21.12.2018
Ich war heute besonders früh auf gestanden. Heute war der große Tag meines Freundes. Joshua hatte heute ein wichtiges Meeting, welches darüber entscheiden würde ob er den Sprung schaffen würde auch außerhalb von Deutschland Fuß zu fassen. Das Meeting heute schien auf den ersten Blick vielleicht nicht besonders wichtig, jedoch wusste ich aus eigener Erfahrung, dass genau dieses Meeting riesige Folgen für seine Karriere haben würde. Ich hatte Josh bereits erzählt wie wichtig dieses Treffen heute sein wird. Mittlerweile hatte er glaube ich relativ großen Respekt vor dem heutigen Tag, doch den sollte er auch haben. Ich hatte ihm bereits erzählt was für Themen entscheidend sein werden, damit er wusste an welchen Stellen seine Antworten besonders wichtig sein würden. Sein Manager hatte mir erlaubt an dem Treffen ebenfalls Teil zu nehmen. Naja, um ehrlich zu sein hatte ich ihn ganz schön bearbeiten müssen, bis er es mir erlaubt hatte, aber jetzt durfte ich dabei sein. Auch das hatte ich Josh bereits erzählt. Das war auch der Grund, warum ich heute früh auf gewacht war. Normalerweise war ich nämlich ein ziemlicher Morgenmuffel. Heute war ich erstaunlich wach, dafür das es gerade mal sieben Uhr morgens war. Ich saß gerade am Küchentisch und trank meinen Kaffee, als ich einen Anruf erhielt. Verwundert ging ich ran. Ich hatte den Namen bereits gelesen. "Josh? Warum rufst du an? Du solltest dich fertig machen." Begrüßte ich ihn. Zugegebenermaßen es gab freundlichere Varianten seinen Freund zu begrüßen. "Sergio.." kam es leise und irgendwie mit belegter Stimme von der anderen Seite des Telefonats. Mit hochgezogen Augenbrauen fragte ich skeptisch "Joshua?" Es ertönte ein Husten, welches sich an hörte als würde er gleich ersticken. "Ich.." wieder würde er durch ein Husten unterbrochen. Ich verdrehte die Augen "Reiß dich zusammen." Kam es giftig von mir. Er war ein guter Schauspieler, dass musste man ihm lassen. Es klang fast echt. Allerdings hatte ich gestern noch mit ihm geredet und da war noch alles gut. Ich glaubte ihm nicht das er krank war. Ich wusste das bloß Schiss bekommen hatte und jetzt kneifen wollte. Hätte ich ihm wirklich erzählen sollen wie wichtig das Treffen heute werden würde? Wahrscheinlich wäre es besser gewesen wenn er es nicht gewusst hätte. Jetzt war es aber zu spät. Jetzt kannte er die Folgen des heutigen Tages und wenn er jetzt vor hatte nicht zu dem Treffen zu gehen weil er Angst hatte, dann müsste ich ihn halt dort hin zwingen. "Sergio, ich bin krank." Kam es leise, zerbrechlich und dünn von meinem Freund. Ich verdrehte die Augen. "Bist du nicht. Nur weil du jetzt Schiss bekommst, bleibst du nicht Zuhause. Ich werde dich auch dahin zwingen." Gab ich pissig zurück. "Aber.. Sergio.." wieder fing er an zu Husten, und wieder hörte es sich an als würde er seine Organe gleich vor sich liegen haben. Er konnte mir nicht erzählen das er über Nacht so krank geworden war. "Hör zu Joshua. Dieses Treffen heute. Diese zwei Stunden heute, entscheiden darüber, ob du jemals im Ausland Bekanntschaft bekommen wirst. Wenn du da heute nicht hin gehst, dann wird dich nie jemand außerhalb deines Landes kennen. Willst du das?" "Nein.." kam es dumpf von der anderen Seite. Es hörte sich an, als würde er mit geschlossener Nase reden. "Dann reißt du dich jetzt gefälligst zusammem und bewegst deinen Arsch zu diesem Treffen. Es wird ganz einfach für dich. Ich hab dir gesagt was du wann antworten musst. Ich werde die ganze Zeit neben dir sitzen. Wenn diese zwei Stunden vorbei sind, kannst du von mir aus das ganze nächste Jahr krank spielen." Mein Ton duldete keinen Wiederspruch. Ohne noch etwas zu sagen legte ich auf.
Am anderen Ende der Leitung war nämlich niemand mehr. Denn was Sergio zu diesem Zeitpunkt nicht wusste war, dass sein Freund während seiner Rede auf gesprungen war und sich auf dem Klo übergeben hatte. Für Sergio zählte nur der Erfolg. Wenn es um Erfolg ging, dann war ihm alles andere egal. Selbst die Gesundheit seines Freundes musste sich dabei hinten anstellen. Das ganze ging soweit, dass er es nicht Mal im Erwägung zog, dass Joshua tatsächlich krank sein könnte. Denn das war er. Er hatte über Nacht eine starke Grippe bekommen, doch das kam für Sergio gar nicht erst in Frage. Während Sergio in Ruhe seinen Kaffee trank und die Nachrichten auf seinem Handy las, hing Joshua über der Kloschüssel und übergab sich. Schließlich, als ihm nur noch schlecht war, sein Körper aber nicht den Anschein machte, sich in den nächsten paar Minuten noch einmal übergeben zu müssen, stand er auf. Auf wackligen und schwachen Beinen stützte er sich an der Wand ab. Es drehte sich alles und er wusste das es verdammt unverantwortlich war in diesem Zustand zu dem Meeting zu gehen. Allerdings ließ der Tonfall und die Entschlossenheit seines Freundes nichts anderes zu. Langsam schlich er wankend in sein Schlafzimmer und zog sich im Schneckentempo um. Schnellere Bewegungen als diese ließ sein Kreislauf nicht zu, dann wäre er wahrscheinlich direkt umgekippt. Es war wahrscheinlich das dümmste das er machen konnte, jetzt zu einem Meeting zugehen, beziehungsweise überhaupt das Bett zu verlassen. Doch genau das tat er. Er quälte sich, um nicht so aus zusehen wie er sich fühlte. Er zog sich einen Anzug an, er machte seine Haare und er benutzte etwas von dem Makeup, welches seine Schwester ihm Mal da gelassen hatte. Sie meinte damals, dass Kameras alles sehen würden und er damit die Sachen abdecken sollte, die er nicht zeigen wollte. Gerade wollte er nicht das man sein blasses Gesicht, seine müden Augen und den kränklichen Ausdruck auf seinem Gesicht sah. Er nahm also die kleine Schachtel, auf welcher ein kleiner Zettel mit der Aufschrift 'Gesicht' klebte. In diesem Moment dankte er seiner Schwester, dass sie auf diese Idee gekommen war. Er deckte sein ganzes Gesicht ab, bis er der Meinung war das man seine blasse Haut nicht erkennen würde, wenn man seine normale Hautfarbe nicht kannte. Wahrscheinlich würde jeder der ihn kannte trotz seiner Mühen erkennen das er krank war. Es war so ganz gut, dass die Leute mit denen er sich traf ihn nicht kannten. Er versuchte seine Augenringe abzudecken, scheiterte aber kläglich. Mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass es Zeit war raus zu gehen, um sich auf den Weg zu machen. Sobald er die Haustür öffnete setzte er ein halbherziges Fake-Lächeln auf. Es musste ja nicht direkt jeder sehen wie scheiße es ihm eigentlich ging. Langsam und mehr schleichend als gehen machte er sich auf den Weg. Wahrscheinlich würde er in dieser Geschwindigkeit eine Stunde brauchen, die hatte er aber nicht mehr. Er hatte noch vierzig Minuten. Er versuchte also ein Schritt schneller zugehen. Allerdings machte sein Kreislauf das nicht mit, sodass er sich an der Hauswand neben ihm festhalten musste um nicht hin zu fallen. Dazu kam das ihm immer noch kotzübel war und er sich am liebsten mit einem Eimer in sein Bett verkrochen hätte. Für einen kurzen Moment lehnte er sich gegen die Halt bietende Hauswand und schloss die Augen. Er versuchte seinen Magen etwas zu beruhigen, um sich nicht auf öffentlicher Straße zu übergeben. Er spürte wie jemand seine Schulter berührte. "Geht es dir gut?" Vernahm er eine ihm bekannte Stimme. Langsam öffnete er die Augen. Vor ihm stand James. Oh nein, wenn der merken würde wie es ihm ging, würde er in sofort nach Hause schicken. Er wollte möglichst stark wirken, auch wenn es lächerlich war seinem besten Freund was vor machen zu wollen. Er würde es eh merken und ganz nebenbei war er die Person, der