13.12.2018
Ich höre es an der Tür klingeln und gehe, wie man das nun mal so macht zur Tür um sie zu öffnen. Anders als erwartet steht aber nicht irgendein verspäteter Postbote sonder James vor meiner Tür. Etwas verwundert zog ich ihn in meine Arme. Meistens stand er nicht um 23 Uhr vor meiner Tür, aber gut. Ich drücke ihn an mich, bis er schmerzvoll auf zischt. "Nicht... Bitte." Murmelte er leise. Ich ließ ihn wieder los und sah ihn besorgt an. Warum hatte er Schmerzen als ich ihn umarmte? Ich meine ich hab ihn ja nicht Mal besonders stark umarmt, wenn ich das normalerweise nach Toren oder so machte, dann tat ihm das ja auch nicht weh, und wie gesagt, dass eben war nicht ansatzweise so stark. Ich bat ihn rein und folgte ihm ins Wohnzimmer, wo er sich hin setzte. Ich setzte mich neben ihn und musterte ihn besorgt. War das ein leichtes Veilchen an seinem Auge? "James? Schau mich bitte kurz an." Bat ich ihn. Tatsächlich, er hatte ein Veilchen. Was war denn bitte mit ihm passier? Es war jawohl nicht normal das er um 23 Uhr vor meiner Tür stand, Schmerzen hatte wenn ich ihn umarmte und ein Veilchen am Auge besaß, welches noch frisch war, denn ich war mir sicher, dass es noch wesentlich deutlicher werden würde. Mal ganz abgesehen davon, sah er irgendwie... anders aus als sonst. Ich beschloss ihm etwas zu essen an zu bieten. "Willst du was essen?" Gequält verzog er bei dem Wort 'essen' das Gesicht und schüttelte den Kopf. Ok, dass war es mit meiner Geduld, ich musste wissen was mit ihm nicht stimmte. "Was ist los?" "Nichts.. alles gut." Log er. Ich seufzte. "Hör zu, du musst mir nicht erzählen was passiert ist, aber wenn du Schmerzen bzw Wunden hast, dann muss ich dich versorgen." Er nickte wiederwillig und stand dann vorsichtig auf. Er blickte mir ein letztes Mal in die Augen, bevor er seine schloss und langsam seinen Pulli aus zog. Er hielt die Augen geschlossen, offensichtlich wollte er meinen Reaktion auf seinen geschundenen Oberkörper nicht sehen. Ich atmete laut aus. Sein ganzer Oberkörper war von kleinen und großen Wunden geseht, überall wo keine Wunde war, waren blaue, gelbe, grüne und lila farbende Blutergüsse zu sehen. Seine Arme zierten mehrere Handabdrücke, als hätte jemand so lange seinen Arm zerquetscht, bis sich dort ein blauer Fleck in Form der Hand bildete. Was ich sah war absolut grausam, und ich fragte mich ernsthaft wer so etwas machen konnte. Es war kein Wunder, dass James so zurück gezogen gehandelt hatte und Schmerzen bei der Umarmung hatte. "Seit wann ist das so?" Sprach ich die Frage aus, vor der ich verdammt viel Angst hatte. Aufgrund der Farbe und den Verkrustungen ging ich nicht davon aus, dass alles von heute war, aber es gab durchaus wunden, die noch offen waren, oder wieder offen. Das hieß aber auch, dass er so Fußball gespielt hatte und das fand ich mehr als unverantwortlich. Ich würde ihn so auf gar keinen Fall spielen lassen, nicht so lange bis es ihm wieder komplett gut ging. "Zwei Monate." Kam es ganz leise von James. Bitte was? Er ertrug diesen Mist jetzt schon zwei Monate lang? Sie schaffte er es denn in Zweikämpfe zu gehen ohne Schmerzen zu haben. Nahm er Schmerzmittel? Anders konnte ich es mir nicht erklären. Allerdings würde ich ihn nicht fragen, denn wenn es so war und er es mir sagen würde, dann müsste ich zum Vorstand und es denen sagen. Das James dann nicht mehr spielen durfte war ja klar. James hatte immer noch die Augen geschlossen und schien auf eine Reaktion meinerseits zu warten. Ich stand auf und zog ihn äußerst vorsichtig in meine Arme. Sobald er merkte, dass ich für ihn da war, ließ er sich gegen mich sinken und fing bitterlich an zu weinen. Ich wiegte ihn hin und her und wartete geduldig bis er sich beruhigt hatte. Als irgendwann nur noch leise Schluchtzer, aber keine Tränen mehr kamen, strich ich ihm weiter über den Rücken und fragte leise "Tut es doll weh?" Er nickte und schluchtzte wieder laut auf. Ich hob ihn hoch und brachte ihn ins Bad. Ich wusste zwar nicht warum, aber irgendwie vertraute ich seinem Beinen gerade nicht. Ich setzte ihn auf dem Klo Deckel ab und strich nochmal durch die völlig zerzausten Haare, die sonst immer so ordentlich gemacht waren. Dann nahm ich eine Schmerztablette aus dem kleinen Arzneischrank und gab sie ihm zusammen mit einem Becher voll Wasser. Dankend nahm er beides an und nahm schnell die Tablette. Er trank den Becher leer und gab ihn mir wieder. Ich hob ihn wieder hoch und trug ihn zurück nach unten in das Wohnzimmer. Dort setzte ich mich mit ihm auf dem Schoss auf die Couch und wiegte ihn wieder leicht hin und her. Seine Schluchtzer waren mittlerweile verklungen und er kuschelte sich an mich. Ich hielt ihn einfach nur fest und genoss seine Nähe. Irgendwann schienen die Schmerzmittel zu wirken. Er gähnte und strich sich über die Augen. "Schlaf ruhig." Hauchte ich leise. "Bleibst du bei mir und hälst mich fest?" Fragte er unsicher und müde. Ich nickte ihm liebevoll lächelnd zu und strich wieder einmal durch seine Haare. Er drückte sich der Berührung entgegen und ich ging mit ihm ins Schlafzimmer, wo wir uns sofort hinlegten. James legte sich auf mich und kuschelte sich in meine Arme. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, sodass er nicht bei der erst besten Gelegenheit um fiel und schloss die Augen. Ich krauelte James' Rücken etwas, bis ich sicher war, dass er schlief und schloss dann ebenfalls die Augen. Mitten in der Nacht, wie ich nach einem kurzen Blick auf den Wecker neben mir feststellte, wachte ich auf, weil ein Gewicht und somit auch eine gewisse Wärme auf mir fehlte. Schnell stellte ich fest das es sich um James handelte, welcher aus dem Zimmer rannte. Ich stand auf und lief ihm hinterher, was war denn mit ihm? Vorhin war doch noch alles in Ordnung, jedenfalls den Umständen entsprechend, oder? Ich fand ihn im Bad wieder. Er beugte sich über die Kloschüssel und übergab sich. Erschrocken darüber ging ich schnell zu ihm und strich ihm über den Rücken. "Was ist denn los großer?" Auch wenn es offensichtlich war fragte ich trotzdem. "Mir war plötzlich so schlecht.." kam es erschöpft als Antwort. Ich nickte und strich ihm gedankenverloren durch die völlig verschwitzten Haare. "Mir ist kalt Josh.." kam es nun leise von ihm. Wie ihm war kalt? Seine Haare waren doch total verschwitzt und allgemein, kam es bei 30 Grad eigentlich nicht vor, dass man frierte. Zugegebenermaßen, um 4:37 Uhr war es nicht mehr so warm wie am Tag, aber es war definitiv auch nicht so kalt, dass man frieren würde. Besorgt fühlte ich seine Stirn und stellte fest, wie ich schon vermutet hatte, dass er total warm war und somit offensichtlich Fieber hatte. Ich seufzte "Du hast Fieber, zusammen mit deiner Übelkeit würde ich auf eine Grippe tippen. Weißt du woher du die haben könntest?" Er sah mich von unten herauf an, obwohl ich kniete hing er soweit unten über der Schüssel, dass ich um einiges größer war, seine Augen waren nur halb offen, seine Haut wirkte blass und er hatte Augenringe, zusammen mit seinem Veilchen machte er einen ziemlich traurigen und verletzlichen Eindruck. Ich strich ihm sanft über die Wange, während er zu über legen schien wo er die Grippe her haben könnte. "Ich weiß es nicht Josh, wirklich nicht. Das musst du mir glauben.." ich drückte seinen Kopf an meine Brust und flüsterte leise "Schon gut, ich glaub dir." Ich drückte ohne groß darüber nach zu denken einen Kuss auf seine Haare. Verwundert blickte er zu mir hoch. "Kannst du das vielleicht.. nochmal machen?" Kam es von ihm. Ich lächelte und küsste ihn wieder, dieses Mal auf die Stirn. "Du kannst hier bleiben, bis du wieder gesund bist und deine Wunden verheilt sind." Teilte ich ihm mit. "Danke." Hauchte er. "Können wir wieder ins Bett gehen? Ich bin so müde." Kam es leise von ihm in meine Brust genuschelt. "Klar, können wir. Ist dir noch schlecht?" Er nickte "Kann ich trotzdem schlafen?" Fragte er wieder komplett verunsichert. Was war denn mit ihm passiert, dass er plötzlich so unsicher war? Eigentlich war er doch total aufgeschlossen, witzig und zuvorkommend, aber jetzt? Im Moment war davon irgendwie nichts zu merken. "Natürlich kannst du trotzdem schlafen, ich hole dann nur noch kurz einen Eimer, falls du dich wieder übergeben musst." Erklärte ich sanft und stand dann auf. "Geh schon Mal ins Bett, ich komme gleich nach." Er nickte zaghaft und schlich schon fast ins Schlafzimmer. Ich holte aus einem Abstellraum einen Eimer, den ich mit etwas Wasser füllte. Als ich ins Schlafzimmer kam, lag James schon im Bett. Ich stellte den Eimer ab und legte mich zu ihm. Sofort kuschelte er sich an meine Seite und schloss die Augen. Ich strich ihm wie so oft heute durch die Haare. Man musste es ja auch ausnutzen, wenn man seine Haare berühren durfte, ohne das er einen umbringen wollte, nicht wahr? Ich lächelte über diesen Gedanken und strich direkt nochmal durch seine Haare.
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Mittlerweile war es zwei Wochen her, dass James bei mir vor der Tür stand. Gerade kam er lachend ins Wohnzimmer gelaufen und zeigte mir eine Schlagzeile. "Auch Kakao ist eine Quelle für Vitamin D" ich lachte als ich das lass, denn ich konnte mir bereits denken, was jetzt kam. "Ich esse ab jetzt nur noch Schokolade." Sagte er genau das, was ich erwartet hatte. Ich lachte nun noch lauter und zog ihn auf meinen Schoss. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und legte ihn so, dass ich seinen Hals küssen könnte. Stattdessen murmelte ich "Mach das." Bevor ich mein Gesicht gegen seinen Hals drückte. Wir waren dabei geblieben die Nähe des anderen durch solche Gesten zu suchen. Somit tauschten wir auch regelmäßig Küsse aus, jedoch nie auf den Mund. Irgendwie blieb es dabei, eben solche Zärtlichkeiten aus zu tauschen. Wir hatten uns nie richtig geküsst oder mit ein anderer geschlafen. So war unsere Beziehung einfach nicht. Wir haben auch nie gesagt das wir zusammen waren, aber eigentlich waren wir genau das. Unsere Familien, also zumindest meine, bei seiner waren wir einfach noch nicht, wussten das auch, oder dachten sich ihren Teil. Als ich bei meinen Eltern zu Besuch war hatte ich James einfach mit genommen, weil es ihm da einfach noch nicht wieder richtig gut ging und er nicht alleine hier sein wollte. Wir hatten uns bei meinen Eltern genauso verhalten, wie sonst auch, so kam es, dass er zwischen durch auf meinem Schoss saß und ich seinen Hals küsste. Spätestens da war meinen Eltern glaube ich klar, dass wir nicht bloss Freunde waren. Sie schienen kein Problem damit zu haben, jedenfalls hatten sie uns bloss lächelnd beobachtet. "Ist alles okay mit dir?" Holte mich James zurück ins hier und jetzt. "Hm? Ja klar, warum denn nicht?" Er zuckte mit den Schultern "Du hast so lange dein Gesicht in meinen Hals gedrückt, deswegen." "Achso, ja. Ich habe mich nur daran erinnert, wie meine Eltern uns beobachtet haben, als wir bei ihnen waren." Erstaunt sah er mich an "Das hast du mit bekommen?!" "Ja, klar." "Ach man. Ich hatte mit deiner Mutter gewettet, dass du es nicht bemerkt hast." Verwirrt sah er mich an "Du wettest mit meiner Mutter?" Er grinste unschuldig "Vielleicht." Gab er zurück. Ich verdrehte die Augen. Das war Mal wieder typisch James. Seit es ihnen wieder besser ging, blühte er zwar total auf, aber dass brachte auch sowas mit sich. Dennoch freute ich mich, dass es ihm so gut ging in meiner Abwesenheit. "Sei nicht sauer Joshi, so war das gar nicht gemeint." Er sah mich mit einem Hundeblick an. Ich seufzte "Ich bin nicht sauer, aber anscheinend kennt meine Mutter mich besser als du." Stellte ich fest. Jetzt verdrehte er die Augen "Sie ist ja auch deine Mutter. Es ist ihre Aufgabe dich besser zu kennen als sonst wer." Ich grinste "Stimmt, da kannst du leider nicht mit halten." "Jedenfalls nicht nach so kurzer Zeit." Versuchte er einen Kompromiss da zu legen, der ihn nicht so schlecht da stehen ließ. Ich grinste. "Schon gut." Und küsste seine Wange. "Ich hab dich lieb Josh." Kam es dann irgendwann von James. Ich grinste. Noch sowas, was bei uns anders war, wir sagten nicht 'ich liebe dich' sondern 'ich hab dich lieb' "ich dich auch." Er lächelte und hauchte mir ebenfalls einen Kuss auf die Stirn, wie ich vorher auf seine Wange. "Du Josh? Also du meintest ja, ich kann solange bleiben wie ich krank bin. Jetzt bin ich ja wieder gesund, kann ich trotzdem bleiben?" Ich grinste "Als ob ich dich jetzt raus schmeiße." Lachte ich und sagte dann ohne zu lachen "Klar kannst du hier bleiben." Er lächelte mich an und hauchte ein leises "Danke."
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Ich hoffe der os gefällt euch. Ich bin den Tag über irgendwie nicht wirklich dazu gekommen etwas hochzuladen, deswegen kommt der os erst jetzt. Bis morgen :)
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Adventskalender 2018
FanfictionHier werden im Zeitrahmen 01.12.2018 bis 24.12.2018 Jeden Tag ein os kommen, welche sich in meiner os Sammlung gewünscht wurden. Ich hoffe es gefällt euch :)