47. Der letzte Abend zu Hause

513 23 4
                                    


Paddy wurde immer nervöser, je näher die Ankunft von Michael rückte. Er war ein Nervenbündel und das auch zum Leitwesen der Mädels. Seine Töchter fanden es amüsant, doch Charly hatte da weniger Geduld. Allgemein war sie angespannt und auch wie sie sich Paddy gegenüber verhalten soll, wusste sie nicht so wirklich. Nach der Aktion im Arbeitszimmer, hatte keine mehr ein Wort darüber verloren und beide zerbrachen sich den Kopf, was dies sollte und vor allem was  es für Nachwirkungen haben würde. Jedoch gingen beide damit anders um, als das Gegenüber. Paddy versuchte nicht weiter was hineinzuversetzen interpretieren und Charly zerriss es im Unklaren zu sein. Paddy wollte nicht das es komplizierter wird, als es eh schon ist. Er versuchte seine Gefühle zu unterdrücken und war froh bald auch erst einmal 2 Wochen aus der Situation flüchten zu können.

So ging es über Tage. Auch der Einzug von Michael verlief ohne wirkliche Probleme. Der Kleine nahm alles sehr locker und war sowieso nicht wirklich ein Problemkind was neue Situationen angeht. Und auch als Charly ihm verständlich machte, dass Paddy sein Vater war, nahm er es hin. Nach und nach kamen eher harmlose Fragen, aber er Borte nicht nach. Charly und auch Paddy waren sichtlich erleichtert und so kam der Alltag ziemlich schnell in Gange. 

Charly sass am Abend in der Küche und starrte in ihren Tee. Allgemein das alles so gut lief, aber sie so wenig dafür tun musste, missfiel ihr. Auch das Paddy ihr aus dem Weg ging, bzw, die Dinge nichts zur Ansprache kamen, beschäftigte sie. "Hey, da bist du!", riss Paddys Stimme sie aus den Gedanken und sie lächelte ihn kurz an. Er setzte sich neben sie und reichte ihr die Papiere vom Jugendamt. "Sie wollen die Tage wegen der Schulsituation und allgemein vorbei kommen. Ich habe versucht es von den Anwälten prüfen zu lassen, aber keine Chance. Da müssen wir durch!", gab Paddy ihr zu verstehen. Sie lass den Brief und nickte. "Ich bin 2 Tage vorher wieder hier, bis dahin können wir uns ja mal Gedanken machen!", fügte Paddy noch hinzu. "Wann bist du weg?", fragte Charly und versuchte nur interessehalber zu klingen. "Morgen geht die Promotion los, aber ich penne heute Abend schon in München!", gab er ihr zur Antwort. Charly nahm die Antwort auch ohne Hintergedanken an. Sie war eh nicht auf Kommunikation aus, auch wenn alles in ihr schrie. 

Paddy packte seine Sachen und Julia stand im Türrahmen. "Du triffst dich wieder mit ihr oder?", fragte Julia und Paddy sah sie kurz an. Er schüttelte den Kopf. "Ich mag es nicht wenn man mich belauscht!", gab er nur zurück. Julia hatte die Tage mitbekommen, als er sich mit seine Bekannten aus München am Telefon unterhalten hatte. Julia stand immer noch an der Tür und Paddy sah sie fragend an. "Was soll ich deiner Meinung nach tun Julia? Ich bin erwachsen und hab auch Bedürfnisse. Allgemein das ich mich Rechtfertigen muss. Was soll das?", warf er in den Raum und packte seine Tasche weiter. "Ich finde es scheiße das du nicht zu deinen Gefühlen stehst und dann mit irgendeiner rum machst, für die du keine hast!", brach es aus Julia heraus. "Julia es ist kompliziert, ich hab dir das schonmal versucht zu erklären. Die Fronten sind geklärt und nichts kompliziert. Wir treffen uns ab und an und gut ist. Nicht mehr und nicht weniger!", erklärte er sich erneut und ließ sich aufs Bett fallen. Julia zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. "Du verbaust es dir. Du liebst die Frau, die hier mit im Haus lebst. Hast keine Eier und geht lieber wo anderes Druck ablassen! Das ist für mich kompliziert!", stellte Julia ihren Standpunkt fest und verschwand. Paddy ließ sich auf die Matratze nieder und seufzte. "Teenager why..!", murmelte er und raufte sich das Haar.

Julia schluckte, als sie im Flur auf ihre Mutter traf. Sie hatte wohl einiges von dem Gespräch der Beiden mitbekommen und wusste nicht wie sie reagieren sollte. Charly überspielte dies und versuchte sich nichts anmerken zu lassen und verzog sich noch einmal zu Michael ins Zimmer, ehe diese schlafen würde.

Paddy wollte nicht so auseinander gehen. Er wäre jetzt gute 12 Tage unterwegs und er hatte ein schlechtes Gefühl sowas einfach stehen zu lassen. Er klopfte an Julias Tür und suchte erneut das Gespräch, ehe er fahren würde. "Ich wollte nochmal nach dir sehen ehe ich fahre!", meinte er leise als er in der offenen Tür stand. Julia sah ihn desinteressiert an. "Weißt du Julia, of ist was ihr Teenies für Einfach seht, nicht so einfach für uns und auch umgekehrt. Doch ich sehe es als weniger kompliziert. Ich hab euch grade wieder und ich will euch nicht wieder verlieren und da müssen meine Gefühle einfach hinten anstehen. Ich dar und werde es nicht noch einmal vermasseln und ich kann mich nicht vorstellen Euch noch einmal zu verlieren. Und zwischen mir und deiner Mutter ist es kompliziert und ich will da nicht noch mehr aufwühlen oder verbocken!", gestand er seiner Tochter. "Ja sorry geht mich ja auch nichts an. Und ich misch mich da nicht mehr ein!", gab sie kleinlaut zu. Zu sehr empfand sie dies, was ihre Mutter gerade durchmachen musste. Ihr war es bewusst das sie es mitbekam, aber Paddy war im Unwissen darüber.




Old Chains Of My LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt