Kapitel 13

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Mila

Rush zieht mich in seine Arme und hält mich einen Moment lang fest gegen seinen Körper gedrückt. Er drückt seine Nase in mein Haar und atmet tief ein. Ich fühle mich aufgeregt und nervös, ein wenig schwindlig und vor allem beobachtet, denn wir stehen mitten in der Riverside Bar und um uns herum sitzen und stehen unsere Mitschüler und starren uns an. Als ob es ein ungewöhnlicher Anblick wäre, wenn Julian Rush vor einem Auftritt mit einem Mädchen rummacht! Das einzig ungewöhnliche ist doch, dass er es mit mir tut! Ich versuche wirklich, die Augen, die uns ansehen, nicht zu bemerken, aber ich fühle mich, als würde ich dort oben auf der Bühne stehen. Und trotzdem genieße ich es, dass er mich hält, sauge seinen Geruch auf, seine Wärme und das unglaubliche Gefühl, dass er ausgerechnet mich in seinen Armen hält.

Über seine Schulter werfe ich seiner Mutter einen entschuldigenden Blick zu, denn eigentlich sollte ich arbeiten, aber sie lächelt nur zufrieden und nickt mir zu. Wenn also die Chefin nichts dagegen hat, dann sollte ich es noch ein paar Sekunden genießen und versuchen, die Menschen um mich herum auszublenden.

»Ich wäre jetzt am liebsten mit dir allein«, sagt er leise und drückt seine Lippen gegen mein Ohr. Ich erschauere wohlig und kann nicht glauben, wie mein Körper auf diese eher harmlose Berührung reagiert. Aber seine Lippen auf meinem Ohr setzen eine Hitzewelle in mir in Gang, die tief unten zwischen meinen Beinen endet.

Ich kralle meine Nägel tiefer in seine Schultern, als Julian mit seinen Lippen über meinen Nacken streicht. »Was würdest du machen, wenn wir allein wären?«, frage ich heiser und löse mich ein Stück von ihm, um ihn in die Augen sehen zu können.

»Was ich gerne machen und was ich letztendlich tun würde, sind zwei unterschiedliche Sachen«, sagt er grinsend. »Ich würde gerne ganz viele unanständige Dinge tun, aber ich halte mich zurück und bin brav.«

Ich lache leise und beuge mich zu ihm vor, um ihn zu küssen. Er kommt mir entgegen und drückt seine Lippen fest auf meine. Er schmeckt und riecht nach Bier, was mich erst ein wenig verwirrt, aber dann merke ich es gar nicht mehr, weil seine Zunge, die über meine streicht, mich viel zu sehr ablenkt. Ich seufze an seinen Lippen und spüre, wie dieser Kuss eine ganz tiefe Sehnsucht in mir schürt. Julian presst sich näher an mich und stöhnt leise, dann löst er sich abrupt von mir.

»Wird Zeit für mich«, sagt er lachend. »Warte danach auf der Treppe auf mich.«

Ich nicke und sehe ihm nach, wie er auf die Bühne geht und seine Gitarre umhängt.

»Wird auch Zeit«, ruft Tristan in sein Mikro und in der Bar stimmen alle grölend ein. Ich werde ganz heiß im Gesicht und bin froh, dass es recht dunkel ist und niemand meine Gesichtsfärbung sehen kann.

»Bekommt man hier nichts zu trinken?«, fragt Dana und hakt sich bei mir unter. Ich gehe mit ihr zur Theke.

»Was möchtest du denn?«

»Ich nehme einen Tristan und eine Cola«, sagt sie lächelnd.

»Tristan ist leider aus, aber Cola haben wir noch.«

»Das ist schade«, sagt sie seufzend und sieht zur Bühne hin. »Dann vorerst nur die Cola.«

Ich mache ihr eine kleine Flasche auf und stelle sie ihr mit einem Glas hin.

»Ich hab gehört, du willst nach Harvard gehen?«, fragt sie mich, sieht mich nur kurz an, bevor sie wieder zur Bühne schaut. Sie ist nicht groß, aber sehr hübsch mit ihren roten Locken und den sehr hellen Augen.

»Ich will Anwältin werden. Harvard war schon immer mein Traum.«

»Meiner auch«, sagt sie. »Aber ich schaffe es nicht hin, leider. Für mich reicht es nur auf die NYC.«

Ein Rockstar zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt