Draxler x Durm

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20.12.2018

Lachend steig ich aus dem Bus aus, wir  hatten gerade ein super Spiel abgeliefert und ziemlich hoch gewonnen. Mein Freund konnte leider nur von zu Hause aus zugucken, wenn er es überhaupt gesehen hatte, denn momentan war er krank und schlief ziemlich viel. Deswegen konnte es auch durchaus sein, dass er es verschlafen hatte. Ich würde das nicht besonders schlimm finden, denn ich wusste, dass es ihm echt nicht wirklich gut ging und dann sollte er lieber schlafen als mein Spiel zu schauen. "Hey Jule, meintest du nicht Erik sei krank?" Verwirrt sah ich meinen Kollegen an. "Ja, ist er auch. Warum?" Er zuckte mit den Schultern "Naja, wenn er krank ist, sollte er doch im Bett sein oder zumindest zu Hause bei dir. Jedenfalls sollte er nicht da hinten stehen oder?" Entsetzt sah ich ihn an. Langsam drehte ich mich um. Tatsächlich da stand Erik. In eine dicke Jacke gehüllt, mit Schal und Mütze an meinem Auto gelehnt. Ich ging zu ihm und nahm ihn in den Arm. Eigentlich hatte ich gerade ziemlich das Verlagen ihm eine Standpauke zu halten, allerdings war er nunmal krank, und so mit entschieden sentimentaler als sonst, sodass er es sich ohne Zweifel viel zu sehr zu Herzen nehmen würde, außerdem wusste ich das er es nett meinte und trotzdem gehörte er nicht hier her. Mittlerweile hatte sich das kranke Bündel in meinen Armen zusammen gekuschelt und die Augen geschlossen. Ich fuhr ihm mit einer Hand durch die nicht gemachten Haare und fragte ihn dann "Wie geht es dir?"also Antwort begann er zu husten. Innerlich seufzte ich, warum war er her gekommen, wenn er hier doch so offensichtlich nichts zu suchen hatte. Ich begann ihm auf den Rücken zu klopfen, einfach weil ich nicht neben meinem, sich die Seele aus dem Leib hustenden, Freund stehen wollte und nichts machen. Schließlich hatte er sich wieder beruhigt und kuschelte sich zurück in meine Arme. Ich hielt ihn fest und strich ihm immer wieder über den Kopf "Du weißt das du nicht hier sein solltest oder? Du bist krank und gehörst ins Bett." "Ich weiß, aber ich wollte dich abholen kommen." Gab er niedergeschlagen zurück. "Hey, ich freue mich das du hier bist, aber ich will nicht das es dir noch schlechter geht. Wir fahren jetzt zurück nach Hause und dann schauen wir zusammen Netflix okay?" Begeistert nickte er und stieg direkt ein. Ich fuhr uns beide nach Hause, wobei er sich noch das ein oder andere Mal hustend nach vorne lehnte. Ich legte jedesmal meine Hand auf seinen Oberschenkel und malte beruhigend Kreise auf seinem Bein. Schließlich kamen wir an und gingen auf direktem Weg ins Wohnzimmer. Dorf setzten wir uns auf die Couch, also ich setzte mich auf die Couch und er setzte sich auf meinen Schoß, wo er sich erstaunlich klein machte, sodass er wirklich komplett auf meinen Schoss passte. Warum machte er sich nachts im Bett immer so extrem breit, wenn er sich auch so klein zusammen rollen konnte, wie jetzt gerade? Schmunzelnd über diesen Gedanken küsste ich seine Haare, welche auf meiner Brust lagen. Ich strich ihm über seine Seiten und fragte ihn dann, "Was willst du denn gucken?" "Prison break." Kam es prompt zurück. Ich lachte leicht, dass hätte ich mir auch denken können. Ich suchte also Prison break raus und machte die dritte Folge der vierten Staffel an, da wir dort das letzte Mal stehen geblieben waren. Wir hatten uns darauf geeinigt die Serie nur zusammen zugucken, jedoch wusste ich, dass Erik immer heimlich vor guckte, weil er einfach zu ungeduldig war. Ich fand diesen Fakt verdammt süß und spätestens als ich fest stellte, dass er auf meinem Schoss zusammen gerollt eingeschlafen war und jetzt mit leicht offenem Mund vor sich hin murmelte, war es um mich geschehen und ich konnte nicht anders, als ein Bild zu machen. Er war einfach unglaublich süß und der Fakt das ihn seine Abholaktion so müde gemacht hatte, war nur noch süßer. Ich schaltete den Fernseher wieder aus und legte mich dann vorsichtig, damit mein Freund nicht wieder aufwachte ebenfalls gemütlich hin. Erik blieb dabei in seiner zusammen gerollten Position auf mir liegen. Ich strich Gedankenverloren über seinen Rücken und hörte seinem zusammenhangslosem Gemurmel zu. Irgendwann fielen mir auch die Augen zu, sodass ich ins Land der Träume abdriftete. Ich wurde davon geweckt, dass sich jemand unruhig auf mir hin und her wälzte. Ich schaute zu Erik auf meinem Bauch und strich ihm immer wieder über den Kopf und den Rücken, dabei murmelte ich leise zu ihm, dass alles in Ordnung wäre und er ruhig weiter schlafen konnte. Er beruhigte sich unter meinen Berührungen wieder, seufzte zufrieden auf und kuschelte sich mit einem leichten lächeln auf den Lippen an meine Brust. Ich stand vorsichtig auf, um an mein Handy zukommen, welches auf dem Couchtisch lag. Sobald ich es hatte legte ich mich wieder mit Erik hin und fing an Instagram zu durch suchen, ohne irgendwas bestimmtes zu suchen. Kurze Zeit später wachte Erik wieder auf und schaute mich ziemlich verdutzt an "Du bist noch hier?" Kam es verwirrt von ihm. "Ja klar, wo soll ich denn sonst sein?" Er zuckte mit den Schultern "Ich dachte nur, dass du vielleicht mit deinen Freunden noch etwas feiern willst, ich meine immerhin habt ihr gerade ein super Spiel gewonnen." Jetzt sah ihn an "Erik du bist mein Freund und gehst deswegen über alles und wenn du krank bist und mich brauchst, dann habe ich hier zu sein und mich um dich zu kümmern. Da ist es völlig egal welches Spiel wir gerade gewonnen haben. Mal ganz abgesehen davon würden mir mindestens vier Leute aus meiner Mannschaft einfallen, die mich sofort wieder zu dir schicken würden, würde ich da jetzt auftauchen." "Du musst aber wirklich nicht wegen mir hier bleiben." "Doch muss ich. Wie gesagt du bist krank und ich bin dein Freund, also kümmere ich mich um dich. Und jetzt hör auf so einen Schwachsinn zu erzählen." Sagte ich und küsste ihn auf die Stirn. Er nickte und kuschelte sich zurück an mich. Ich lächelte. Ich liebte es einfach wenn er sich so unschuldig und klein verhielt. Er war dann immer wie eine kleine Babykatze, die Nähe suchte. Das war einfach zu niedlich. Ich fuhr mit meinem Finger seine Gesichtskonturen nach und betrachtete ihn. Seine Haare lagen verstrubelt und komplett Kreuz und quer auf seinem Kopf, seine Wangen zierte ein leichtes rot und seine Lippen waren zu einem seichten, kaum erkennbaren lächeln verzerrt. Ich liebte diesen Mann einfach, dass konnte ich schon lange nicht mehr leugnen. Anfangs hatte ich es zwar nicht eingesehen, aber nach dem man mir auf die Sprünge geholfen hatte, hatte ich es zumindest schon mal eingesehen, aber nur weil ich es eingesehen und zugegeben hatte, dass ich ihn liebte, hieß das noch lange nicht, dass ich es ihm sagen würde. Dieser Schritt dauerte noch mal ein halbes Jahr und meine Freunde waren glaube ich damals ziemlich am Verzweifeln mit mir. Irgendwann hatte er es dann erfahren, aber auch eher unfreiwillig. Dieses ganze Liebesding lastete so schwer auf mir, dass ich irgendwann nicht mehr konnte und beim Training zusammen brach. Mein engeren Freunde konnten sich selbst denken woran es lag und sorgten so dafür, dass Erik sich um mich kümmern sollte. So kam es das ich es ihm dann irgendwann gestand und er mir dann zum Glück ebenfalls sagte, dass er mich liebte. Das war die Geschichte wie wir zusammen kamen. Seit dem sind wir glücklich zusammen, mit erstaunlich wenigen Streits. Das lag wiederum glaube ich einfach daran, dass wir ein anderer verdammt gut kannten und ich für meinen Teil schon an seiner Gangart hören konnte, in welcher Stimmung er war und wie ich mit ihm um zugehen hatte, oder ob ich ihn lieber alleine ließ. Ich hatte das Gefühl das es ihm ähnlich ging, denn immer wenn ich mit niemandem sprechen wollte, ließ er mich seine in dem Haus und kam irgendwann abends oder am nächsten Morgen wieder. Dadurch, dass wir uns kaum ansprachen, wenn es so oder so auf Streit hinaus laufen würde, stritten wir tatsächlich verdammt selten.

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Ich kam gerade raus auf den Parkplatz, auf dem auch noch der Rest der Mannschaft stand und sich unterhielt. Das war irgendwie immer so, anstatt in der Kabine zu reden, machten wir uns immer sehr stumm fertig und erst draußen auf dem Parkplatz fingen die Gespräche an. Ich hatte wirklich keine Ahnung warum wir das so machten, aber seit ich hier war ging das so, deswegen hatte ich mich dieser Verhaltensweise angeschlossen und mittlerweile war es für mich das normalste der Welt. Ich gesellte mich zu einer Gruppe, oder wollte es. Jedoch hielt mich ein, mir von der Seite in die Arme springendes, Bündel davon ab. Reflexartig hielt ich es fest und konnte das Paket in meinen Armen als mein Freund Indentizieren. Lächelnd betrachtet ich ihn. Ich wusste zwar nicht was er hier machte, aber beklagen würde ich mich auch nicht. Er löste sich wieder von mir und sprang vor mir auf und ab. "Was ist denn mit dir los?" Lachte ich fragend. So hibbelig erlebte ich ihn selten. "Ich bin wieder gesund." Antwortete er strahlend und immer noch hüpfend. Ich lächelte. "Das freut mich Schatz. Dann darf ich dich ja jetzt wieder küssen?" Endlich blieb er stehen und nickte heftig mit dem Kopf, dabei machte er extra große Augen. Ich lachte leicht und zog ihn dann sanft zu mir "Es ist schön, dass es dir wieder gut geht. Ich freu mich echt. Ich liebe dich." Ein breites Lächeln zierte seine Lippen, als er sie wieder auf meine legte. Ich erwiderte den leichten Druck, welcher von ihm aus ging. Es war ein sanfter, liebevoller, langsamer und glücklicher Kuss. Wir lösten  uns wieder, unsere Nasenspitzen berührten sich noch, als er leise flüsterte "Ich liebe dich auch, so sehr." Ich lächelte und küsste ihn gleich nochmal.  Ich hatte mit abstand den besten Freund den man sich vorstellen konnte. Wir lösten uns wieder und er Lehn seinen Kopf seitlich an meine Schulter, sodass wir beide zu den anderen gucken konnten. Ich stellte fest das die uns alle lächelnd beobachtet hatten. Mein Handy vibrierte, ich holte es raus und sah, dass Kylian das ein oder andere Foto von uns gemacht hatte, wo wir uns küssten oder wo unsere Nasenspitzen sich berührt hatten. Ich sah zu ihm und lächelte ihn zu, er lächelte zurück. Ich zeigte die Erik die Bilder. "Von wem sind die?" Kam es von ihm "Kylian hat sie gemacht." Er drehte seinen Kopf zu diesem und kramte seine Fränkisch Kenntnisse raus "merci." Kam es von ihm. Alle begannen zu grinsen. Sein Akzent war so süß und stark, dass sogar ich ihn hören konnte. Ich fand es trotzdem süß. Erik schien zu merken das irgendwas mit seinem Merci nicht stimmte, denn er wurde rot und vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge. "War das falsch?" Kam es aus diese. Ich grinste und schlang meine Arme um ihn. "Nein, dein Akzent war nur sehr stark und süß, wie ich finde." Er vergrub seinen Kopf noch tiefer in meiner Halsbeuge und murmelte "du sollst diese Art von Komplimenten doch lassen." Kam es vorwurfsvoll zurück. Ich lachte leicht und küsste dann seinen Nacken. "Du bist unglaublich süß wenn dir etwas peinlich ist. Übrigens Kylian macht schön wieder Bilder von uns, wenn du dich gleich nochmal bedanken willst, nach es doch auf Deutsch, dass versteht er mittlerweile auch schon. So oft wie ich ausversehen deutsch mit ihm rede, kann er Wörter wie danke mittlerweile verstehen. Du kannst natürlich aber auch nochmal deinen süßen Akzent aus packen." Gab ich lachend von mir. Er schlug mir auf die Brust "Sei leise, du bist scheiße." Ich grinste und küsste ihn auf die Stirn. "Ich weiß das du mich liebst."

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