalls. "Immer doch" kam es übertrieben gut gelaunt und trotzdem wahrheitsgemäß zurück. "Das ist schön." Jetzt hörte Ney wie Leo aufstand und mehr oder weniger motiviert zu seinem Schrank ging. Neymar wusste, dass er jetzt auf Lautsprecher war und sein Freund das Handy auf dem Nachttisch abgelegt hatte um sich Klamotten rauszusuchen und sich umzuziehen. Dabei erzählte Leo gerne müde vor sich hin, was ehr einem etwas unverständlichen Monolog ähnelte, was er heute so machen würde. Ney tat es ihm gleich und hörte seinem Freund zu wie er den Tag vorher sagte. Dabei suchte er schon Mal Musik raus, die er gleich über seine Musikbox für beide hörbar machen würde. Neymar wusste, dass Leo mit der Beendigung seines Tages auch mit anziehen fertig war und sich auf den Weg ins Bad machte. Das war der Moment, wo er die Musik anstellte und sich ebenfalls umzog. Er machte sich die Haare, während Leo im Bad war und hörte den Zahn putz Geräuschen von ihm zu. Jetzt gingen beide zum Frühstücken runter und Neymar machte die Musik etwas leiser, damit sie beide miteinander reden konnten. Danach wurde seine Musik wieder lauter und er ging Zähne putzen und so weiter während Leo sich die Haare machte. Danach hatten sie noch etwas Zeit um einfach nur so zu reden. Schließlich mussten sie beide los und legten auf, nachmittags telefonierten sie wieder und redeten über belangloses Zeug, wenn beiden grade kein Thema besonders wichtig war. Irgendwann wechselten sie zu Videoanruf und sahen sich so.
Trotzdem das sie so viel Zeit mit telefonieren verbrachten, kamen ihre Freunde nicht zu kurz. Beide hatten das Gefühl eine ganz normale Beziehung zu führen, nur das sie sich nicht regelmäßig in den Arm nehmen konnten.

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Das ist Mal eine andere Variante von Fernbeziehung, ob die wirklich so umsetzbar wäre ist eine andere Frage. Naja, wie dem auch sei. Ich hoffe der os hat euch gefallen, lasst mir gerne etwas Feedback da ansonst bis morgen.

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