Adventskalender 2018

Arp x Havertz

19.12.18
Genervt schlug ich gegen das Lenkrad. "Ach komm schon, Fahrt doch einfach!" Schrie ich. Mir war bewusst das die anderen Autofahrer nicht für die ganzen Staus konnten, allerdings war ich gerade verdammt wütend auf diesen beschissen Verkehr. Warum war man auf den deutschen Autobahnen eigentlich nie pünktlich? Ursprünglich hätte ich vier Stunden für die Fahrt brauchen sollen, allerdings hatte sich das ganze so weit in die Länge gezogen, dass ich die vier Stunden bereits gefahren bin und mein Navi immer noch vier Stunden anzeigte. Das hieß das noch insgesamt mindestens acht Stunden unterwegs war. Der Stau in dem ich seit zwei Stunden steckte und mich seit dem keine drei Meter bewegt hatte fing an sich zu bewegen, sodass es nur noch ein Stop and Go war. Trotzdem zögerte sich meine Ankunftszeit immer weiter nach hinten raus. Frustriert unterdrückte ich einen Schrei. Was sollte das hier bitte? Konnte man nicht einfach Mal durch fahren? Ohne dieses dauernde anhalten? Einmal war es ein Stau, ein anderes Mal war es ein Unfall, wieder ein anders Mal war es eine Vollsperrung. Was zum Teufel sollte das?

Wegen diesem bescheuerten Verkehrschaos würde ich das Spiel meines Freundes verpassen. Nächstes Mal würde ich diese eigentlich kurze Strecke fliegen. Ich ließ meinen Blick auf die Uhr an meinem Navi wandern. Es war 13:50 Uhr. Eigentlich sollte ich seit zwanzig Minuten da sein. Als vorraussichtliche Ankunftszeit würde mir 16:59 Uhr angezeigt. "Argh." Machte ich meiner Wir etwas Luft. Anpfiff war um 15:30 Uhr. Wie zur Hölle sollte ich das schaffen? Wahrscheinlich war ich nicht Mal zum Abpfiff da. Dabei wollte ich doch das Spiel von ihm verfolgen. Das Spiel war ihm wichtig, dass wusste ich. Ich hatte mir extra ein paar Tage frei geschaufelt, damit ich bei dem Spiel sein konnte, und jetzt sowas. Das war doch alles scheiße. Mein Blick wanderte wieder zu der vorraussichtlich Ankunftszeit 16:55 Uhr, das war das erste Mal seit ich los gefahren bin, dass die Zeit kürzer geworden war. Vielleicht schaffe ich es ja noch kurz vor Ende anzukommen, sodass ich in der Kabine sitzen konnte wenn er in diese kam. Ich wagte es nicht mir ernsthaft Hoffnungen zu machen es noch irgendwie zu schaffen.

Seufzend wählte ich über die Freisprechanlage die Nummer von Fiete. Er wusste das ich kommen wollte. "Schatz?" "Ja." Antwortete ich ihm. "Wo bist du?" Ich schloss kurz die Augen, da sich die Stop and Go Situation vor mir zurück in kompletten Stillstand verwandelt hatte. Ich atmete einmal tief durch. "Ich sitze im Auto." "Wolltest du nicht schon da sein?" "Ja wollte ich und dann kamen die Autobahnen." "Ist dir irgendwas passiert, hattest du einen Unfall?" Ich lächelte, er macht sich direkt Sorgen das mir was passiert war. Bei dem Verkehr war das aber fast unmöglich. "Nein, alles gut. Mir geht es gut. Aber die Autobahnen sind komplett dicht, hier ist ein Stau nach dem anderen, eine Vollsperrung nach der anderen und ein Unfall nach dem anderen." Ich hörte ihn seufzen. Er war enttäuscht. "Es tut mir unglaublich leid Liebling, ich wäre so unglaublich gerne da, aber ich komme einfach nicht weg von hier." "Nein, schon gut. Du kannst ja nichts dafür. Es wäre halt nur schön gewesen. Wann sagt dein Navi denn das du hier bist?" Ich warf meinen Blick wieder auf die Anzeige.

Seufzend stellte ich fest das die Zeit wieder gestiegen ist. "17:12 Uhr" antwortete ich ihm wiederwillig. "Dann wirst du es wohl nicht schaffen oder?" Ich seufzte wieder "Nein, wohl nicht." "Na gut. Ändern können wir es eh nicht." Ich nickte auch wenn er es nicht sehen konnte "Ja, eigentlich müsste ich auch noch eine Pause machen, also würde sich das noch weiter nach hinten hinten verschieben." Beichtete ich ihm. "Wann war deine letzte Pause?" Fragte er misstrauisch. Ich schloss meine Augen er kannte mich einfach zu gut. "Du kennst die Antwort doch schon." Gab ich leise zurück. Er seufzte "Kai, du kannst nicht solange durch fahren." Erklärte er mir. "Ich weiß, aber ich wollte es noch rechtzeitig schaffen.." versuchte ich mich zu rechtfertigen. Er seufzte "Ich hätte es lieber, wenn du erst um 23:00 Uhr kommst, als wenn du durchfährst und am Ende noch einen Unfall wegen Unkonzentriertheit baust. Fahr bitte auf den nächsten Rastplatz und mach eine Pause in Ordnung?" Ich seufzte "Na gut, du hast ja Recht." "Hab ich immer." Ich wusste das er grinste "Darüber lässt sich streiten." Gab ich frech zurück. Er lachte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das wir langsam auflegen mussten damit er rechtzeitig zur letzten Besprechung vor dem Spiel kam. "Ok, du gehst jetzt zu der Besprechung und ich suche mir einen Rastplatz ja? Ich versuche Mal noch heute anzukommen, aber ich kann nichts versprechen." "Schon gut, mach dir Musik an und reg dich nicht zu sehr auf ja?" "Mach ich, ich liebe dich." "Ich dich auch." Verabschiedeten wir uns. Ich fuhr auf den nächsten Rastplatz und suchte mir einen ruhigen Platz, an welchem ich etwas aß und baute mit meinem Handy eine Konstruktion, mit welcher ich das Spiel zumindest anhören könnte. Dann fuhr ich wieder los. Laut meinem Navi würde ich um 18:30 ankommen.

Ich war tatsächlich um 18:46 Uhr angekommen Fietes Spiel war da Natürlich schon vorbei, allerdings kam ich zu ihm ins Hotel. Kaum hatte ich an der Tür geklopft würde diese auch schon aufgerissen und Fiete sprang mir in die Arme. Ich lächelte, direkt war die beschissene Autofahrt vergessen. In seinen Armen war ich einfach immer zu Hause und ich war bereit jede Strecke hinter mich zu bringen um zu ihm nach Hause zu kommen, in seine Arme. "Schön das du es her geschafft hast." Murmelte er während er mich weiter umarmte. Ich lächelte "Das war es definitiv Wert." Erwiderte ich lächelnd.

Pierre kam hinter Fiete zum Vorschein. "Schön das du hier bist, Fiete ist unausgeglichen und dadurch komplett unausstehlich wenn du nicht bei ihm bist. Glaub mir das willst du nicht erleben." Ich grinste und sah meinen Freund mit hoch gezogenen Augenbrauen an "Du weißt schon das es nicht besonders klug ist seine Freude zu vergraulen?" "Tu ich doch gar nicht." Kam er anklagend von ihm. Pierre lachte und legte Fiete eine Hand auf die Schulter "Wir mögen dich trotzdem auch wenn du anstrengend sein kannst." Ich lachte als ich Fietes bedröppeltes Gesicht sah "So schlimm bin ich doch gar nicht." Kam es beleidigt von ihm. Ich grinste und zog ihn in meine Arme "Och Baby, sei doch nicht direkt beleidigt." Grinste ich. Pierre schlug meinem Freund auf die Schulter und sagte lachend "Ich lass euch dann mal alleine, soll ich den Trainer sagen das du morgen mit frühstückst?" Die Frage ging logischer Weise an mich. Ich blickte zu Fiete, welcher sich bereits zufrieden an mich gekuschelt hatte und die Augen geschlossen hielt. "Ja, dass wäre lieb." Antwortete ich ihm, während meine Hand durch Fietes Haare strich. Pierre blickte lächelnd zu Fiete und ging dann. Dieses Lächeln war irgendwie merkwürdig, es war als würde ein großer Bruder seinen kleinen Bruder anlächeln. Seit wann wären die beiden denn so gut miteinander? Ich beschloss später darauf zurück zu kommen.

"Wollen wir uns Bett?" Flüsterte ich Fiete zu, welcher so aus sah, als würde er gleich an meiner Brust einschlafen. Er nickte "Trag mich." Kam es immer noch mit geschlossenen Augen von ihm. Ich lächelte, wie ich diesen Jungen doch liebte. Ich hob ihn wie verlangt hoch und trug ihn zum Bett. Ich legte ihn vorsichtig hin, dabei musste ich seine Hände von mir lösen, damit ich mir die unbequemen Klamotten aus ziehen konnte. Murrend öffnete er seine Augen wieder und beobachtete mich dabei, wie ich die Jeans und die Jacke, sowie die Schuhe aus zog. Als das erledigt war, wollte ich mich gerade zu ihm legen, als er protestierend von sich gab "den Pulli auch." Ich sah ihn mit hoch gezogener Augenbraue an, "dann zieh du aber auch deine Hose aus." Sagte ich und deutete auf seine Jogginghose. "Mach du doch." Gab er provokant zurück. Ich grinste dreckig "Das hättest du wohl gerne." Er nickte "Ja." Mein dreckiges Grinsen änderte sich jetzt zu einem fiesen "daraus wird aber nichts." "Wie jetzt?" Ich zuckte mit den Schultern und zog mir den Pulli aus. "Die Hose musst du dir wohl selber ausziehen." Mit der Antwort legte ich mich zu ihm ins Bett. "Du bist doof." Kam es von ihm, ehe er sich auf setzte und sich die Hose aus zog. Ich lächelte "Du liebst mich trotzdem." Stellte ich fest. "Ja, leider." Gab er zurück, ehe er sich an mich kuschelte "Aber zum kuscheln bin ich gut genug?" Fragte ich weiter. Er seufzte "Jetzt sei leise und kuschel mit mir." Ich lächelte und drückte ihm einen Kuss auf die Wange "Schon gut." Gab ich zurück und fing an seinen Rücken zu streicheln und über verspannte Stellen extra lange zu fahren.

Er hatte die Augen wieder geschlossen und machte es sich auf meiner Brust bequem. Ich lächelte und ließ von seinem Rücken ab, nur um seine Kopfhaut zu massieren. Ich wusste wie sehr er es liebte wenn ich das tat. Ich lächelte bei dem Gedanken daran und wusste das er bald eingeschlafen sein würde, obwohl es noch sehr früh war. Deswegen hatte ich mir ja auch mehrere Tage frei genommen. Müsste ich morgen schon wieder weg, wäre es schade das er jetzt schlief, aber so war es für uns beide in Ordnung. So konnten wir die nächsten Tage komplett zusammen verbringen. Mir war bewusst, dass ich sobald ich weg war von ihm vermisst wurde, ich vermisste ihn ja auch. Allerdings konnte ich wesentlich besser damit umgehen als er. Ich wusste von seinem Freunden, dass er immer total nervig und anstrengend war. Sie meinten das er immer zickig wurde und wegen jeder Kleinigkeit pissig war, aber sie schienen zu wissen woran das lag. Ich hatte auch schon des öfteren einen Anruf von ihnen erhalten indem sie mir mit teilten das ich Fiete wieder etwas beruhigen sollte, damit er sich wieder ein kriegte. Auch wenn er sehr anhänglich war, und wenn ich nicht da war anscheinend sehr nervig, liebte ich ihn. Er war in gewisser Weise unverbesserlich. Obwohl viele wahrheitsgemäß sagen würden, dass es durch aus Sachen an ihm gab, an denen er noch arbeiten könnte. Jedoch liebte ich auch diese Seite an ihm. Ich erlebte sie zwar nie wirklich, jedoch wurde mir genug davon erzählt und ich war mir sicher das ich sie liebte.

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