24. Paddy - Julia Tag oder doch Vater - Tochter Tag?

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Paddy war schon früh am Morgen wach, ungewöhnlich für ihn, insbesondere wenn er mehr oder weniger frei hatte. Er wollte mit Pino einige Termine durchgehen, aber ansonsten hatte er die nächste Woche frei. Er versuchte natürlich weiterhin Charly zu erreichen, aber vergebens. Er seufzte vor sich hin.

"Ich hab dir doch gesagt sie ist nicht hier!", vernahm er Julias Stimme. Paddy sah zu seiner Tochter, die an der Tür stand. "Sie ist deine Mutter und sollte wissen wo du bist!", meinte er ruhig und sah sie weiter an. Sie hatte wirklich Ähnlichkeit mit Charly, als er sie kennenlernte. Natürlich war Julia jünger, aber die Größe und auch die zierliche Figur passte eins zu eins. "Du siehst aus wie deine Mutter!", murmelte er und er bemerkte das Julia an sich runter sah. Er musste schmunzeln und schüttelte den Kopf. Julia sah ihm skeptisch nach als er zur Kaffeemaschine ging. Jeder Schritt verfolgte sie mit Vorsicht. "Willst du weiter stehen bleiben und mich beobachten, oder willst du einen Kaffee und dich setzten?", riss Paddy sie aus dem Gedanken, der immer noch mit dem Rücken zu ihr stand und sich dann umdrehte und ihr den Kaffee hinstellte. "Milch? Zucker?", fragte Paddy und stellte einfach beides auf den Küchentresen. "Milch. Danke!", flüsterte Julia schon fast und setzte sich schüchtern gegenüber. Sie schwieg und rührte in ihrem Kaffee. Sie wusste nicht einmal warum sie hergekommen war und vor allem wie sie ihm es erklären sollte. "Stellst du dumme Fragen?", meinte sie irgendwann und schluckte den Klos runter. Paddy schüttelte den Kopf. "Es gibt keine Dummen Fragen, nur Fragen auf die man nicht antworten will und das ist natürlich auch völlig okay!", gab er ihr zu verstehen. "Fährst du mit mir zum Arzt? Also so einen für mich halt!", fragte sie schüchtern und sie sank im Stuhl ein. Paddy bließ die Backen auf und ließ sich in den Stuhl zurückfallen. "Denkst du nicht das solltest du mit deiner Mutter tun? Ich meine klar ihr seid in dem Alter. Aber machen Mädchen.. also du das nicht mit Charly?", versuchte Paddy sich zu erklären. So ganz sicher war er sich nicht was die Frage sollte. Er sah in Julias Augen Tränen, die sie mit aller Gewalt zurückhalten wollte. "Bitte!", bat Julia ein weiteres mal, aber sie sah ihn nicht an. Paddy nickte. "Darf ich wissen warum?", harkte er nach und Julia schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht!", murmelte sie und nun war es das erste mal, dass Julia ihn direkt ansah. Sein Herz zerriss aufs neue. Da saß zum einen seine Tochter und zum anderen schien es ihr alles andere als Gut zu gehen. "Geh dich fertig machen. Ich hab dir ein paar Klamotten oben hingelegt, die ich von meiner Schwägerin noch hier hatte. Nachher besorgen wir dir was eigenes! Oder fahren zu dir nach Hause!", meinte Paddy. Beim letzten Teil zuckte Julia zusammen und sie schüttelte den Kopf. "Das geht nicht Michael ist mit dem Pflegedienst dort und ich ....!", brach es aus Julia raus. "Bitte!", fügte sie hinzu und wieder war er da, dieser Blick. "Okay mach dich fertig ich ruf beim Arzt an, dass wir kommen!", gab er sich geschlagen.

Paddy hatte beim ansässigen Frauenarzt angerufen und sofort konnte er mit Julia vorbeischauen, auch wenn keine Sprechstunde mehr war. Der Vorteil wen im Dorf jeden jeder kennt. Er schickte Julia rein. "Danke Günter. Aber sie ist Familie und ich hatte keine Lust auf Presse oder sonstiges!", erklärte Paddy sich sofort. "Keine Sorge. Hat sie eine Karte dabei?", fragte er nach und Paddy zuckte mit den Schultern. "Musst du sie fragen! Sie redet nicht all zu viel mit mir. Ist ziemlich kompliziert!", gab Paddy zur Antwort. "Sie ist es oder?", harkte er nach und Paddy sah ins Behandlungszimmer. Er nickte. "Die Jüngste der beiden Mädchen! Ich hab keine Ahnung warum sie her gekommen ist!", meinte er leise. "Okay ich kümmere mich um die junge Dame!", lächelte Günter seinen Freund an.

Paddy saß eine gefühlte Ewigkeit im Wartezimmer, bis die Tür wieder aufging. Er sah beide erwartungsvoll an, bekam jedoch nur ein Schweigen. Er konnte Günter nicht mal im Nachhinein fragen, da er der ärztlichen Schweigepflicht verpflichtet ist. "Die Rezepte muss man selber zahlen. Insbesondere das eine wäre wichtig die nächsten 12 Stunden noch zu nehmen!", gab Günter Julia zu verstehen, die die Rezepte direkt einsteckte und nickte. Paddy sah ratlos zu beiden. "Ist alles in Ordnung?", fragte er nach. Günter sah zu Julia "Rede mit deinen Eltern!", ermutigt er Julia, doch sie regte keine Emotion. "Ich komm schon klar!", meinte sie nur leise.

Old Chains Of My LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt