Kapitel 55 - Wunder

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N/A: Danke, für eure Abstimmungen und Kommentare von gestern:

Drerki, SalunaAgi, LillyMller0, Jevan2020, LeMa0401, Blacky0809, mimikannshalt, RastlosesHerz, KitaoLaufeysdottir.

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Sie sah so friedlich aus. Eine Faust am Mund, die andere Hand auf ihrem kleinen Bauch. Sachte strich ich über Tiaras Stirn, über ihre erhabenen Zeichnungen, die genauso aussahen, wie die von Loki. Ich wandte mich zur Bettstatt, wo ich Runa sah, die Loan säugte. Doch nichts als die äußere Hülle erinnerte an Runa. Loki, mein Seelenpartner, Teil meines Herzens, Verbündeter und Geliebter, Vater und Mutter meiner Kinder. Und doch war er so viel mehr.

Hinter mir fing Tiara herzzerreißend an zu schreien. Ich fuhr herum und sah sie in den Klauen eines Chitauri. Die reptilienartige Fratze grinste mich böse an. »Rette Sie!« schrie Loki. Ich versuchte mich von der Stelle zu bewegen, doch meine Beine gehorchten nicht. Mjölnir stand direkt vor mir, aber meine Hand blieb starr. Ich konnte meinen Hammer nicht zu mir rufen. Der Chitauri rannte mit meiner Tochter aus dem Gemach. »Nein!!!!!!«

Mit einem Schrei fuhr ich hoch, konnte mich wieder rühren, wollte ihm folgen. Bewegung um mich herum. Es wurde kalt an meinem Kopf. Ich wischte mit der Hand über die Stirn und fühlte ein nasses Tuch.

»Er ist erwacht.«

Harivald? Mein Hals war rau und trocken. Ich wollte etwas sagen, aber mein Mund schien zugeklebt.

»Mein Prinz, Ihr fiebert.«

Fiebern? Ich war nie krank gewesen. Verletzt, aber nie krank. Ich sah auf die Verwundung, die der magische Blitz Irmingards verursacht hatte. Keine Heilung! Noch immer sah er so aus, wie gestern. »Warum...?« Ich fühlte mich schwach. Nicht mal stark genug, um zu reden. Jotans Gesicht tauchte über mir auf.

»Hoheit, man sprach im Palast davon, dass Ihr Eurem Kind Lebenskraft gabt. Es braucht Zeit, bis sich Euer Körper wieder normalisiert.«

»Esel...?«

Harivald nickte lächelnd. »Limiteti hat wirklich eine Eselin mit Fohlen hergebracht. Habt keine Sorge.«

»Loan...?«

»Dem Prinz geht es gut. Soll ich Merida rufen lassen, damit Ihr ihn sehen könnt?«

Ich nickte schwach und schloss die Augen.

***

Ein leises quengelndes Geräusch ließ mich hochfahren. Sie nahmen mir Loan! Erschrocken riss ich die Augen auf und sah neben meiner Bettstatt einen Stuhl mit der Gemüsekiste in der Loan lag. Daneben wachte Friederk über ihn. Er verbeugte sich, als er mich wach sah, ging zu Tür, vor der Ansa stand und schickte sie weg Bericht zu erstatten. »Wie lange habe ich geschlafen?«

»Fünf Stunden, königliche Hoheit.«

Loans Quengeln ging in leises Weinen über. Obwohl ich nicht fragte, gab Friederk die Antwort, die mir auf der Zunge lag.

»Er mag die Eselsmilch nicht.«

Ich wuchtete die Beine aus dem Bett, um ihn besser sehen zu können, wagte es aber nicht, ihn herauszunehmen. Was wenn der Fluch von Irmingard auf ihn überging? Sein Schreien klang zornig. Sein Kopf war hochrot angelaufen. Die Ammen fütterten Säuglinge immer bevor sie in diesen Zustand gerieten. Ich war verunsichert. Wo blieb Merida?

Plötzlich schoss eine rote Feuerkugel aus der Gemüsekiste, verfing sich in dem Himmel meiner Bettstatt und setzte sie in Brand.

»Nimm Loan und geh aus dem Gemach mit ihm!«

Prinzenrolle (Thorki)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt