Lewandowski x James

561 37 4
                                    

16.12.2018

Nervös neselte James an seinem Pulli rum. Das ging jetzt schon drei Tage so. Seufzend legte ich mein Handy weg und sah ihn auffordernd an. "Da du ja anscheinend nicht vor hast es mir selbstständig zu erzählen, frage ich dich jetzt. Was ist mit dir los, dass du seit Tagen so nervös bist?" Ertappt sah er mich an "Du hast es bemerkt?" "Das war so offensichtlich, dass ich mir mehr Gedanken gemacht hätte, wenn ich es nicht gemerkt hätte." Gab ich zurück. Das war wieder Mal so typisch. Er verhielt sich total offensichtlich und dachte niemand merkt es. Ich zog ihn etwas näher an mich, da er relativ weit weg auf der Couch saß. Sein Kopf bettete er auf meiner Brust, während er unruhig mit einer Hand über meinen Pulli fuhr. Ich drückte mit einer Hand seinen Kopf näher an mich und murmelte dann in seine Haare. "Was beschäftigt dich cariño?" Meinen wahrscheinlich sehr stark ausgeprägten Akzent ignorierten wir beide. Ich wusste das er es liebte wenn ich ein paar spanische Wörter, welche ich mir von ihm gemerkt hatte, benutzte. Anders als ich band er nämlich sehr viel Spanisch in seine Sätze ein, sodass ich nebenbei unweigerlich auch etwas lernte. Er drückte seinen Kopf wenn überhaupt möglich noch etwas näher an mich. "Nichts, alles gut." Ich drückte meine Lippen gegen seinen Kopf. "Und jetzt die Wahrheit." Kam es fordernd von mir. Er seufzte und setzte sich auf. Sein Blick wanderte runter auf seine Hände. Nervös spielte er mit ihnen. Ich ließ meine Hand über seinen Rücken streichen. "Na los, sag schon. So schlimm wie du gerade denkst wird es nicht sein." Sein Blick lag immer noch auf seinen Händen, allerdings sah ich jetzt das er einmal schluckte und anscheinend seinen Mut zusammen sammelte. "Naja.. Also.. ich... Ich dachte.." stotterte er sich einen zusammem. Ich seufzte, so würde das nichts werden. "Hey, James. Ich werde dir schon nicht den Kopf abreißen." Er sah mich an und nickte dann etwas überzeugter als eben. Er schloss nochmal kurz seine Augen, ehe er sie wieder öffnete und zu erzählen begann. "Ich dachte nur, dass wir dem Team doch von unserer Beziehung erzählen könnten oder? Ich meine ich hab nicht unbedingt den Eindruck, dass irgendwer besonders Homophob ist und sie sind doch unsere Freunde. Ich finde wir sollten es ihnen sagen, sie erzählen uns von ihren Beziehungen doch auch. Mache zwar etwas zu viel wenn du mich fragst. Ich meine ich muss nicht jeden ihrer One-Night-Stands beim Namen kennen und anhand der Beschreibung des Aussehens auf der Straße erkennen können. Der Punkt ist aber, dass sie uns selbst von den unbedeutenden Sachen in ihrem Leben erzählen. Ich finde das unsere Beziehung schon lange nicht mehr unbedeutend ist und würde ihnen deswegen gerne von ihr erzählen. Ich meine es hätte doch auch Vorteile. Wir könnten uns auch beim Training, in der Kabine, im Bus, im Flugzeug, im Hotel, nach Spielen und bei Mannschaftsabenden wie ein Pärchen verhalten. Wir müssten nicht immer so tun als wären wir bloß Freunde, denn das sind wir jawohl schon lange nicht mehr. Deswegen wollte ich dich fragen ob wir es ihnen erzählen wollen." Beendete er seine Rede. Ich lächelte ihn an "Und deswegen warst du so unsicher und nervös? Ist doch kein Ding. Wir können es ihn gerne erzählen. Mich stört es nicht, aber bevor wir damit an die Öffentlichkeit gehen solltest du mir dann doch noch Mal Bescheid sagen." Den letzten Teil sagte ich scherzhaft. Ich wusste das er immer mit mir reden würde, bevor er irgendwas tat, was mich oder unsere Beziehung betreffen könnte. Erleichtert sah er mich an "Es ist schön das du so reagierst, ich dachte du rastest total aus und willst das auf gar keinen Fall." "Warum sollte ich so reagieren? Ich finde es schön, dass du dich traust jemandem von uns zu erzählen." Er sah auf den Boden. Es war ihm peinlich das er meine Reaktion so falsch eingeschätzt hatte "Naja, ich dachte nur, weil du noch nie was in die Richtung gesagt hast.." ich lächelte und zog ihn an mich "Och Baby, ich hab doch nur nichts gesagt, weil ich weiß wie wichtig dir deine Privatsphäre ist und ich wusste das du es nicht unbedingt jedem erzählen willst. Deswegen habe ich nichts gesagt, damit du dich zu nichts gezwungen oder gedrängt fühlst." Erklärte ich ihm. Er drückte seinen Kopf an meine Schulter "Das ist so peinlich." Kam es gedämpft aus dieser. Ich lächelte, er war einfach zu süß. "Hör auf dich zu verstecken und küss mich endlich." sagte ich zu im und legte sanft meine Lippen auf seine. Vorsichtig, sanft, liebevoll und zärtlich fuhren seine Lippen meine entlang. Ich erwiderte den Kuss genauso zärtlich und sanft, wie er ihn gestartet hatte. "Ich liebe dich so sehr." Hauchte ich gegen seine Lippen, als er den Kuss wieder beendete. Er lächelte und küsste meine Nasenspitze. "Ich dich auch." Gab er zurück ehe er auf stand. "Wo willst du hin?" Fragte ich verwirrt. "Hast du schonmal auf die Uhr geguckt? Es ist 01:39 Uhr, wir sollten vielleicht Mal schlafen gehen und da jetzt ja fest steht das wir uns morgen outen kann ich jetzt auch wieder richtig schlafen." Erklärte er mir sein Vorhaben. Dann drehte er sich um und lief die Treppe hoch. Nachdem ich den Fernseher, der im Hintergrund lief, ausgeschaltet, alle Fenster geschlossen und alle Lampen und Kerzen aus waren folgte ich ihm ins Schlafzimmer. Er lag schon fertig ausgezogen unter seiner Decke und spielte noch etwas an seinem Handy. Ich zog mich ebenfalls aus und ging dann ins Bad zum Zähne putzen. Sobald ich damit fertig war legte ich mich zu meinem Freund unter die große, weiße Bettdecke. Sofort legte dieser sein Handy weh und kuschelte sich an mich. Dabei verließ er seine Decke und kroch unter meine. Ich wusste jetzt schon das ich meine Decke heute Nacht wieder teilen müsste, aber solange es dabei um meinen Freund ging und dieser mit mir kuschelte, war das okay. "Buenos noches mi amor." Flüsterte ich in die Dunkelheit und küsste seine Stirn. Ich wusste das er lächelte. Ich schloss meine Augen und schlief verhältnismäßig schnell ein. Am nächsten Morgen wurde ich durch meinen Freund geweckt. Dieser war nun nicht mehr nervös, sondern aufgeregt. Wenn ihr mich fragt war das aber nicht viel besser. Da er gerade im Raum auf und ab lief, breitete ich meine Arme aus "Komm her." Sagte ich dazu bloß. Kaum hatten diese Wörter meine Lippen verlassen hatte ich auch schon ein aufgeregtes Bündel im Arm liegen, welches ich meinen Freund nannte. "Entspann dich. Sie werden uns schon nicht hassen." Beruhigte ich ihn etwas. Ich wusste das er aufgeregt war, weil er nicht wusste wie die anderen auf unsere Beziehung reagieren würden, allerdings war diese Sorge meiner Meinung nach komplett unbegründet. Zusammen standen wir auf und machten uns fertig. Die ganze Zeit konnte James einfach nicht still sitzen, irgendwann war ich froh das wir endlich los konnten und wir es somit gleich hinter uns hatten. Danach würde mein Freund hoffentlich ruhiger werden. Während der Fahrt wurde es immer schlimmer, sodass ich fast vor dem Verzweifeln stand, als wir endlich an kamen. Er wollte nicht aus steigen, sodass ich ihn irgendwann einfach hoch hub. "Ich dachte du wolltest das?" Fragte ich nach. "Ja, aber.. ROBERT! Ich kann das nicht." Ich schüttelte über ihn den Kopf. "Dann mach ich es." Sagte ich bloß ehe ich auf direktem Weg in die Kabine marschierte. "Leute? James und ich sind zusammen." Sagte ich kurz und schmerzfrei. Ich drehte mich um. Dort stand James in der Tür und starrte mich mit offenem Mund an. Ich grinste "Was denn? Du hättest doch eh gekniffen." "Ja, aber.. so?! Das hättest du doch schon noch irgendwie anders machen können oder?" Ich sah ihn unschuldig an. "Jetzt ist es ja passiert."  Gab ich Schulterzuckend zurück. "Ähm Leute? Meint ihr das ernst?" Kam es fragend von Mats. Ich drehte mich zu ihm um. "Ja meinen wir, auch wenn er noch nicht so aus sieht." Dabei zeigte ich hinter mich. "Ähm, na dann herzlichen Glückwunsch?" Kam es wieder und noch etwas überrumpelt von Mats. Vielleicht hätte ich sie wirklich etwas vor wahnen können. "Viel Glück Leute." Kam es jetzt nach und nach auch von den andern. Lächelnd sah ich zu James. "Siehst du, ist doch alles gut." "Jaja." kam es Augenverdrehend zurück. "Ach komm schon Baby, ich liebe dich doch." Jetzt Stahl sich ein leichtes lächeln auf seine Lippen "Du spielst verdammt unfair, weißt du das?" Ich grinste "Ich weiß." Kopf schüttelnd kam er auf mich zu und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. Danach drehte er sich um "Das war euer Kuss. Noch einen bekommt ihr nicht." Ich lächelte. Er war nicht mehr aufgeregt und sein aufgedrehter Charakter mit den frechen Zügen war zurück. Ich zog ihn zu mir. "Ich glaube eher das sie noch ziemlich viele Küsse von uns sehen werden, so viele bis sie keine mehr sehen wollen und noch mehr." Korrigierte ich ihn und küsste ihn direkt nochmal. Dieses Mal dauerte der Kuss länger und war intensiver. Als wir uns wieder lösten sah er mich vorwurfsvoll an "Also wirklich, es sind Kinder anwesend." Ich lachte. Unsere Kücken gaben ein entrüstetes "Pff." Oder "Wir sind doch keine Kinder mehr." Oder "Als ob wir sowas noch nie gesehen hätten." von sich. Lachend schüttelte ich den Kopf. "Der Fakt das ihr euch bei 'Kinder' angesprochen fühlt, sagt jawohl mehr als genug oder?" Jetzt lachten alle andern. "Na gut, Leute. Ich will euch ja nicht stören, aber so langsam sollten wir mal los." Kam es schließlich von unserem Kapitän, welcher Mal wieder voll in seinem Element war.

... 

Ja ich weiß, dass Pair ist sehr fragwürdig... ich hoffe einfach mal, dass es euch trotzdem irgendwie gefallen hat.

Adventskalender 2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt