Kapitel 51 - Ein gebildeter Mann

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Ein weiterer Tag auf Midgard. Nach dem Frühstück ging Pepper ihrer Arbeit als CEO nach. Stark würde in den nächsten Stunden nach oben kommen, Kaffee zu sich nehmen und dann bis zu den frühen Abendstunden in seinem Gemach verweilen, nach Aussage von Pepper wie ein Toter schlafen.

Ich sah nach Tiara. Mein Mädchen lag in meiner Bettstatt, von Peppers unzähligen Kissen umrahmt und schlief satt und zufrieden. Meine Schmerzen waren endlich verschwunden. Morgen würde ich mit den körperlichen Ertüchtigungen beginnen, um meine Kondition wiederherzustellen. Heute wollte ich meine Neugierde befriedigen und in aller Ruhe den Stark Tower erkunden.

Doch vor alle dem drängte es mich nach etwas anderem. Was war mit Loan und Thor? Bestand die Möglichkeit sie telepathisch zu erreichen? Sicher konnte ich Loan espern, doch würde mein Splitter in Thor dies genauso zulassen? Wenn ich nur daran dachte beide in Asgard gelassen zu haben, spürte ich, wie mein Herz zu rasen begann.

Nichts hatte ich gehört. Und über Nichts konnte ich mir sicher sein. Ich wollte die zarte Haut meines Asenbabys spüren und ich wollte Thors Arme um mich wissen. Bei allen neun Welten, ich wollte so vieles und bekam nichts davon. Oder vielleicht doch?

Ich legte mich zurück auf die Schlafstatt. Einen interplanetaren Versuch zu starten würde mich viel Kraft kosten. So schloss ich die Augen, konzentrierte mich auf die Atmung. Schließlich streckte ich meine mentalen Fühler nach Asgard aus. Irgendwo dort musste sich mein Junge aufhalten...

...ein kleiner Funken. Hungrig und unzufrieden... beruhige dich, Smǣhǣn herta. Was auch passiert, ich werde dich finden, nicht mehr lange...

In mir breitete sich Zufriedenheit aus, die nicht von mir stammte. Ich lächelte und wagte den nächsten Schritt. In der Hoffnung Loan würde sich bei Thor befinden, rief ich nach ihm.

>Thor, wenn du mich hörst, komm nach Midgard!<

Meine Konzentration ließ nach. Ich blinzelte gähnend. Meine Erkundungen würden noch ein wenig warten müssen. Ich kuschelte mich an meine Tochter, legte meine Hand auf ihren Bauch und schloss die Augen.

***

Etwas später, nachdem Tiara gefüttert und gesäubert war und wieder schlief sah ich mir den Stark Tower an. In den Etagen 1 bis 78 waren die Arbeitsräume von Stark Industries untergebracht. Die Werkstatt von Stark befand sich in der 79. Etage, direkt darüber war das Appartement von ihm und Pepper. Keines von diesen Stockwerken wollte ich mir im Moment ansehen.

Interessanter waren die Etagen über meinen Gemächern. Ein Stockwerk wurde als »Fitnessraum« bezeichnet. Es standen allerlei seltsame Geräte herum und eine extrem kleine Arena, die mit Schnüren begrenzt wurde. Eine Wand, an der bunte Plastikteile befestigt waren, ein Raum an dessen Seiten Körbe in der Luft hingen, ein weiterer mit einem Fischernetz, das quer durch das Zimmer befestigt worden war.

Jarvis gab auf Anfrage Erklärungen dazu ab. Die Geräte waren Fitnessgeräte. Jedes sollte andere Muskeln stärken. Die Arena war ein Boxring. Die Wand mit den Plastikteilen diente als Kletterwand. Die Körbe gehörten zu einer Sportart, die sich Basketball nannte und das Fischernetz benutzte man für ein Spiel namens Tennis. Einzig der sogenannte Pool, der sich als großes gekacheltes Becken entpuppte, weckte mein Interesse.

Das nächste Stockwerk war mit »Spielzimmer« beschriftet. »Stark hat doch keine Kinder, Jarvis. Oder?«

»Es ist ein sogenanntes Spielzimmer für Männer.«

In Asgard gab es Würfelspiele, die manche Männer zum Zeitvertreib betrieben und Hnefa-Tafl, ein Brettspiel. Ich betrat einen größeren Raum in dem allerlei seltsamer Dinge herumstanden. Ein großer rechteckiger, grün bezogener Tisch, auf dem bunte Kugeln lagen. Noch während ich ihn musterte kam die Erklärung von Jarvis.

Prinzenrolle (Thorki)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt