Goretzka x Meyer

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02.12.2018

Ich war kurz vor der Kabine, als ich die Stimme meines Freundes rum schreien hörte."Du bist so schlecht! Ich weiß ehrlich nicht was du hier zu suchen hast. Ich hab keine Ahnung warum die dich hier spielen lassen, wo du doch offensichtlich zu schlecht bist. Du könntest eigentlich direkt wieder gehen, es würde keinen Unterschied machen. Obwohl, doch. Wir wären besser! Wir hätten niemand den man immer mitschleppen muss, wir hätten weniger Ballast." Schrie mein Freund. Ich beschleunigte meine Schritte und riss die Tür auf. Was ich dort sah ließ mich erschrecken.

Dort stand Leon, gegenüber von Johannes, und drückte ihm immer wieder den Zeigefinger in die Brust. Er hatte sich bedrohlich aufgebaut und schüchterte Johannes ganz offensichtlich ziemlich ein. Er stand mit hochgezogenen Schultern und eingezogenen Kopf vor ihm und blickte ihn ängstlich an. Meinen Freund schien das nicht zu stören, denn es ertönte direkt wieder von ihm "Jetzt heul hier nicht rum, du bist kein kleines Kind mehr, dass dauern nach Mama schreien muss, wenn dir Mal jemand die Wahrheit sagt." Fies sah er ihn an. Fassungslos stellte ich mich zwischen die beiden und sah Leon wütend an. "Was soll das?" "Was meinst du? Es stimmt doch." Gab er schulterzuckend zurück. Ungläubig sah ich ihn an. "Sag mal, willst du mich verarschen? Seit wann habe ich so ein Arschloch als Freund?" Jetzt sah er mich ungläubig an "Seit wann bin ich das Arschloch?!" "Ist das dein Ernst? Nach der Aktion eben?" "Pff, du hast ja keine Ahnung." "Richtig, ich hab keine Ahnung warum du dich plötzlich so aufführst als wärst du der Oberking. Ich weiß nicht was dir für eine Laus über die Leber gelaufen ist, aber ganz ehrlich? Nach der Aktion eben musst du bei mir erstmal nicht mehr ankommen." Er gab ein abfälliges Geräusch von sich und schnappte sich dann seine Tasche. "Als ob ich es nötig hätte bei dir anzukommen." Sprachlos sah ich ihn an. Er verließ die Kabine und ich schüttelte ungläubig den Kopf. Irgendwas war mit ihm los, aber nach der Aktion eben und nach dem was er gesagt hatte wollte ich es auch nicht unbedingt wissen. Kleinlaut kam Jo neben mich. "Max?" "Hm?" Fragte ich ohne aufzublicken, während ich meine Sachen packte. "Es tut mir leid, jetzt habt ihr euch wegen mir gestritten." Ich seufzte und sah ihn an "Das ist Quatsch, wir haben uns wegen Leon und seinem Verhalten gestritten nicht wegen dir. Gib dir dafür nicht die Schuld, wenn du sie gar nicht hast." Ich nahm meine Tasche und verließ wie Leon eben die Kabine.

Draußen sah ich ihn an einer Wand lehnen. Ich kramte meinen Autoschlüssel raus und lief an ihm vorbei. "Max.." kam es von ihm. "Nein, Max ist jetzt nicht." Gab ich kurz angebunden zurück. Schnell stieg ich ihn mein Auto und fuhr weg. Eigentlich fuhren Leon und ich immer zusammen mit meinem Auto nach Hause, aber er konnte gerne gucken wie er nach Hause kam, wenn er sich jeden zum Feind machte. Da hätte er vorher drüber nachdenken können. Viel zu schnell fuhr ich nach Hause. Ich war wütend, wütend auf Leon, welcher sich wie der größte Arsch aufführte.
Kaum war ich bei mir Zuhause angekommen, schloss ich mein Auto ab, ging rein, schmiss meine Sachen auf die Couch und ging wieder raus um Joggen zu gehen. Ich musste jetzt erstmal meinen Kopf frei bekommen. Ich nahm meine Kopfhörer und lief los. Anfangs lief ich meine gewohnte Runde, aber spätestens ab der Hälfte merkte ich, dass ich heute mehr brauchen würde als die normale Zeit. Ich bog in einen Park ab und begann nach zu denken. Irgendetwas musste vorgefallen sein. Normalerweise tickte Leon nicht so aus, wenn wir verloren hatten. Aber was hätte passiert sein können, dass es ihn so reagieren ließ? Mal ganz nebenbei wie kam er auf die Idee das er mich nicht brauchen würde. Ich wusste, dass es nicht der Wahrheit entsprach. Er hatte vor so vielen Sachen Angst oder wusste nicht wie er mit gewissen Situationen umgehen sollte. Er brauchte mich das wussten wir beide. Ich kannte all diese Sachen und wusste wie man mit ihm umgehen musste wenn er in so eine Situation kam. Genauso brauchte ich ihn aber auch, und auch das wusste er. Wie kam er also auf die Idee, dass es nicht so war. Seufzend stellte ich schnell fest das ich bereits wieder zu Hause war. Ich war genauso schlau wie vorher.

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