Kapitel 65 - Unheilvoller Ausgang

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Asgard

Der Tag, an dem Thor in Midgard erschien

»Das gefällt dir, hm?« Falk hatte aus einem Stück Holz eine Rassel gebastelt und Loan griff lachend danach, während ich Geräusche damit machte. Mutter landete auf der Kommode und gurrte. Ich kam näher mit Loan zu ihr und sie rieb ihr Köpfchen an seiner Wange. Loan gluckste begeistert. Ich seufzte. »So gerne würde ich dich verstehen.«

»Mein Prinz, die Stundenuhr ist unerbittlich. Ihr seid spät.«

Ich seufzte ein zweites Mal und gab Loan an Harivald ab. Trotz allem war ich froh Loan hier in Sicherheit zu wissen, während um Gladsheim herum die Kämpfe wüteten. »Ich weiß nicht, wie lange wir diesmal wegbleiben werden.«

»Prinz Loan wird Bestens versorgt, mein Prinz.«

»Das weiß ich, Harivald. Danke.«

Ich band mir mein Schwert um und klopfte an die Tür von Falks Gemach. »Falk! Wir müssen los!« Keine Antwort. »Falk?« Ich rannte die Treppen nach unten, wich Friederk aus, der einen Korb mit Wäsche nach oben trug und wäre fast über Ansa gestolpert, die am Ende der Treppe saß und die Stufen putzte.

»Verzeihung, Hoheit.«

»Hast du Falk gesehen?«

»Prinz Falk und Limiteti haben im Garten mit den Schwertern trainiert.«

»Danke. Das machst du gut, Ansa.«

»Danke, Hoheit.« Sie strahlte.

Ich eilte nach draußen. Sikko stand mit den gesattelten Pferden am Tor und winkte, als er mich sah.

»Alles bereit, Hoheit.«

Ich winkte kurz zurück. Wo war Falk? Da hörte ich ein helles Kichern. Hinter einem Holzstapel standen sich Limiteti und Falk verdächtig nahe. Das Mädchen spielte mit ihren Haaren, kicherte erneut und wiegte ihren Kopf.

»Wirklich? Ihr denkt, ich habe große Fortschritte gemacht?«

Fragt sich nur in was! »Falk! Wir müssen aufbrechen!« Limiteti fuhr ertappt zusammen und sah mich mit großen Augen an. Dann knickste sie. Ich runzelte die Stirn. Das tat sie inzwischen nur noch, wenn sie etwas wollte.

»Prinz Falk meinte, ich hätte meinen Schwertkampf verbessert. Bitte lasst mich heute mitreiten, Hoheit.«

»Meine Antwort ist die gleiche, wie bei den letzten Malen – nein.«

»Hoheit, ich könnte euch eine große Hilfe...«

»Du bist zu jung. Ich werde dich nicht der Gefahr eines Schlachtfeldes aussetzen.«

»Ich mag an Jahren jung sein, aber mein Geist ist gereift.«

Waren alle Kinder so verschlagen? Ob Loan zu der Magie auch seines Vaters Silberzunge erhalten hatte und mich später genauso versuchen würde einzunehmen? »Geh zurück an deine Arbeit, Limiteti. Ich sah, dass Friederk schon Aufgaben von dir übernommen hat.«

Sie knickste erneut. »Ja, Hoheit.« Dann eilte sie zum Haus.

Kopfschüttelnd sah ihr nach und blickte ernst zu Falk. »Ich hoffe, dass deine Absichten ehrbar sind. Limiteti ist ein gutes Mädchen.«

»Thor...« Falk lachte. »Wo denkst du hin. Sie ist in mich verliebt, genauso wie sie es in dich war.«

»In mich? Wie kommst du darauf?«

Prinzenrolle (Thorki)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt