Kapitel 22

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Ich Sitze auf dem Stuhl vor Mayas Zimmer. Vor einer halben Stunde bin ich wieder ins Krankenhaus gegangen und hab mich seitdem nicht mehr von diesem Stuhl bewegt. Ich starrte einfach nur die Tür an. Vor 10 Minuten hat jemand Maya abgeholt, sie bringen sie in die ,Leichenkammer und wir können sie dann für die Beerdigung abholen, haben sie gesagt. Meine Mutter war kurz nachdem ich weggegangen bin, aufgetaucht, hat mir die Frau an der Rezeption mitgeteilt. Ich bin fast der letzte auf dem Flur, oder der erste, wie man es sehen will. In einer halben Stunde ungefähr, geht die Sonne auf. Ich war die ganze Zeit auf dem Spielplatz gewesen und habe nichts gemacht außer geweint. Inzwischen kamen keine Tränen mehr. Ich war ausgetrocknet. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Ich schaute die Hand an und blickte dann hoch zu dem Besitzer. Es war eine Krankenschwester. Sie lächelte mich traurig an und sagte dann aber bestimmend

„Sie gehen jetzt nachhause und ruhen sich aus, sonst werden sie am Ende noch für eine Leiche gehalten" sie wollte mich wahrscheinlich zum lachen bringen, Über ich wollte nicht lachen, ich wollte nie mehr lachen. Ich stand einfach auf und ging in Richtung Ausgang. Ich fühlte mich wie eine Leiche. Alles fühlte sich so leblos an. Meine Mutter ist mit dem auto gefahren, also muss ich mit dem bus fahren. Ich musste keine 5 Minuten warten und dann kam auch der bus. Ich stöpselte mir meine Kopfhörer rein und machte, I will follow you into the dark von death cub, an. Die Busfahrt verlief ruhig. Mein Kopf lehnte an der Scheibe und als meine Haltestelle kam, drückte ich den Knopf. Die Tür ging auf und ich stieg aus. Ich musste 5 Minuten laufen und dann war ich da. Das auto meines Vaters stand noch in der Auffahrt. Ich spürte wie die Wut in mir anfing zu wachsen. Ich ging auf die Tür zu und schloss sie auf. Mein Vater rannte mir in die arme. Ich schaute an ihm herunter und erkannte zwei Koffer. Ich wusste nicht was ich tat, bevor ich es tat. Ich sah nur wie sich meine Faust hob und auf das Gesicht meines Vaters zu schnellte. Der hielt sich dann die Nase und ich sah, wie Blut zwischen seine Finger rinnte. Ich ging an ihm vorbei, aber nicht ohne ihn nochmal anzurempeln.

,,Ich weiß das ich das verdient habe, aber wie geht es Maya?" Ich drehte mich zu ihm um und sah das er diese Frage ernst meint. Meine Mutter hatte es ihm nicht gesagt. 

,,Sie ist tot" meine Stimme klang total kaputt. Ich wollte ihn zusammen schlagen, ich wollte ihn für alles büßen lassen, aber er hat seine Strafe bekommen. Er wird immer mit dem wissen leben, das er seine eigene Tochter umgebracht hat und diese Strafe ist die härteste die man bekommen kann. Ich ging in mein Zimmer und holte eine große Sport Tasche raus. Ich packte mehrere Hosen und Oberteile rein, boxershort und sweatshirt jacken und meine jogginghose ganz oben. Ich ging ins Bad und holte mein Duschgel und meine haargel, ich packte beides in die Tasche. Meine Tür ging auf und ich wollte schon sagen 'Maya geh raus' aber Maya war ja nicht mehr da. Ich schaute hoch und da stand meine Mutter. Sie stand einfach nur da und schaute auf den Boden. Sie hatte rote Augen vom weinen und sah irgendwie so schwach aus. Ich ging auf sie zu und zog sie in meine arme. Ich fiel in sich zusammen aber ich hielt sie. 

,,Ich kann verstehen wenn du mal hier raus musst, aber bitte.." sie schaute hoch zu mir 

,,...bitte, komm wieder" ich nickte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie holte Geld aus ihrer Tasche.

,,Mum, das muss echt nicht-" 

,,Doch, es muss sein" unterbrach sie mich. Sie steckte es mir in die Hosentasche und ich schaute sie nur traurig an. 

,,Sie kommt in den Himmel, das wissen wir beide" sagte sie aber ich glaube es war eher eine Frage. Ich nickte und sie ging aus dem Zimmer. Ich widmete mich wieder meiner Tasche. Ich packte noch laptop und ladekabel ein, dann noch handyladekabel und mein Handy in die Hosentasche. Ich machte die Tasche zu und trug sie runter. Unten packte ich noch zwei paar Schuhe ein. Ich wollte gerade zur Tür raus als etwas um meine Beine strich. Ich schaute runter und fand einen traurig drein blickenden pitbull vor. Man sah die Trauer in seinen Augen. Er winselte auf und ich entschied spontan ihn einfach mitzunehmen. 

Life changes. (SLOW UPDATES)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt