Kapitel 16

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Langsam spürte ich wie der Alkohol meine Sinne etwas benebelte und meine Anspannung endlich von mir abfiel.
Ich genoss die Zeit hier, auch wenn ich nicht gedacht hätte die Zeit in New York wirklich genießen zu können.
Aber alles wovor ich Angst gehabt hatte, war doch schon passiert, also was hatte ich noch zu befürchten.

Der Alkohol der durch meinen Körper floss, lies mich etwas mutiger werden, und ich dachte nicht mehr genau drüber nach was ich sagte.

Jon war auf die Toilette
Als ich schließlich mit Becky die Dachterrasse wieder betrat, sah ich mich erst mal um.
Die kühle Luft tat wirklich gut und lies mich etwas klarer Denken.

Als ich Zoe und Colby erblickte, die eng beieinander standen und sich unterhielten, musste ich grinsen.
Auch Avery, die neben Zoe stand, war in ein Gespräch mit Joe vertieft.

Schnell winkte sie Brad zu sich.
„Kannst du mir noch ein paar Shots bringen? Irgendwas gutes. Ich muss da glaube ich was in Gang bringen", grinste ich.

„Oh die Verkupplungsexpertin ist wieder im Haus. Für wie viele Leute?", grinste Brad.

„Für 9", antwortete ich.

„Kommt sofort"

„Leute ich will euch ja nur ungerne unterbrechen aber ich hab was für euch", rief ich meine Freunde zu mir.

Als Brad schließlich das Tablett vor mir abstellte musste ich lachen.
„Ja 2 für jeden", grinste er.

„Oh du bist der beste", lachte ich.

Auch Jon kam endlich die Treppe hoch, und ich winkte Pam und Finn zu uns.

„Da wir heute zum Feiern hier sind, haben wir hier eine Kleinigkeit für euch", grinste ich und drückte jedem zwei Gläser in die Hand.

„Oh du spinnst. Danke", grinsten Colby und Joe.

Wir prosteten uns zu und leerten gemeinsam das erste Glas.

„Was ist das?", fragte Zoe jetzt Brad, welcher sehr zu meiner Überraschung ebenfalls mittrank.

„Vodka Lime"

„Oh wow das ist der Wahnsinn", staune Avery.

„Auf uns alle", grinste ich, und somit wurde auch das zweite Glas in einem Zug geleert.

„Und jetzt gehen wir tanzen", riefen Becky und ich fast gleichzeitig.
Bevor jemand protestieren konnte, zogen wir die Jungs mit uns die Treppe hinunter.

Die Tanzfläche war ziemlich voll, also standen wir alle relativ nahe beieinander, was aber in der Situation alles andere als
Störend war.
Der Alkohol zeigte langsam seine Wirkung, kein Wunder also wieso wir alle lockerer wurden.
Wir tanzten alle zusammen, lachten viel, bis zu dem Moment wo der DJ ein langsames Lied laufen ließ.
Avery war die erste die die Initiative ergriff und sich zu Joe umdrehte.
„Tanz mit mir", lächelte sie ihn an.

„Aber gerne doch", sagte der Samoaner und legte seine Hände an ihre Hüften und zog sie näher.

Colby nahm sich die Szene die sich ihm gerade bot offenbar als Vorbild, denn auch er zog Zoe an sich,
welche erst mal überrascht aufquickte. Colby lacht, machte aber keine Anstalten sie loszulassen und schließlich legte Zoe ihre Hände in seinen Nacken.

„Ich geh mal auf die Toilette",zwinkerte Becky mir zu und entfloh so der Situation, denn auch Finn und Pam begannen zu tanzen.

Ich sah ihnen kurz zu und lächelte zufrieden.
„Hast du gut hinbekommen", sprach Jon plötzlich dicht hinter mir.

„Ich weiß nicht was du meinst", sagte ich und spielte somit die unwissende.

„Ich kenn dich gut genug das ich weiß was du da vor hast, meine Liebe", lachte er und ich erwiderte nichts
außer einem grinsen. Er hatte recht – er kannte mich wirklich zu gut.

Plötzlich spürte ich seine Hände an meinen Hüften, als er mich näher an sich zog, bis ich mit dem Rücken an seine Brust gedrückt wurde.
Seine Hände ruhten immer noch an meinen Hüften und wir tanzten langsam im Takt.
Irgendwann drehte ich mich in seinen Armen um, und legte meine Hände in seinen Nacken.
Wow er stand mir näher als gedacht, was mich erst recht keinen klaren Gedanken mehr fassen lies.

„Du siehst wirklich wunderschön aus heute. Eigentlich siehst du jeden Tag wunderschön aus", lächelte er.
Dieses Lächeln brachte mich fast um den Verstand, sein Blick auf mir, das was er sagte. Einfach alles.

„Danke. Du siehst toll aus in diesem Hemd. Also eigentlich siehst du immer toll aus", wiederholte ich seinen Satz, nur auf ihn bezogen.
Sein Lächeln wurde nur noch breiter und sein Griff an meiner Hüfte wurde etwas fester, als er mich noch etwas näher zog.
Seinen Kopf vergrub er an meiner Schulter und so tanzten wir weiter.
Die ganze Situation war einfach wunderschön.
Und in dem Moment gestand ich es mir endlich ein.
Ich war unsterblich in meinen besten Freund verliebt. Ich war es immer schon gewesen.
Ich bezweifelte auch das die Gefühle für ihn jemals wirklich weg gewesen waren.
Versteht mich nicht falsch, ich habe Chaze geliebt, aber dass mit Jon war irgendwie immer etwas anderes gewesen, etwas Besonderes.
Wie er vor meiner Tür stand und ich ihn gesehen hatte, es hatte sich alles sofort wieder so angefühlt wie früher.
Keine Ahnung wie ich es so lange Zeit ohne ihn ausgehalten hatte.

Wie er jetzt vor mir gestanden hatte und mich angesehen hatte, ich war mir sicher diese Gefühle hatte man nur einmal in seinem Leben.
Als ob er meine Gedanken gelesen hätte, hob er den Kopf und sah mir wieder in die Augen.
Er war mir einfach so unglaublich nahe, mir wurde schwindelig bei der Erkenntnis WIE nahe er tatsächlich bei mir stand.
In seinem Gesicht konnte ich sehen, dass er etwas überlegte, während er mir langsam immer näher kam.

„Jon", hörte ich plötzlich eine schrille Stimme hinter ihm rufen.
Renee. 
Wir schreckten zusammen und wichen von dem jeweils anderen zurück.
Verdammt. Wie ich dieses Miststück gerade hasste.
Er sah mich etwas erschrocken und mit weit aufgerissenen Augen an, und ich wusste das er sich gerade genauso fühlen musste wie ich.
Verdammt verdammt verdammt!

„Ich.. Ich geh schnell auf die Toilette", stammelte ich vor mich hin und verließ fluchtartig den Raum.


Scheiße. Konnte dieses Miststück nicht einfach mal die Klappe halten und ihn in Ruhe lassen?
Hailey hatte sich so schnell sie konnte aus der Situation geflüchtet.

„Wann verstehst du endlich das du mich in Ruhe lassen sollst? Ich hab dir gesagt wir können Freunde bleiben, ja.
Aber aus uns wird nie wieder ein Paar werden! Hörst du? Renee ich liebe dich nicht mehr", sagte ich wütend als ich mich umdrehte.
>Und ich habe dich auch nie wirklich geliebt< fügte er in Gedanken noch hinzu.
Und damit ließ er sie stehen und ging die Treppe zur Dachterrasse hinauf.

Er stellte sich etwas abseits und zündete sich eine Zigarette an, um sich zu beruhigen.
„Oh Jon. Wann siehst du es endlich ein?", hörte er plötzlich Joe hinter sich fragen.

„Man sie macht mich verrückt. Ich kann nicht klar denken wenn sie vor mir steht und mich so ansieht. Sie gerade nicht einfach zu küssen,
hat mich so viel Überwindung gekostet.", gestand Jon nun endlich.

„Denkst du wirklich ich weiß nicht dass du sie liebst? . Denk doch mal nach. Als sie noch nicht hier war, hattest du jedes zweite Wochenende eine Andere im Bett.
Hailey ist jetzt seit 6 Monaten hier, und es war keine einzige mehr an der du irgendwie Interesse gezeigt hast. Du hattest seit 6 Monaten keine Frau mehr bei dir, alles wovon du die meiste Zeit redest ist sie.", sagte Joe nun, und er hatte Recht!

Jon wurde in dem Moment das erste mal wirklich bewusst, wie verliebt er in sie war.
Er war nicht einfach bloß verliebt.

„Joe ich liebe sie.Hab ich vermutlich auch immer getan", sprach er es zum ersten Mal laut aus.
Ja er war nicht einfach verliebt, nein - er liebte sie wirklich.

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