Paddy war am nächsten morgen früh auf den Beinen, er hatte beschlossen sich für die restlichen Tage ein Hotel zu nehmen, um weiteren Stress zu vermeiden. "Du hast gepackt?", stellte Charly fest als sie an den Taschen im Flur vorbeiging, ehe sie in die Küche kam. "Morgen auch!", murmelte Paddy und nickte zögernd. "Ich glaube es ist das beste für alle wenn ich mich verpisse!", fügte er noch ruhig hinzu. "Typisch!", flüsterte Charly und nahm sich eine Tasse Kaffee. Paddy ging nicht drauf ein, er wusste Charly einzuschätzen. Auch wenn sie früher nicht der Typ war auf Konfrontation aus zu sein, hatte sie es wohl ihm gegenüber. Ihr Verhalten machte Paddy auch sorgen. Sie ließ sich von Julia umschubsen und er erkannte sich selbst in seiner Tochter. "Was soll ich deiner Meinung nach tun? Du hast selbst gesagt es war ein Fehler! Das alles hier! Und überhaupt..!", setzte Paddy an, unterbrach aber sich selbst. Er hatte keine Lust zu streiten. "Du hast ja jetzt nicht den Stress an der Backe!", konterte Charly und Paddy atmete tief durch. Er hatte einiges auf der Zunge liegen, aber er schluckte es runter. "Ich kann ihnen ja schlecht den Vater nehmen!", fügte sie hinzu. "Sie hassen mich! Und dass auch nicht ohne Grund!", gab Paddy zur Antwort. Charly sah ihn an. In ihr brodelte es, aber nicht aus Wut, sondern eher aus Verzweiflung. "Willst du Mitleid?", fragte Charly und Paddy hörte eindeutig einen Vorwurf in der Aussage. Er legte den Kopf in den Nacken, er wusste wenn sie anfängt zu sticheln, dass sie keine Ruhe geben würde. "Was soll das Charly?", fragte er ruhig und er sah sie an. Er konnte ihren Schmerz in den Augen sehen, auch nach all den Jahren. Er schüttelte den Kopf, als er keine Antwort bekam. "Such die Schuld ruhig bei mir, das Julia so tickt!", murmelte sie vor sich hin. "Charly hör auf damit. Ich will nicht streiten und vor allem geht es hier nicht einmal ansatzweise darum!", ging Paddy jetzt doch drauf ein. Sie sah ihn wütend an. "Ja Charly keiner sucht die Schuld bei dir. Ich hab versucht ganz normal mit dir umzugehen. Kannst du anscheinet nicht, kann ich dir auch nicht verübeln. Du kennst mich nur wie ich war, bzw in der Zeit in der ich nicht selbst war. Bitte. Lass es so stehen, ist dein Recht. Aber was kann ich dafür das die Mädchen das so erfahren?", setze er an und ließ sch unsanft auf den Stuhl sinken. "Ich hab alles falsch gemacht!", flüsterte Charly und Paddy schüttelte erneut den Kopf. "Wenn einer schuld hat, dass Julia so geworden ist wie sie ist dann bin ich es wohl. Kein Wunder, bei dem Verhalten und Versager als Vater!", konterte er. "War ja deine Entscheidung!", stichle Charly erneut. "Denkst du wirklich ich bin Stolz darauf?", fragte Paddy direkt raus. Charly zuckte mit den Schultern. "Denk was du willst!", fügte er hinzu und stand auf. "Ich konnte nicht für Euch da sein, wie ich es vielleicht hätte sein müssen. Nichts entschuldigt meinen Drogenkonsum oder das ich dich fast Totgebrügelt hab. Denkst du ich bin auf sowas stolz? Ganz bestimmt nicht. Jeden verdammten Tag, hab ich um Vergebung gebeten und ich hab akzeptiert das du mich nicht mehr in deinem Leben haben wolltest!", gab Paddy ihr noch zu verstehen. An der Tür stoppte erst kurz. "Es hat mir das Herz zerrissen und ich habe es als Strafe angenommen. Ob es mir gefällt oder nicht. Und du Charly hast keinen Fehler gemacht, du hast richtig entschieden!", fügte er noch hinzu und ihm liefen unbemerkt wieder die Tränen.
Im Flur traf er auf die Mädchen. Sie sahen ihn fragend und zugleich durchdringend an. "Ich kenne den Blick!", setzte er an und die Mädchen trauten sich nichts weiter zu sagen. Er schüttelte den Kopf. "Ihr habt alles gehört, das ist mir klar und es ist das beste wenn ich gehe. Ich hab zu viel Unruhe reingebracht! Und macht es Eurer Mutter nicht zu schwer, sie kann am wenigsten dafür!", fuhr er fort. Er schulterte Wortlos seine Tasche und nahm den Gitarrenkoffer in die Hand. "Es tut mir leid Girls. Es war nicht meine Absicht!", meinte er noch an der Tür. Er musste raus, sonst wäre er einem Nervenzusammenbruch nahe. Es hat ihn alles etwas mehr aufgewühlt als gedacht. Seine Vergangenheit holte ihn ein. Aber in Höchstgeschwindigkeit. Aber er hatte kein Platz in ihrem Leben, dass hatte er verspielt.
Er entschied sich noch lieber nach Hause zu fahren. Auch wenn er den Kleinen nochmal gerne gesehen hätte und wissen wollte wie es ihm ergeht, hatte er sich dazu entschieden. Er konnte Charly und den Mädchen nicht noch länger den Streß zumuten und musste auch sich selbst schützen. Er merkte das sein Körper die letzten Tage abgebaut hatte und der ganze Psychische Streß ihm zusetzte. Er beruhige Jimmy und auch Patricia am Telefon. Sie haben sich nach der Überstürzen Abreise schon Horrorbilder vorgestellt, was Paddy wohl anstellen mag.

DU LIEST GERADE
Old Chains Of My Life
FanfictionMichael Patrick Kelly, genannt Paddy ist nach über 6 Jahren wieder aus dem Kloster und nach langem hin und her wieder Solo unterwegs. Sein Erstes Album steht kurz vor der VÖ und allgemein schien sein Leben geordnet. Eine Begegnung riss ihn jedoch w...