Kapitel 5

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Die lange Fahrzeit nutzten wir um uns erstmal wirklich zu unterhalten.
Er zeigte mir Bilder auf seinem Handy, von all den Leuten mit denen ich zukünftig zu tun haben würde.
"Das hier ist Thomas, alias Baron Corbin. Und das hier ist Adam Scherr. Er sieht etwas wild aus aber ist ein echt lustiger und netter Mensch, alias Braun Strowman", erklärte er.
"Ein wenig kenne ich mich ja aus. Also ein paar Ringnamen kenne ich sogar, musste dir ja trotzdem öfter zusehen, wenn ich schon keinen Kontakt zu dir hatte.", grinste ich.
Er begann zu lächeln und legte eine Hand um meine Schulter.
"Niedlich wie eh und je meine kleine Hails. Wen kennst du zum Beispiel?", fragte er jetzt.
"Hmm Brock Lesnar, Seth Rollins und Roman Reigns. Oh und noch einen. Der ist so ein kleiner Verrückter mit roten Haaren. Wie hieß der noch gleich? Aja ich habs - Dean Ambrose", grinste ich jetzt.
"Kleiner Verrückter also? Ich werf dich gleich aus dem Auto", lachte Jon neben mir los und auch ich musste lachen. Sein Lachen war immer schon unglaublich ansteckend gewesen.
"So also weiter. Colby Lopez, alias Seth Rollins und Joseph "Joe" Anoa'i , alias Roman Reigns. Mit den beiden wirst du denke ich mal am meisten zu tun haben, auch privat. Wie du vielleicht weißt sind das meine besten Freunde. Auch mit Fergal Devitt, Finn Balor, wirst du öfter zu tun haben. Er ist ein guter Kumpel und wenn er in der WWE wieder mal als "Demon" auftritt werdet ihr vorher einige Stunden gemeinsam verbringen, weil du als Make-up Artist bei ihm mithelfen wirst", grinste er.
Oh man ich freute mich so. Die Leute die er mir zeigte wirkten alle wirklich sympatisch.
"Und ich denke mit Pamela und Rebecca, alias Bayley und Becky Lynch könntest du dich auch gut verstehen. Und auch deine Kolleginnen sind alle super nett. ", erzählte er.
"Oh das freut mich. Du weißt ja wie schwer es mir fällt neue Leute kennen zu lernen.", grinste ich ihn an.
"Oh ja dir und schwer fallen. Ist ja nicht so als würden dich 99% der Leute auf Anhieb mögen.", lachte er.
Ich grinste. Es war mir tatsächlich nie wirklich schwer gefallen jemanden kennen zu lernen, weil ich meistens einfach ziemlich frech war, aber genau das mochten die meisten anscheinend an mir.

"Achja Hails? Ich muss dir noch was sagen"
"Ja was gibts?", fragte ich nach.
"Die Wohnung in meiner Nähe. Du weißt schon. Also genau genommen ist deine Wohnung genau einen Stock unter meiner. Also egal was du brauchst - ich bin keine 10 Schritte von dir weg. Naja aber die Wohnung ist erst ab übermorgen frei, also musst du die erste Nacht in LA wohl oder übel bei mir und vor allem mit mir verbringen", lachte er.
"Oh nö scheise jetzt hab ich dich also wieder ständig an der Backe?", grinste ich.
"Werd bloß nicht frech junge Lady ja? Sonst kannst du die erste Nacht am Balkon verbringen", scherzte er.

"Nein ernsthaft Jon. Danke für alles. Ich kann dir gar nicht sagen wie glücklich ich bin dich ab jetzt wieder jeden Tag um mich zu haben, wie früher. Ich hab dich so vermisst. Es gab keinen einzigen Tag wo ich nicht mindestens einmal an dich gedacht habe. Und jetzt: Dieser Job in LA, du, einfach alles. Ich bin dir so dankbar.", sagte ich und kuschelte mich an ihn.
"Du weißt ich bin immer für dich da. Ich konnte gar nicht schnell genug in Cincinnati sein als ich gehört habe das du dort bist, und als mein Vater gesagt hat das du mich vermisst bin ich sofort in den nächsten Flieger gesprungen. Es tut mir wirklich leid was passiert ist aber ich verspreche dir, sowas wird nie wieder vorkommen! Du bist und bleibst jetzt in meiner Nähe. Beste Freunde für immer, so war es immer und wird es immer bleiben", sagte er jetzt und legte seine Hände um mich.
Erst jetzt fiel mir auch wie unverschämt gut dieser Typ roch.
Keine Ahnung wie lange wir einfach so dasaßen, keiner von uns beiden sagte ein Wort, aber es war ein angenehmes Schweigen.
Irgendwann war ich wohl eingeschlafen, denn als ich die Augen wieder öffnete, war es bereits dunkel draußen.
Wie lange hatte ich bitte geschlafen?
Plötzlich wuschelte mir jemand durch die Haare.
"Na du kleine Schlafmütze, wieder wach?", fragte Jon und ich konnte sein grinsen schon fast hören.
"Mhm. WIe lange hab ich bitte geschlafen?", stellte ich die Gegenfrage.
"Phu so gute 7 - 8 Stunden glaube ich. Ich bin kurz nach dir eingeschlafen und auch erst seit ner Stunde wieder wach", lachte er.
"In 5 Minuten sind wir an einer Raststation und machen mal eine kleine Pause", sagte er.
Ich nickte erleichtert, den schön langsam musste ich echt mal aufs Klo.
An der Raststation angekommen, holte ich meine Jogginghose aus meinem Rucksack und ging erstmal auf die Toilette.
Meine Haare band ich zu einem Zopf zusammen, und meine Jeans tauschte ich gegen die viel bequemere Jogginghose.
Ich holte auch noch meine Abschminktücher aus meinem Rucksack und entfernte mein Make-up.
Dann ging ich zu Jon in den kleinen Laden der zur Raststation gehörte, und kaufte mir eine Flasche Wasser und ein paar Snacks. Gemeinsam machten wir uns wieder auf den Weg zum Auto.

Jon ging ein paar Schritte hinter Hailey her.
Sie hatte damals schon immer gut ausgesehen aber jetzt? Sie war wirklich wunderschön.
Ihre schwarze Jogginghose hing locker an ihrer Hüfte, den Pullover hatte sie vorhin im AUto ausgezogen und das weiße T-shirt das sie darunter trug hatte sie jetzt auf einer Seite mit einem Knoten zusammengebunden, wodurch man einen Blick auf ihren flachen Bauch hatte.
Sie trug jetzt einen Zopf und hatte sich abgeschminkt.
Sie sah mit Make-up wirklich gut aus, aber auch ohne der Schminke war sie wunderschön.
Er seufzte. Er durfte es nicht nochmal so weit kommen lassen, sich in sie zu verlieben. Sie war seine beste Freundin, nicht mehr und nicht weniger. Er wollte und konnte sie einfach nicht nochmal verlieren.
Auch bei ihm hatte es in den letzten Jahren keinen einzigen Tag gegeben wo er nicht an sie dachte. Er hatte sie früher wirklich geliebt und er hatte echt lange Zeit gebraucht um darüber hinweg zu kommen. Er war sich bis heute nicht sicher ob er wirklich zu 100% darüber hinweg war.
Klar er hatte in der Zeit die ein oder andere Frau gehabt. Okay er war ein ziemlicher Frauenheld gewesen, oder war es gewissermaßen immer noch. Aber die Tatsache das Hailey jetzt hier war, änderte irgendwie einiges.
Er hatte auch eine feste Freundin gehabt, Renee Young, aber auf Dauer hatte es einfach nicht geklappt. Er hatte einfach zu wenige Gefühle für sie gehabt, genau genommen hatte er sie von Anfang in immer irgendwie mit Hailey verglichen, auch wenn er das selbst nie zugeben würde.
Er hatte nie wirklich mit jemandem über alles geredet bis auf eine Person. Der einzige der wirklich alles mitbekommen hatte, war Joe. Joe war Jons bester Freund. Klar Colby wusste auch vereinzelte Dinge, aber wirklich alles wusste nur Joe.
Joe war auch der einzige der Jons Geheimnis kannte.
Er und Hailey hatten sich mal geküsst. Es war Haileys 16ter Geburtstag, zirka 3 Wochen bevor Jon nach LA ging.
Sie wollte unbedingt mit ihm feiern gehen und genau das taten sie dann auch.
Also trommelten sie ein paar Freunde zusammen und gingen in einen Club in ihrer Nähe.
Sie hatten wirklich einiges getrunken, mit dem kleinen Unterschied das Jon um einiges mehr vertrug als Hailey. Ihre Freunde waren alle schon längs nach Hause gefahren aber sie wollte nicht. Also blieb er und passte auf sie auf.
Sie hatten getanzt und getrunken und irgendwann kam dann dieses verdammte langsame Lied.
Sie hatte ihn umarmt und ihm gesagt das sie ihn lieb hatte, und dann stand sie so nahe vor ihm und er konnte in dem Moment einfach nicht anders als seine Lippen vorsichtig auf ihre zu legen.
Zu seiner Überraschung erwiderte sie den Kuss, aber nach einigen Sekunden löste sie sich und rannte auf die Toilette um sich zu übergeben. Ja sie hatte wirklich viel zu viel getrunken.
Also hob er sie hoch als sie zurück kam und brachte sie nach Hause in ihr Bett.
Als er sie am nächsten Tag besuchen kam und bemerkte das sie sich an rein gar nichts mehr erinnern konnte, beschloss er dieses Detail für sich zu behalten. Er konnte diesen Kuss jedoch nie wirklich vergessen, dieses Gefühl was dieser Kuss in ihm ausgelöst hatte.
"Jon was machst du denn ? Kommst du?", rief sie plötzlich und riss ihn somit aus seinen Gedanken.
Verdammt er hatte garnicht bemerkt das er stehen geblieben war.
"Ups ja warte ich komme schon", rief er zurück und ging weiter in ihre richtung.

Er musterte seine beste Freundin nochmal von oben bis unten und seufzte. Nein er würde es nicht nochmal so weit kommen lassen.
Höchste Zeit sich zusammen zu reisen.

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