5. Harte Schale...

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Paddy hatte sich nach eine Weile beruhigt und fuhr zurück Richtung Köln. Jimmy kam nach einer gefühlten Ewigkeit wieder im Kaffee an. Er ließ sich auf den Stuhl fallen. "Wir auch nie langweilig bei Euch beiden!", seufzte er. "Sorry das war alles ein Fehler. Eine Dumme Idee!", versuchte Charly sich zu erklären und war bereits am Aufstehen. Sie zitterte wieder und Meike hielt sie am Arm fest. Sie sah sie ernst an. "Sag es ihm!", forderte sie Charly auf und deutete zu Jimmy. Charly setzte sich wieder eingeschüchtert hin. Ihr war klar das Meike eine forsche Art haben musste, da sie ja auch in der Lage war Jimmy zu zähmen. Sie hatte keine Lust ihr zu Widersprechen uns setzte bereits wieder unter Tränen an.

Paddy war die nassen Klamotten in die Ecke und verfluchte alles und jeden. Noch immer war er total durch den Wind. Er kam zu Jimmy natürlich mit der Hoffnung, das er mehr wusste, aber das die Dinge so liefen war ihm nicht klar. Aber was hatte er sich erhofft. Egal wie das Treffen wäre. Er duschte ausgiebig und lange und versuchte wieder aufzutauen. Besser fühlte er sich nicht wirklich. Seine Gedanken kreisten. Von Wut, Verzweiflung und Traurigkeit war alles vertreten. Es überraschte ihn selbst das er von solchen Gefühlen überrollt wurde, da er wirklich dachte mit der Sache abgeschlossen zu haben. Über seinen Gedanken schlief er auf dem Sofa ein und wurde erst wach als ihn jemand zudeckte. "Konntet ihr alle klären?!", fragte Paddy leise und Jimmy drehte sich an der Tür noch einmal um. "Nein Paddy noch lange nicht!", meinte er leise. Er konnte den Alkohol schon von weitem riechen. Paddy hatte sich bereit vorher am Kiosk einiges reingeschüttet. Aus Respekt vor Jimmy tat er es nicht hier in seinem Haus. Jimmy wusste wie Paddy sich fühlen musste. Auch wenn er ein wirkliches Arschloch früher war, hat er diese Frau abgöttisch geliebt. Jimmy selbst hatte Meike wirklich fast verloren und konnte seinen kleinen Bruder nur zu gut verstehen wie er sich fühlen muss, gerade auch weil er Vater war.

Am nächsten Morgen kam Paddy mit Kopfschmerzen in die Küche. Meike hatte bereits die Kinder in den Kindergarten gebracht und saß mit Jimmy am Küchentisch. Beide sahen ihn bemitleidend an. "Was? Noch nie einen Mann mit Kater gesehen!", murmelte Paddy und nahm dankend den Kaffee und die Kopfschmerztabletten entgegen, die seine Schwägerin ihm reichte. Jimmy sah auf die Uhr als es klingelte. "Das nenn ich mal pünktlich!", seufzte Jimmy und ging zur Tür. Paddy vernahm das alles noch nicht wirklich und musste schlucken, als er Charly an der Küchentür stand. "Ich geh dann wohl besser!", murmelte Paddy und stützte sich bereits an der Tischplatte ab. "Setz dich Kleiner!", meinte Jimmy nur und Paddy setze sich wieder genervt zurück. "Dein ernst jetzt!", funkelte Paddy seinen Bruder an, doch dieser Sagte nichts. "Setz dich Charlotte!", meinte Meike. "Ach so förmlich sind wir jetzt!", konnte Paddy sich nicht verkneifen. "Paddy reiß dich zusammen!", fauchte Jimmy ihn an. "Was den? Was hast du erwartet? Sie hat sich verpisst und mir die Kinder genommen!", versuchte Paddy sich zu verteidigen. "Sie hatte ja auch so gar keinen Grund was?", wurde Jimmy jetzt auch was lauter. Paddy gab nach und ließ sich wieder in den Stuhl zurückfallen. "Oh God Why!", murmelte er vor sich hin. Charly setze sich neben Meike und hatte keinen Mut ihn anzusehen. "Ich kann das nicht!", stellte sie fest und wollte aufstehen. Jimmy hielt ihre Hand uns strich ihr darüber. Ihre Augen füllten sich sofort wieder mit Tränen. Paddy begutachtete dieses Bild im Augenwinkel und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass es ihm leid tat wie sie so zerbrochen vor ihr saß. Er hatte auch Stolz und zeigte sich relativ unbeeindruckt, auch wenn es in ihm anders aussah.

Nach einer Weile schob Charly wortlos ein Foto über den Tisch. "Willst du mir weh tun damit?", fragte Paddy sie genervt und das war das erste mal das er sie genau ansah. Ihre Augen füllten sich sofort mit Tränen und sie konnte diese nicht weiter zurück halten. Paddy nahm das Foto an sich. Er starrte regelrecht darauf und sah sie unglaubwürdig an. "Dein Ernst jetzt?", fragt er erst ruhig und schüttelte den Kopf. Sein Herz pochte, es war offensichtlich das es sein Sohn war. "Du tauchst hier nach Jahren auf und willst mir sagen das du mir nicht mal 2 Kinder entzogen hast, sondern noch ein drittes? Ich weiß ich war alles andere als ein guter Partner und Vater, aber das hier ist das letzte! Du kannst nicht frei Schnauze entscheiden und denken du tauchst hier auf und bringt meine Leben durcheinander.... Sorry ich muss hier raus!", gab Paddy zu und stand auf. "Patrick bitte!", flehte Charly unter Tränen und Paddy blieb mit dem Rücken an der Tür stehen. Alleine die Verzweiflung in ihr traf ihn böse ins Herz. "Du warst trotz allem ein guter Vater. Es geht nicht um mich es geht um ihn!", fügte sie noch hinzu und ihr liefen die Tränen die Wangen runter. Paddy schluckte. Er hatte auch Tränen in den Augen und schüttelte nur den Kopf. "Ich muss hier raus!", stellte er erneut fest und versuchte deutlich kalt zu wirken. Er griff nach der Jacke und ging Wortlos aus der Tür.

"Lief ja ganz toll!", stellte Charly fest und vergrub ihr Gesicht in den Händen. "Charly hör zu. Er ist bei weitem ein ganz anderer Mensch als früher. Er hat ein großes Herz, aber er will dir gegenüber natürlich etwas beweisen. Gib ihm Zeit!", versuchte Jimmy es mit sanfter Stimme. Charly sah ihn nur an. "Jimmy! Zeit? Gerade das ist doch das Problem! Die habe ich nicht! Die hat der Kleine nicht!", schrie sie schon fast verzweifelt und stand auf. "Danke. Für alles. Ein Versuch war es wert!", fügte sie deutlich ruhiger hinzu und stürzte auch zur Wohnungstür.

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