30. Falsche Vermutungen

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Paddy versucht gefasst zu bleiben. Julia erzählte ihm alles und nicht nur sie war danach mit den den Kräften am Ende. Er saß noch lange an ihr im Bett und versuchte dieses Gespräch zu verarbeiten. Auch das sie gerade zu ihm das Vertrauen hatte. Er hatte ja schon selbst viel erlebt, aber dies war auch für ihn in diesem Ausmaße kaum zu ertragen. Er sah der Kleinen beim Schlafen zu und ließ seither ihre Hand nicht mehr los. Sie brauchte Halt und auch wenn Paddy nicht wirklich dachte, der Richtige dafür zu sein. Er musste selbst weinen und hing seinen Gedanken nach. Das öffnen der Tür, riss ihn aus seinem eigenen Film und er sah zur Tür. Die selben Beamten von heute Mittag standen dort, gefolgt von Charly. Er legte Julias Hand vorsichtig hin und ging aus der Tür. Charly sah ihn wütend an. "Warum machst du die Tür zu? Ich will zu meiner Tochter!", giftete sie ihn direkt an. Paddy sah sie an. "Sie schläft endlich und nach dem alles das beste für sie!", versuchte ihr ruhig zu erklären. "Du bist ja auch so der Mann von Fürsorge!", schrie sie ihn an. Paddy legte den Kopf in den Nacken und seufzte. "Ich finde auch wir sollten das alles in Ruhe besprechen!", meinte einer der Beamten.

Auch die Ärztin kam zu dem Gespräch und zu Paddys Erleichterung, war Günter auch noch da. "Was hast du mit ihr gemacht?", schrie Charly ihn an und Paddy sah sie Fassungslos an. "Ich? Bist du des Wahnsinns!", gab Paddy direkt scharf zurück. "Herr Kelly, sie haben uns belogen heute Mittag?", stellte der Polizist fest und formulierte dies nur als Frage, der Höflichkeit zu gute. "Ich hab gar nichts. Erst lange als Weg war stand sie in meinem Haus. Ich wusste nichts davon, wie schon gesagt ich war auf Tour!", verteidigte er sich. "Und wie erklären sie sich ihre Verletzungen?", harkte dieser nach. "Wie Bitte? Sie denken ich war das? Wie gesagt ich war auf Tour und hab sie Wochen nicht gesehen!", wiederholte sich. "Wäre ja nicht das erste mal mit häuslicher Gewalt!", warf ihm der ältere Beamte vor. Paddy sah Charly an und wusste das es von ihr kommen musste. "Dein Ernst jetzt? Die Alten Geschichten holst du raus?", fragte er sie und er konnte ihrem Hasserfüllten Blick nicht standhalten. "Du weisst genau, ich hab unsere Töchter nie angerührt. Selbst als ich Angelina einen Klaps auf den Po gab, nachdem sie mir die Zehen gebrochen hatte, war für mich das zu viel. Falls du dich auch daran erinnerst!", fügte er hinzu. Er sah die Beamten an. "Die Alten Dingen sollen kein Thema hier sein, hier geht es allein um Julia und was ihr passiert ist!", richtete er das Wort an die beiden Herren. "Sie hat Verletzungen die eindeutig auf Schwerwiegende Anschuldigen zuzuordnen sind!", meldete sich die Ärztin zu Wort. Paddy musste schlucken. "Und sie denken ich war das? Ich hab den Krankenwagen gerufen! Und viele der blauen Flecken sind veraltet und ich war die ganzen Wochen auf Tour!", antwortete Paddy und die Ärztin sah ihn verachtend an. "Sie hat Schutz bei mir gesucht und nachdem was ich eben alles erfahren habe, nicht ohne Grund!", einte Paddy zu den Beamten. "Viele Täter behaupten das!", gab einer ziemlich kalt von sich. Paddy war fassungslos. "Du bist noch mieser als Vorher. Holst dir das Recht raus..! Gibst ihr die Pille und was weiß ich... Was willst du vertuschen. Stehst du auf klein Mädchen oder was!", schrie Charly ihn an und ging auf ihn los. Sie wurde von einem der Beamten zurückgehalten. Paddy kochte vor Wut und sah Charly in die Augen. Ihr Blick war voller Hass, doch er starrte sie an. "Du. Du musst mal überlegen was Sache ist Charly. Seit Monaten geht das schon so. Unsere Tochter ist abgemagert, verletzt sich selbst und hat nach mir gesucht, in einem Moment wo sie nicht mehr weiter wusste!", setzte Paddy an. "Meine Tochter!", unterbrach Charly ihn und diese Worte versetzen Paddy ein Stich ins Herz. "Deine Tochter. Auch gut. Noch besser das sie einem Fremden mehr erzählt wie dir. Hab ich ihr die Pille erlaubt? Ja! Hab ich ihr die Pille danach besorgt? Ja! Und warum? Weil dein ach so toller Stecher und Pfleger sie vergewaltigt hat und dass noch ohne Gummi!", platze es aus Paddy raus. Charly sah ihn an. "Du bist das letzte. Tim ist super zu den Kinder und hilft mir in allem!", fauchte Charly ihn an. "Ja er kümmert sich wirklich gut um Julia. Zu gut verdammt. Check das doch mal und mach die Augen auf!", wurde Paddy lauter und schlug mit der Faust und voller Wucht gegen die Wand neben ihm. 

Die Gemüter waren erhitzt und Paddys Hand pochte. Er konnte die Finger nicht mehr bewegen und es beruhigte ihn, sich auf die Schmerzen zu konzentrieren. "Ich denke in dieser Sache muss ich was erwähnen und über meine Schweigepflicht hinaus gehen!", warf Günter ein. "Als Paddy vor einigen Wochen mit ihr bei mir war, habe ich sie untersucht. Auch wenn sie da nicht mit mir geredet hat. Kam ich auf die gleichen Ergebnisse wie Frau Dr. heute. Und zudem weitere ältere Verletzungen dieser Art!", erklärte er. Paddy sah ihn fragend an. "Und du sagst mir nichts?", fragte er ihn und Günter zerriss es das Herz. "Paddy sie hat nicht darüber gesprochen und ich darf nicht einfach über Patienten reden. Selbst wenn du mein Freund bist!", erklärte er sich. "Genau er ist dein Freund und sagt das nur so!", fauchte Charly. Paddy schüttelte nur den Kopf als er sie ansah. "Du bist unfassbar! Hass mich! Okay! Hab ich mich mit abgefunden! Aber unterstell mir so was nicht! Ich hab dich unterdrückt, nicht fair behandelt und bin dich körperlich angegangen! Aber dieser Mensch bin ich nicht mehr und Charly. Sie ist auch meine Tochter und wenn du nur ansatzweise denkt, ich könnte so was denken. Das sag es mir ins Gesicht!", gab Paddy was ruhiger und verzweifelt von sich. "Ich trau dir alles zu. Ich kannte dich schon damals nicht!", gab sie eiskalt von sich und Paddy senkte den Blick. Es verletzte ihn ungemein und er verspürte nur noch Schmerzen. Alleine bei dem Gedanken wurde ihm schlecht und es schien auch so, dass seine Farbe aus dem Gesicht verschwand. "Paddy? Alles okay!", hörte er noch Günter dumpf sagen und sank zu Boden.

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