er neben seinem Freund am meinsten Vertrauen konnte. Er war so damit beschäftigt sich nicht zu übergeben, dass er es nicht schaffte James etwas vor zu machen. Erschöpft warf er seinen Plan zu diesem Meeting zu gehen über Bort. Stattdessen ließ er sich gegen seinen besten Freund sinken. Dieser schlang etwas überrascht seien Arme um ihn. Joshua konzentrierte sich komplett darauf sich nicht übergeben zu müssen. "Hey kleiner, was ist los? Du siehst überhaupt nicht gut aus." Er konnte nicht antworten. Zu groß war die Wucht, mit welcher sein Mageninhalt sich einen Weg nach oben bahnte. Er schaffte es gerade noch so sich etwas von James abzuwenden, um diesen nicht voll zu kotzen. Allerdings traf es nun den Fußweg und zu einem Teil auch einen Busch, welcher neben der Hauswand stand. James hielt seinen besten Freund weiterhin fest. Diesen hatte jetzt auch die letzte Kraft verlassen, sodass er dort bloß noch in den Armen seines besten Freundes hing. "James.." kam es leise und Hauch dünn von dem kleineren. "Schhh, alles wird gut. Ich bin bei dir." Kam es als Antwort. Joshua übergab sich direkt noch einmal. Mittlerweile war in seinem Magen aber absolut nichts mehr, sodass bloß noch Magensaft hoch kam. Dieser brannte so entsetzlich in seinem Hals, dass sich Tränen in seinen Augen bildeten. James hob seinen besten Freund hoch. Dieser kuschelte sich schwach an den älteren. "Geht's wieder oder musst du dich nochmal übergeben?" Fragte James sanft. "Erstmal geht es." Gab der kleinere leise von sich. Mit geschlossenen Augen kuschelte er sich mehr in die Arme seines besten Freundes. "Schlaf ruhig kleiner, ich bringe dich zu mir nach Hause." "Nein.." setzte Joshua zu Protest an. "Ich muss zu dem Meeting... Sergio hat gesagt.." "was hat Sergio gesagt?" Kam es skeptisch von James. "Er hat gesagt, ich muss zudem Treffen. Er meinte es sei wichtig für meine Karriere." James atmete hörbar aus. Er war gerade verdammt wütend auf Sergio. Wie konnte er Josh dazu zwingen zu diesem Treffen zu gehen wenn er doch ganz offensichtlich so krank war? Lag ihm denn gar nichts an der Gesundheit seines Freundes? "Mach dir Mal keine Sorgen um Sergio und dieses Treffen. Darum kümmer ich mich. Ich bringe dich jetzt erstmal ins Bett und du kurierst dich aus. Ich kümmer mich um dich, bis du wieder gesund bist." Joshua war schlicht weg zu schwach und müde, um irgendwas dagegen zu sagen, sodass er einfach nickte und seinen Kopf an James Brust bettete. Wenige Sekunden später war er auch schon eingeschlafen. Für Josh hatte James seine Wut auf Sergio zurück gehalten, doch jetzt war sie ihm deutlich anzusehen. Er ging schnell den Weg zu seinem Haus und legte Josh sanft in sein großes Bett. Er deckte ihn zu und stellte ihm einen Eimer bereit. Dann verließ er das Zimmer und ging runter ins Wohnzimmer. Von dort rief er Sergio an. Genervt nahm dieser ab. "Ich habe jetzt wirklich keine Zeit für dich. Joshua taucht hier einfach nicht auf." Seine Wut auf seinen Gesprächspartner stieg immer mehr. Schnell verließ James das Wohnzimmer und ging auf die Terrasse. Er wollte mit seinem Geschrei, dass gleich folgen würde, Josh nicht auf wecken. "Joshua wird nicht kommen." Erklärte er mit einer deutlich hörbaren Wut in der Stimme. "Also hat er doch gekniffen." Kam es genervt und nun ebenfalls wütend von der anderen Seite. Jetzt war es um James Geduld geschehen. Wie konnte Josh nur mit so einem Arschloch zusammem kommen? "Verdammt Ramos! Er ist krank, er kann kaum stehen, so schwach ist er. Wie soll er dann zu deinem verficktem Treffen kommen?" "Ja, dass hat er mir auch erzählt. Aber er spielt das nur vor, weil er Angst hat das Meeting zu versauen. Ich hätte ihm nicht erzählen dürfen wie wichtig das Treffen heute ist, dann wäre alles gut. Das war mein Fehler ich weiß, aber wenn du mir jetzt sagst wo er ist, dann komme ich ihn abholen." Fassungslos sah ich den Garten vor mir an. "Er spielt das nicht vor. Ich habe ihn auf der Straße gefunden. Er konnte kaum aufrecht stehen und trotzdem wollte er für dich zu diesem Meeting. Erst als ich ihn tragen musste, hat er sich überreden lassen mit zu mir zu kommen. Er. Ist. Krank. Krieg das endlich in deinen beschissen Schädel rein. Seine Gesundheit ist verdammt noch mal wichtiger als seine Karriere." Schrie James Sergio an. "Also ist er bei dir?" Ungläubig atmete James aus. Wie konnte jemand so ignorierant sein? "Ja, ist er und er bleibt auch hier. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich ihn nochmal zu dir zurück lasse." "Tja, genau das wirst du tun. Immerhin bin ich sein Freund, nicht du." "Ist nur traurig, dass ich mich mehr so verhalte." "Ach komm. Denkst du wirklich ich würde ihn lieben? Sein wir doch Mal ehrlich. Er ist so naive, dass er glaubt mir würde wirklich was an ihm liegen. Er ist nur ein Mittel zum Zweck, mehr nicht. Wenn er immernoch denkt das ich ihn lieben würde, dann ist er tatsächlich noch dümmer und kindlicher als ich dachte." Damit beendete er das Gespräch. Es stimmte. Josh war verdammt Naive, aber war das nicht eigentlich ein Grund auf ihn zu achten? Seufzend ließ ich mein Handy sinken und ging wieder rein. Ich hatte oftmals das Gefühl ihn vor der großen weiten Welt beschützen zu müssen, weil er wie ein kleines naives Kind war, dass glaubte das sich das Wetter durch das Aufessen des Tellers am Abend ändern würde. In diesem Fall schien ich versagt zu haben. Ich hatte es nicht geschafft ihn vor diesem Arschloch zu beschützen. Ich konnte nur hoffen das es noch nicht zu spät war. Ich ging wieder zurück ins Wohnzimmer. Ich saß bestimmt eine Stunde oder mehr dort und dachte nach wie ich Josh am besten vor Sergio retten konnte, wenn ich das überhaupt noch konnte. Ich vernahm Schritte auf der Treppe. Mein Blick wanderte zum Treppenhaus. Ich sah Josh mit verschlafenen Augen, blassem Gesicht, glänzenden Tränen auf den Wangen und dem großen Eimer unter dem Arm ins Wohnzimmer tapsen. "James?" Kam es zaghaft von ihm "Ja, kleiner?" Fragte ich liebevoll lächelnd. Er war wie ein kleiner Bruder für mich. "Können wir kuscheln?" Kam es wieder von ihm. Lächelnd breitete ich meine Arme aus. "Natürlich, komm her." Lud ich ihn in meine Arme ein. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und kam so schnell er mit seinem jetztigem Kreislauf konnte auf mich zu. Ich schloss lächelnd meine Arme um seinen kleinen Körper und hauchte ihm einen Kuss auf die Haare. Das war irgendwann normal zwischen uns geworden. "Wie geht es dir?" Fragte ich ihn leise. "Sergio hat mir geschrieben, dass er Schluss macht." Sagte er statt einer Antwort auf meine Frage. Ich schloss die Augen. "Bist du traurig darüber?" Fragt ich ihn vorsichtig. "Weiß ich nicht. Eigentlich sollte ich das doch sein oder? Aber ich fühle keinen Schmerz oder so ihn verloren zu haben. Das ist merkwürdig James." Ich war erleichtert darüber, dass er ihm nicht nach trauerte. "Er war kein guter Freund. Er hat sich nicht um dich gekümmert, du warst ihm egal, ich weiß dass sich das jetzt wahrscheinlich total fies anhört, aber es war so. Glaub mir, du hast was besseres verdient." Erklärte ich ihm sanft während ich ihm über den Rücken strich. Er sah mich aus großen Augen an "Meinst du wirklich?" Ich nickte "ja." Lächelnd kuschelte er sich an mich. "Danke das du immer für mich da bist." Ich lächelte "Dafür bin ich ja dein bester Freund", als Antwort kuschelte er sich bloß noch näher an mich.
...
Ich habe irgendwie ein bisschen das Pair verfehlt am Ende, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem, lasst mir gerne eine Kommentar da, bis Morgen :)
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Adventskalender 2018
FanfictionHier werden im Zeitrahmen 01.12.2018 bis 24.12.2018 Jeden Tag ein os kommen, welche sich in meiner os Sammlung gewünscht wurden. Ich hoffe es gefällt euch :)