Paddy nahm sich seine Gedankliche Auszeit. Ihm stiegen sämtliche Gefühle in den Kopf und er versuchte zu verstehen was das eben war. Was wollte Charly von Ihm und vor allem was war mit Ihr los.
Nach 2 Stunden kam er ins Haus zurück. Charly hatte sich derweil hingelegt. Ihr Nacht war alles andere als angenehm und sie war froh zur Ruhe zu kommen. Paddy verbrachte den Rest des Tages im Hauseigenen Studio und lümmelte Abends auf seinem Bett. Frisch geduscht warf er sich in Jogginghose und Pullover und zappte durch die Fernsehprogramme. Normalerweise war er nicht der Typ sich berieseln zu lassen und er sah eher selten TV und vokalem nicht im Bett. Aber er hatte das Gefühl in seinem eigenen Haus nicht willkommen zu sein. Er hatte sich extra die Promoterin verschieben lassen und nun schlug er sich die Zeit tot und wusste nicht wirklich viel mit sich anzufangen. Motivation und Lust irgendwas sinnvolles zu tun hatte er allerdings nicht.
"Willst du auch was essen?", riss ihn Charly aus dem Gedanken. Seine Tür war halb offen und sie stand im Türrahmen und sah ihn an. Er saß im Dunkeln und nur das Licht der Flimmerkiste erzeugte eine schon fast düstere Stimmung. "Ich glaub wir haben nichts hier. Hatte keine Motivation noch los!", meinte Paddy monoton und sah sie nur im Augenwinkel an. Er wirkte kühl, oder versuchte es zumindest. Charly vernahm dies deutlich und wand sich von seinem Zimmer ab. Paddy seufzte und schlug mit der Hand aufs Bett. "Fuck man!", fluchte er leise. Ihn nahm es mit. Dabei war er immer noch verletzt und verwirrt.
"Ich hab Chips und Bier gefunden! Aber auch Pizza bestellt!", meinte Paddy als er in der Tür des Wohnzimmers stand. Charly hatte sich in eine Wolldecke gewickelt und hatte den Blick auf den Fernseher, aber nickte leicht. Ihr Ausraster eben, war ihr mehr als peinlich und zudem wusste sie selbst nicht was los war. Beziehungsweise hatte sie versucht die ganze Zeit gegen diese Art der Gefühle anzukämpfen und zu verdrängen. "Willst du drüber reden was gestern beim Date passiert ist?", harkte Paddy nach. "Vollidioten eben. Nur Vollidioten auf der Welt!", murmelte Charly. "Das nenne ich eine Antwort!", schmunzelte Paddy und zog ein Stück Decke zu sich. "Tut mir leid, ich wollte nicht schnüffeln! War wie gesagt nicht meine Absicht und zudem geht es mich nichts an!", entschuldigte Paddy sich ein weiteres mal. "Hör auf damit. Dich immer wieder zu entschuldigen. Dabei muss ich das doch tun. Du nimmst uns hier auf, tust wirklich viel für uns und ich bin so unfair zu dir!", brach es aus Charly raus. "Passt schon. Leicht hast du es auch nicht!", tat es Paddy damit ab und Charly sah ihn fragend an. Paddy nickte leicht und hielt den Blick ins leere. "Charly ich hab dich geschlagen, eingesperrt und hab dich sogar dazu gezwungen ein weiteres Kind mit mir zu haben. Das kann man nicht entschuldigen und ich bin mir gar nicht mehr so sicher, was ich dir noch alles angetan habe. Und dann warst du gezwungen mich wieder zu kontaktieren, sonst wäre der Michael wohl nicht mehr am leben! Du musst verarbeiten, dass die Person die du am meisten hasst, ihm das Leben gerettet hat!", sprach Paddy direkt raus. "Ich kann es nur erahnen, wie schwer du es hast!", fügte er noch hinzu. Er hatte noch so viel zu sagen, doch das Klingeln vom Lieferdienst hintrete ihn dran. Er wollte es ausnutzen gerade im Redefluss zu sein und wollte ihr auch sagen, was er fühlte und warum ihn das so sehr getroffen hatte, dass sie sich mit jemand anderem verabredet hat. Und jetzt verlor ihn wieder den Mut.
Charly stand unschlüssig im Türrahmen. Paddy hatte gerade Bowie in den Garten gelassen und pfiff ihn wieder rein. Charly verzog das Gesicht. "Mein Gott, dass du das immer noch kannst und das es immer noch so weh tut in den Ohren!", meinte Charly und Paddy musste grinsend den Kopf schütteln. "Das du so was noch weißt!", lachte er. Und schon wieder kamen ihm wieder die Bilder aus Irland in den Kopf. Als sie sich kennenlernten und er mit den Hunden am Wasser entlang ging, und dann stand sie dort. Er schüttelte unglaubwürdig den Kopf und setzte sich wieder auf das Sofa und öffnete den Pizzakarton. "Bringst du mir noch ein Bier mit?", rief Paddy in Richtung Küche. "Unfassbar das du immer noch kein Anstand hast und weißt das man mit vollem Mund nicht die Klappe aufmachen soll!", schmunzelte Charly als sie sich neben ihn setzte.
Zum Glück lockerte die Stimmungs sich auch. Und wieder waren die Dinge nicht zur Sprache gekommen. So einiges war unausgesprochen und das ging nicht nur Paddy im Kopf rum. Auch Charly ging es nicht anders.
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Old Chains Of My Life
FanfictionMichael Patrick Kelly, genannt Paddy ist nach über 6 Jahren wieder aus dem Kloster und nach langem hin und her wieder Solo unterwegs. Sein Erstes Album steht kurz vor der VÖ und allgemein schien sein Leben geordnet. Eine Begegnung riss ihn jedoch w...